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The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

Titel: The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1
Autoren: Candace Bushnell
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habe ich Geschichten über eine Bleistift-Familie namens »die HBs« geschrieben, die ständig auf der Flucht vor einem üblen Schurken waren, der »der Spitzer« hieß. In einer anderen meiner Geschichten ging es um ein kleines Mädchen, das an einer geheimnisvollen Krankheit leidet, die es aussehen lässt wie eine neunzigjährige Greisin. Und in den Sommerferien habe ich dann sogar einen ganzen Roman geschrieben, um mich für diesen dämlichen Kurs an der New School zu bewerben. Er handelt von einem Jungen, der sich in einen Fernseher verwandelt, was seine Familie allerdings erst bemerkt, als er immer mehr Strom verbraucht und im Haus die gesamte Elektrik zusammenbricht. Aber wenn ich das Peter erzählt hätte, dann hätte er mich garantiert ausgelacht. Genau wie die Leute von der New School.
    »Carrie!« Maggie kommt mir hinterhergerannt. »Tut mir leid wegen eben. Peter meinte, dass die Bemerkung mit dem Cheerleader bloß ein Witz sein sollte. Er hat einen etwas gewöhnungsbedürftigen Humor.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Hast du Lust, nach dem Schwimmtraining noch mit in die Mall zu fahren?«
    Mein Blick wandert vom Schulgebäude zu dem riesigen
Parkplatz davor. Alles ist genau wie immer und wird sich wahrscheinlich auch nie ändern.
    »Klar, warum nicht?« Ich ziehe den Brief aus dem Biologiebuch, zerknülle ihn und schiebe ihn in die Hosentasche.
    Scheiß auf Peter Arnold. Scheiß auf die New School. Noch bin ich vielleicht keine richtige Schriftstellerin, aber eines Tages werde ich eine sein. Ganz bestimmt.
     
    »Mich kotzt die Schule so dermaßen an.« Lali schleudert ihre Sporttasche auf die Bank in der Umkleidekabine.
    »Willkommen im Club.« Ich öfne den Reißverschluss an meinen Stiefeln. »Wenn ich daran denke, wie oft wir bis zum Abschluss noch zum Schwimmtraining müssen, wird mir schlecht«, sage ich und verstaue meine Schwimmsachen im Spind.
    Schwimmen habe ich schon gelernt, bevor ich laufen konnte. Mein Lieblingsfoto zeigt mich mit fünf Monaten in einem gelben Schwimmring vor Long Island im Meer. Ich trage einen gepunkteten Badeanzug und einen süßen weißen Stoffhut und strahle in die Kamera.
    »Bei dir ist doch alles halb so wild«, sagt Lali. »Ich hab viel größere Probleme.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel Ed.« Sie zieht eine Grimasse.
    Ed ist Lalis Vater.
    Ich nicke verständnisvoll. Ed hat manchmal eher Ähnlichkeit mit einem großen Bruder als mit einem Vater, obwohl er Polizist ist – sogar Detective. Der Einzige in der Stadt. Lali und ich machen uns oft darüber lustig und fragen uns, was er eigentlich den ganzen Tag treibt, weil in Castlebury noch nie ein schweres Verbrechen begangen wurde.

    »Er ist vorhin in der Schule vorbeigekommen«, sagt Lali, während sie sich auszieht. »Wir haben uns gestritten.«
    »Was war denn jetzt schon wieder?« Bei den Kandesies fliegen oft die Fetzen, aber sie raufen sich auch immer schnell wieder zusammen und können über sich selbst lachen. Wenn sie gerade mal nicht streiten, machen sie die verrücktesten Sachen, zum Beispiel ohne Brett Wasserski laufen. Eine Zeit lang haben sie mich öfter mitgenommen, und manchmal habe ich mir gewünscht, die Kandesies wären meine Eltern, weil es bei ihnen immer was zu lachen gab, ständig laute Musik lief und im Sommer abends alle zusammen Baseball spielten. Auch wenn mein Vater völlig geschockt wäre, wenn er das wüsste.
    »Ed will mir die Uni nicht zahlen.« Lali dreht sich nackt zu mir um und stemmt die Hände in die Hüften.
    »Was?«
    »Keinen Cent«, sagt sie. »Das hat er mir heute eröfnet. Aus mir ist schließlich auch was geworden und ich hab nie studiert«, äfft sie seine Stimme nach. »Was ich will, ist ihm scheißegal. Tja, ich hab jetzt nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder ich geh zur Armee, wenn ich studieren will, oder ich muss mir einen Job suchen.«
    »Oh Mann, Lali.« Ich sehe sie entsetzt an. Das kann er ihr doch nicht antun! Lali hat noch vier Geschwister, sodass das Geld bei den Kandesies meistens knapp ist, aber für Lali und mich war immer klar, dass sie studieren würde – dass wir beide studieren und etwas aus unserem Leben machen würden. Wenn ich früher bei Lali übernachtet habe und wir im Dunkeln in den Schlafsack gekuschelt neben ihrem Hochbett auf dem Boden lagen, haben wir uns immer flüsternd unsere geheimen Wunschträume anvertraut. Ich würde Schriftstellerin werden
und Lali die olympische Goldmedaille im Freistil gewinnen. Aber jetzt hat die New School mich
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