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The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

Titel: The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)
Autoren: Andrew Klavan
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was?«
    »Was ist los, Charlie? Gefällt es dir nicht im Gefängnis?«
    Ich hätte ihm gern eine schlagfertige Antwort gegeben, aber ich fühlte mich nicht sonderlich danach. »Es ist übel«, gab ich zu. »Ich versuche, stark zu bleiben. Aber ich will Ihnen die Wahrheit sagen, Rose: Es ist wirklich sehr übel.«
    Ich glaubte, eine Spur Mitgefühl in seinen Augen zu erkennen, war mir aber nicht sicher. Er nickte nur. »So ist das eben, Charlie. Wenn man viele üble Typen an einem Ort versammelt, wird daraus ein übler Ort.«
    »Sprechen Sie von den Insassen oder den Wärtern? Hier drin kann man nämlich nur schwer einen Unterschied erkennen.«
    In seinen Mundwinkeln zeigte sich der Anflug eines Lächelns. »Die Wärter tragen blaue Hemden.«
    Ich versuchte zu lachen, wollte hart und cool klingen wieRose. Aber ich konnte die Verzweiflung in meiner Stimme selbst hören – und Rose mit Sicherheit auch. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, wie lange ich es noch in Abingdon aushalten würde.
    »Also?«, versuchte ich es wieder mit leicht zittriger Stimme. »Was ist los? Holen Sie mich raus?«
    Rose seufzte, und etwas an der Art, wie er es tat, verursachte mir Magenschmerzen. Ich spürte die schlechte Nachricht förmlich.
    Er nahm den Fuß vom Stuhl und setzte sich mir gegenüber. Die Ellbogen auf den Tisch gestützt, beugte er sich nach vorn und schaute mir in die Augen.
    »Folgendes ist passiert, seit sie dich hier eingesperrt haben«, begann er. »Die Organisation der Homelanders ist zerschlagen worden. Du erinnerst dich an die Männer, die wir im Haus deiner Freundin Margaret verhaftet haben? Sie haben geredet und uns zu ihrem Hauptquartier geführt …«
    »Diese schräge Villa?«
    »Die schräge Villa, ja. Sie wird noch immer bewacht. Sie hatten Computer dort, Unterlagen, Namen, Adressen. Anhand dieser Hinweise fanden wir das Ausbildungslager, aus dem du entkommen bist, und eine Reihe geheimer Verstecke. Wir haben sie fast alle verhaftet. Die Homelanders sind erledigt. Es gibt sie nicht mehr.«
    Er ließ diese Informationen ein Weilchen so stehen und gab mir Zeit, sie sacken zu lassen.
    »Also … das sind doch gute Nachrichten«, befand ich schließlich. »Die Operation war ein Erfolg. Ich habe getan, was Sie von mir wollten. Hurra! Amerika ist in Sicherheit. Sie werden befördert und Waterman kann in Frieden ruhen.Was mich betrifft, vergessen Sie die Parade, die Orden und all das. Holen Sie mich einfach nur hier raus und bringen Sie mich nach Hause, in Ordnung?«
    Wieder herrschte ein Augenblick Stille.
    Was Rose dann sagte, nahm mir fast den Atem.
    »So einfach ist das nicht.«
    »Wie meinen Sie das?« Meine Stimme wurde schrill. »Was soll das heißen, es ist nicht so einfach? Natürlich ist es einfach. Sie halten eine … wie heißt das gleich? … eine Pressekonferenz ab. Da sagen Sie dann: ›Hey, erinnert ihr euch noch an Charlie West, den Mörder? Überraschung: Wir haben nur Spaß gemacht. In Wahrheit hat er uns geholfen, diesen Terroristenring auszuheben, und jetzt lassen wir ihn frei, damit er seine eigene Fernsehshow bekommt …‹ Es ist mir egal, was Sie sagen, Mann. Nur holen Sie mich aus Abingdon raus, bevor ich …«
    »Ich kann nicht«, unterbrach Rose mich. Dabei sprach er mit derselben tonlosen Stimme, schaute mich mit demselben ausdruckslosen Gesicht an.
    Die Worte in meinem Mund wurden plötzlich zu Asche. »Was soll das heißen, Sie können nicht?«
    »Es tut mir leid«, meinte Rose.
    Ich schluckte. »Sie meinen, Sie können mich nicht hier rausholen?«
    »Nein.«
    »Nie?«
    Er blinzelte und wandte den Blick von mir ab. »Noch nicht. Nicht jetzt.«
    Resigniert sackte ich in meinem Stuhl zusammen.
    Rose redete tonlos weiter: »Du kanntest das Risiko, als dudich verpflichtet hast, Charlie. Watermans Operation – unsere Operation – war streng genommen nie … offiziell. Wir hatten nie wirklich die Genehmigung unserer Vorgesetzten. Die Regierung ist froh, dass die Homelanders in Haft genommen werden konnten, ohne allzu viel Aufsehen zu erregen, aber momentan will man keine weiteren Schritte unternehmen.«
    »Keine weiteren Schritte? Diese Leute sind Terroristen! Sie führen Krieg gegen uns! Warum sollten wir ein Geheimnis daraus machen, dass wir sie ins Gefängnis gebracht haben?«
    Rose faltete die Hände über Nase und Mund und schloss die Augen. Es sah fast so aus, als würde er beten. Aber wahrscheinlich überlegte er nur, wie er mir das alles erklären sollte. Und auf diese Erklärung
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