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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting
Autoren: James Hayman
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ungefähr sechzig bis neunzig Kilometer auf Landstraßen zurückgelegt hatte.
    McCabe markierte die Schnur entsprechend dem Maßstab der Landkarte bei sechzig beziehungsweise neunzig Kilometern und zog auf der Karte zwei rote, parallel verlaufende Halbkreise von West nach Ost. Das Gebiet zwischen der Sechzig- und der Neunzig-Kilometer-Linie färbte er mit einem gelben Textmarker ein. Viele hundert Quadratkilometer.
    Ich habe Lucas Kane einmal gekannt, aber das ist schon lange her, hatte Harriet Spencer gesagt. Seine Eltern hatten ein Sommerhaus bei uns in der Nähe.
    In Blue Hill?
    Nicht weit entfernt.
    Blue Hill lag in der gelben Zone. McCabe schaltete Caseys Computer ein. Er rief die Webseite von Blue Hill auf. Dort entdeckte er die Nummer von Priscilla Pepper, Verwaltungsangestellte, zuständig für Steuerangelegenheiten und das Wählerregister.
    »Blue Hill, Stadtverwaltung.« Die Stimme einer älteren Frau. Unverfälschter Ostküstenakzent.
    »Können Sie mich bitte mit Priscilla Pepper verbinden?«
    »Am Apparat.«
    »Ms. Pepper, hier spricht Detective Sergeant Michael McCabe, Portland Police Department.«
    »Ja?«
    »Ich bin momentan mit den Ermittlungen in einer sehr wichtigen Angelegenheit befasst. Dürfte ich Sie vielleicht um ein paar Auskünfte in Bezug auf einige Immobilien in oder in der Umgebung von Blue Hill bitten?«
    »Tja, wenn es sich um Immobilien in Blue Hill selbst handelt, kann ich behilflich sein. Wenn sie sich in der Umgebung befinden, dann nicht.« Priscilla Peppers Tonfall war knapp und wohlüberlegt. McCabe war klar, dass sie sich nicht zu irgendetwas würde drängen lassen.
    »Gibt es in Ihren Grundbuchunterlagen ein Grundstück, das einem gewissen Maurice Kane gehört? K-A-N-E.«
    »Einen Augenblick bitte.« Der Name hatte ihr keine Reaktion entlockt. Vielleicht verstand sie nichts von klassischer Musik. Oder aber, und das war wahrscheinlicher, Ms. Pepper hielt es für unpassend, Kommentare über berühmte Nachbarn abzugeben.
    Nach wenigen Minuten meldete sie sich wieder. »Hier habe ich die Akte. Mr. Kane besitzt ein etwa zehn Hektar großes Grundstück, knapp fünfzehn Kilometer nördlich der Stadt an der Range Road gelegen.«
    »Nicht am Meer?«
    »Nein. Da ist nur ein kleiner Teich.«
    »Gibt es auf dem Grundstück ein Haus?«
    »Zwei Gebäude. Ein großes mit fast dreihundert Quadratmetern und ein kleineres, das hier als Gästehaus eingetragen ist. Mit fünfundsiebzig Quadratmetern. In erster Linie ein Sommerhaus. In unserem Wählerverzeichnis ist Mr. Kane nicht registriert.«
    »Sind die Häuser winterfest?« So wie die Winter in Maine ausfielen, würde es Kane ziemlich schwerfallen, in einem unbeheizten Gebäude Herzen zu verpflanzen.
    »In meinen Unterlagen steht nichts darüber, dass die Häuser nur zu einer bestimmten Jahreszeit genutzt werden können.«
    »Könnten Sie mir eine Wegbeschreibung geben?«
    »Wie Sie nach Blue Hill kommen, wissen Sie?«
    »Das finde ich.«
    »Sie nehmen die Pleasant Street in Richtung Norden aus der Stadt hinaus, das ist die Route 15. Nach ungefähr fünf Kilometern geht es halbrechts auf die Range Road. Nach vier, maximal fünf Kilometern kommen Sie rechter Hand an einer großen Farm vorbei. Dann noch einmal anderthalb Kilometer, bevor Sie nach rechts in einen Feldweg abbiegen. Fahren Sie drei Kilometer weit, dann sehen Sie einen Briefkasten. Darauf steht die Nummer 113. Kein Name. Von dort führt eine Privatstraße hinunter bis zum Haus. Sie ist über einen Kilometer lang. Ich war noch nie persönlich da, aber hier steht, dass die Straße unbefestigt ist. Sie mündet in die Einfahrt zum Hause Kane. Aber ich glaube nicht, dass Sie um diese Jahreszeit da jemanden antreffen werden. Diese Leute machen normalerweise gleich nach dem Labor Day die Fensterläden dicht.«
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Ms. Pepper.«
    »Gern geschehen.«
    »Oh, noch etwas. Könnten Sie bitte noch einen weiteren Eintrag für mich überprüfen?«
    »Nun, Detective, ich wollte eigentlich gerade gehen. Es ist schließlich schon nach fünf Uhr.«
    »Das ist meine letzte Bitte, versprochen. Wurden innerhalb der letzten, sagen wir, fünf Jahre irgendwelche Bauvorhaben auf dem Grundstück genehmigt?«
    »Einen Augenblick.«
    McCabe wartete erneut.
    »Detective?«
    »Ja?«
    »Da gibt es etwas. Und es kommt mir irgendwie seltsam vor.«
    »Inwiefern seltsam?«
    »Wer braucht denn bitte schön einen voll ausgebauten Keller unter seinem kleinen Sommergästehaus? Also wenn Sie mich
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