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The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

Titel: The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf
Autoren: Kami Garcia
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dachte, die könntest du brauchen. Ein Beweis für meine übernatürlichen Kräfte. «
    Ich erkannte das Logo, das seitlich aufgedruckt war. » Ist es das, was ich denke, was es ist? «
    Sie zuckte mit den Schultern. » Keine Ahnung … «
    Ich zog den Karton heraus und ließ den Deckel auf den Boden fallen. In Seidenpapier eingeschlagen ruhten darin ein Paar schwarze Boots, die seitlich von Lederschnallen zusammengehalten wurden. Ich hatte sie vor ein paar Wochen beim Shoppen entdeckt. Sie waren perfekt – ausgefallen, aber nicht zu ausgefallen.
    » Ich dachte, die würden toll zu deiner Uniform passen « , sagte Mom und meinte damit die schwarzen Jeans und verwaschenen T-Shirts, die ich immer trug.
    » Die sehen zu allem super aus. « Ich nahm die Stiefel heraus und betrachtete mich im Spiegel.
    Elle nickte sie ab. » Definitiv cool. «
    » Ohne Bademantel sehen sie vermutlich noch besser aus. « Mom wedelte mit einem kleinen schwarzen Gegenstand durch die Luft. » Und vielleicht mit einem Hauch Wimperntusche? «
    Ich hasste Wimperntusche. Sie war wie ein Fingerabdruck am Ort des Verbrechens. Wenn man weinte, bekam man die schwarzen Schlieren unter den Augen nie wieder weg, was fast genauso peinlich war, wie vorher vor aller Augen zu heulen.
    » Es ist doch nur ein Film und dieses Zeug verteilt sich beim Auftragen immer auf meinem ganzen Gesicht. « Oder auch Stunden später, wie ich am eigenen Leib hatte erfahren müssen.
    » Es gibt einen Trick. « Mom stellte sich vor mich und fuchtelte mit dem schwarzen Bürstchen herum. » Nach oben schauen. «
    Ich ergab mich und hoffte, dass ich damit zumindest ein bisschen mehr wie Elle aussah und etwas weniger wie das Mädchen von nebenan.
    Elle beugte sich über Moms Schulter und studierte ihre Technik, während sie das klebrige Zeug auftrug. » Ich würde alles für solche Wimpern geben. Alles. Und du weißt sie nicht mal zu schätzen. «
    Mom trat zurück und bewunderte ihr Werk, dann warf sie Elle einen Blick zu. » Was meinst du? «
    » Umwerfend. « Elle ließ sich theatralisch aufs Bett plumpsen. » Mrs Waters, Sie sind voll cool. «
    » Um zwölf Uhr bist du zu Hause, sonst werde ich gleich viel weniger cool sein « , sagte Mom und verließ das Zimmer.
    Elvis spähte um die Ecke.
    Ich ging zu ihm und wollte ihn hochnehmen, aber er erstarrte, die Augen unverwandt auf mich gerichtet, ehe er über den Flur davonpreschte.
    » Was ist mit dem King los? « , fragte Elle. King war ihr bevorzugter Spitzname für Elvis.
    » Er ist in letzter Zeit schräg drauf. « Ich hatte keine Lust, näher darauf einzugehen.
    Ich wollte den Friedhof und das Mädchen im weißen Nachthemd ein für alle Mal vergessen. Doch ich konnte das Bild ihrer über dem Boden schwebenden Füße einfach nicht abschütteln – genauso wenig wie das Gefühl, dass es einen Grund dafür gab, dass ich ständig an sie denken musste.

Kapitel 3
    Stromausfall
    Als Elle mich fünf Minuten vor Mitternacht daheim absetzte, lag das Haus im Dunkeln, was seltsam war, weil Mom eigentlich immer auf mich wartete. Sie werkelte gern in der Küche herum, während ich den Kühlschrank plünderte und einen detaillierten, aber an manchen Stellen leicht abgewandelten Bericht des Abends für sie zum Besten gab. Nach meinem selbstauferlegten Exil würde sie sich darüber amüsieren, wenn ich ihr berichtete, dass sich nichts geändert hatte.
    Elle hatte mich durchs Foyer geschleift, während sie mit Typen geflirtete hatte, mit denen sie nie was haben würde, und ich musste gezwungenermaßen mit deren Freunden peinlichen Smalltalk machen. Immerhin hatte ich es überstanden und niemand hatte nach Chris gefragt.
    Ich schloss die Tür auf.
    Sie hatte nicht mal das Licht für mich angelassen.
    » Mom? «
    Vielleicht ist sie eingeschlafen.
    Ich drückte auf den Lichtschalter am Fuß der Treppe. Nichts. Wahrscheinlich hatten wir einen Stromausfall.
    Na toll.
    Das Haus war stockfinster. Eine Welle von Schwindel erfasste mich, als die Angst ihre Finger nach mir ausstreckte.
    Meine Hand krampfte sich um das Treppengeländer, und ich konzentrierte mich auf den oberen Treppenabsatz und versuchte, mir einzureden, dass es gar nicht so dunkel war.
    Ich kroch die Stufen hinauf. » Mom? «
    Als ich den Treppenabsatz im ersten Stock erreichte, nahm mir ein Schwall kalter Luft den Atem. Die Temperatur hier drin musste mindestens um zehn Grad gefallen sein, seit ich ins Kino aufgebrochen war. Hatten wir ein Fenster offen gelassen?
    » Mom! «
    Auf
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