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The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

Titel: The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)
Autoren: Andrew Klavan
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war ich wirklich gespannt!
    »Die Sache ist die«, fing er schließlich an und ließ die Hände sinken. »Eine Organisation wie die Homelanders entsteht nicht einfach so, aus dem Nichts. Es gibt Leute, die sie finanzieren, sie gründen und sie unterstützen. Mächtige Leute in Ländern des Nahen Ostens.«
    »Und?«
    »Wir sind auf die Hilfe einiger dieser Länder angewiesen. Hilfe in Sicherheits- und Rüstungsfragen. Und in Sachen Erdöl.«
    »Erdöl?«
    »Im Augenblick ist es für viele Leute in der Regierung sehr praktisch, so zu tun, als seien die Homelanders nichts weiter als ein chaotischer Haufen von Spinnern gewesen. Sie behaupten, du seist nur ein Unruhestifter, der sich mit ihnen eingelassen hat. Auf diese Art gibt es keinen Druck von derBevölkerung und den Medien, ein Risiko einzugehen und die Leute in Verlegenheit zu bringen, mit denen wir uns einigen müssen …«
    Wutentbrannt sprang ich auf. Der Plastikstuhl fiel krachend hinter mir zu Boden.
    »Sie in Verlegenheit bringen?«, schrie ich. »Wie bitte? Man will mich einfach hier drin verrotten lassen, nur um die Leute in den Ländern, aus denen diese Killer kommen, nicht in Verlegenheit zu bringen? «
    »Es ist eine heikle Situation, Charlie. Eine sehr mächtige Fraktion in der jetzigen Regierung ist entschlossen, zu glauben, dass die Homelanders nie wirklich existiert haben …«
    Bevor er weitersprechen konnte, brachte ich ihn mit einer Geste zum Schweigen. Ich wandte mich von ihm ab, ging langsam zur Wand, stützte mich mit den Händen daran ab und ließ den Kopf nach unten hängen. Ich konnte das alles nicht glauben – und gleichzeitig wusste ich nur allzu gut, dass es der Wahrheit entsprach.
    Dann sagte Rose hinter mir: »Es gibt noch etwas, das du wissen solltest …«
    Den Kopf noch immer gesenkt, blieb ich an der Wand stehen und wartete.
    »Wir haben sie nicht alle gekriegt.«
    Wie vom Blitz getroffen, wirbelte ich herum und schaute ihn mit funkelnden Augen an.
    »Prince ist entkommen«, gestand er.
    »Prince …«
    »Und ein paar seiner Agenten, ein Teil seiner terroristischen Zelle, wir wissen nicht, wie viele …«
    »Aber Prince war der Kopf der Organisation!«
    »Ich weiß.«
    »Und haben Sie eine Ahnung, wo er sich aufhält?«
    Rose schaute auf seine gefalteten Hände. Lange saß er schweigend da. Dann hob er sein Gesicht und sah mich mit einem Blick an, der mehr sagte als jedes Wort. »Die Regierung ist davon überzeugt, dass er das Land verlassen hat.«
    »Weil sie überzeugt sein will.Weil es ihr gelegen kommt.«
    Er nickte.
    »Aber was, wenn er das Land nicht verlassen hat, wenn er noch hier ist?«
    »Wenn er noch hier ist … bist du womöglich nicht sicher.«
    Ich musste lachen – wenn man es überhaupt als Lachen bezeichnen konnte. »Ach, wirklich? Ich bin nicht sicher? Was für eine Überraschung. Ich dachte, ich sei hier so sicher wie in Mutters Schoß! Ich meine, es ist ja nicht so, als hätte gerade jemand versucht, mich in Stücke zu reißen. Und es ist auch nicht so, als hätte irgendein Wärter mich eine halbe Stunde lang als Sandsack benutzt.«
    »Versteh doch, ich arbeite daran«, rechtfertigte sich Rose. »Ich bin … Es ist nur … Man hat Watermans Operation eingestellt. Ich habe keine Handhabe mehr. Ich tue mein Bestes, es über andere Kanäle, über Freunde zu versuchen …«
    Wütend griff ich nach unten und packte den umgefallenen Stuhl. »Kanäle!«, spottete ich. »Freunde!« Ich knallte den Stuhl an meiner Seite des Tisches wieder auf den Boden und ließ mich darauffallen. Ich war so aufgebracht, dass ich die Schmerzen in meinem Körper kaum noch spürte. »Nur um sicherzugehen, dass ich das richtig verstanden habe: Die meisten Homelanders sind in Haft, aber die Regierung will nicht zugeben, dass es sich bei ihnen um eine gut finanzierteterroristische Vereinigung gehandelt hat, die von einer inoffiziellen, verdeckt arbeitenden Organisation zur Strecke gebracht wurde. Wegen der Verhandlungen im Nahen Osten ist es vorteilhafter, so zu tun, als sei das Ganze vorbei – und mich hier drin und alle in dem Glauben zu lassen, ich sei ein Mörder. Inzwischen ist Prince entkommen und trachtet mir nach dem Leben, aber Sie haben keine Möglichkeit, ihn ausfindig zu machen, weil die Regierung lieber glauben will, er sei verschwunden. Und Sie haben keine Handhabe. Also sitze ich nicht nur in diesem Drecksloch fest, ich bin auch noch leichte Beute für jeden, der die Gunst von Prince gewinnen will, indem er mich umlegt. Habe
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