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The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

Titel: The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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aus.“
    „Zeig es mir.“ Seine Kopfschmerzen wurden schlimmer. Inzwischen flimmerte es vor seinen Augen. Mit einem Seufzen verließ Frieso die Kammer.
    „Arel, ist das wirklich eine gute Idee?“, fragte Cato. „Musst du dir dieses Schamanentier auch noch anschauen?“
    „Verdammt! Ich habe den Eindruck, die Einwilligung zum Durchschneiden meiner eigenen Kehle geben zu müssen. Mir ist völlig wirr im Kopf und jetzt soll ich eine Entscheidung treffen, die eigentlich bereits gefallen ist.“ Er sah zu seinem Angetrauten auf. „Sie ist längst gefällt, nicht wahr?“
    Cato nickte abgehackt. „Du hast keine Wahl“, antwortete er leise.
    Frieso kehrte mit einer Schüssel zurück und hielt sie ihm kommentarlos vor die Nase. Darinnen lag ein schwarzes Etwas, das ihn entfernt an einen Tintenfisch erinnerte. Lange tentakelartige Auswüchse gingen von einer Seite des Parasiten aus. Arel wurde es übel, als er sich vorstellte, wie sich diese ölig glänzenden dünnen Fäden durch seinen Arm bohrten.
    „Hol es raus aus mir“, flüsterte er verzweifelt. „Hol es raus.“
     
     
    Frieso hatte ihn aus der Kammer geworfen und nur seinen Assistenten und Arels beide Leibgardisten bei sich behalten. Plötzlich war alles so schnell gegangen, dass er nicht einmal mehr ein paar letzte Worte mit seinem Liebsten hatte wechseln können. Dringende Worte. Worte, die ihm auf der Seele brannten und die er Arel unbedingt hatte sagen wollen, bevor …
    Es hat Zeit, bis das hier vorbei ist, redete er sich ein. Denn es wird alles gut verlaufen. Arel ist jung und kräftig und Frieso einer der fähigsten Heiler, die ich kenne. Auch Vaters Arm hat er behandelt und ohne sein Können hätte Vater nicht überlebt. Trotzdem blieb ein Rest an Zweifeln.
    Frieso ist kein Zauberer. Außerdem ist Arel angeschlagen. Glaubte der Narr etwa, er würde nicht bemerken, welche Schmerzen er litt? Obwohl er sich alle Mühe gegeben hat, sie tapfer zu unterdrücken.
    Seine Verzweiflung ist überhaupt nicht zu ertragen. Es wäre meine Pflicht, an seiner Seite auszuharren und ihm Mut zuzusprechen.
    Ich würde sicherlich bloß im Weg herumstehen und ein dummes Gesicht ziehen. In dieser Kammer bin ich der Letzte, der helfen kann.
    „Mein Prinz?“
    Erschrocken fuhr Cato herum. Bei der Bewegung wich Yonah hastig einen Schritt zurück.
    „Bei allen Yakkie! Yonah! Schleich dich nicht so an mich heran.“
    „Habe ich ja gar nicht. Tatsächlich habe ich Euch bereits zweimal angesprochen, aber Ihr wart so in Gedanken.“
    Richtig. Und er hatte die Tür angestarrt, hinter der sich ein Schicksal erfüllte.
    „Hat Frieso bereits angefangen? Ich … ich wollte mich vorher noch bei Prinz Arel entschuldigen.“
    Noch einer, der seinen Frieden mit seinem Gatten machen wollte, ehe es zu spät war. Cato kämpfte um Selbstbeherrschung.
    „Wofür müsstest du dich entschuldigen, Yonah?“
    Sein Knappe blickte verlegen drein und begann mit den Füßen zu scharren. „Ich habe den Prinzen beleidigt. Er wollte mich bereits nach Hause schicken.“
    Also gehörte sogar Yonah zu den Leuten, die Arels Leben in Halland zur Qual gemacht hatten … Cato seufzte müde und zerzauste Yonahs Schopf.
    „Er muss dir längst vergeben haben, denn du bist immerhin noch hier. Mach dir keine Gedanken.“
    Ein Schrei aus der Kammer ließ ihn zusammenfahren.
    „Haltet ihn nieder!“, drang Friesos Stimme durch die Tür.
    Cato biss die Zähne zusammen und ballte die Fäuste. Abrupt wandte er sich ab und stolperte mit Yonah im Schlepptau durch den Turm. Fort, nur fort! Er konnte es nicht ertragen, Arel leiden zu hören.
     
     
    Cato suchte den Sprengmeister auf und stürzte sich in die Arbeit. Zusammen mit dem erfahrenen Mann tüftelten sie die ideale Menge an Donnerkraut für ihre Sprengbeutel aus, bauten Lunten, testeten und verbesserten solange, bis Cato und der Meister mit ihrem Ergebnis zufrieden waren.
    Als sich Janrich bei ihm meldete und ihm mitteilte, dass Frieso die beiden Schamanentiere aus Arels Arm entfernen konnte, atmete er erleichtert auf. Nach einigen letzten Anweisungen kehrte er in die Turmkammer zurück, wo er den Heiler neben Arel sitzen sah.
    „Wie geht es ihm?“
    „Nicht besonders gut.“ Frieso seufzte und erhob sich von dem Stuhl, den er sich an Arels Bett herangezogen hatte. „Die beiden Parasiten habe ich herausgezogen. Aber sie haben schwere Verletzungen hinterlassen.“
    Erst jetzt bemerkte Cato, dass die Kleidung des Heilers mit getrocknetem Blut bedeckt war.
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