Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis
Autoren: Mercedes Lackey
Vom Netzwerk:
Rücken gelegt und blickte Gawaine traurig ins Gesicht. Der Junge lachte und gab Thunder einen Schubs. »Hör auf damit, du Narr«, sagte er. »Du siehst so albern aus, wenn du das machst. Und Star hat heute schon genug Gewicht tragen müssen!«
    Thunder schüttelte den Kopf und verteilte Heustückchen über Stars Rücken. Gawaine stieß ihn noch mal, diesmal hart genug, daß der Wallach nach einem vorwurfsvollen Blick in seine eigene Stallbox zurückwich.
    »Naitachal«, murmelte Gawaine und seufzte tief. Oh, der Barde hatte ihn aus dieser grauenhaften, stinkenden winzigen Hutschachtel von einer Kammer befreit. Er fand sogar das Pferd – und unglücklicherweise auch den Dieb. Es war des Junkers eigener Sohn. »Wenigstens hat er mich mitgenommen, als er weiterritt – und glücklicherweise ist er schnell abgereist.« Der Gutsherr war alles andere als erfreut gewesen, erfahren zu müssen, daß sein eigener mißratener Sohn nicht mehr einfach nur verwöhnt war; er hatte längst die Grenze überschritten und sich mit den falschen Leuten eingelassen. Gawaine war froh, daß sein Meister nicht nur die Geschichten und Lieder über den Boten kannte, der schlechte Nachrichten übermittelte – und sich auch daran hielt –, sondern daß er sich als Belohnung für seine Dienste den Jungen ausbedungen hatte, den er gerettet hatte. »Wie lange hätte ich wohl überlebt, wenn ich hätte dort bleiben müssen?«
    Kein besonders angenehmer Gedanke.
    Er wurde wieder in die Gegenwart zurückgeholt, als einige Männer den Stall betraten. Sie schwankten, und einer von ihnen war so betrunken, daß er rührselig wurde. Seine Gefährten bemühten sich, ihn zum Schweigen zu bringen, suchten ihre Pferde und besprachen, daß sie diese Herberge und das Land verlassen wollten, bevor es dunkel wurde.
    »Elende, hochfahrende Elfen«, jammerte einer von ihnen. »Da erzählt man ein paar Witze, versucht, die Leute zum Lachen zu bringen, und was machen die? Sie schmeißen einen raus!« Er drehte sich zu einem seiner Gefährten herum und packte dessen Wams. »Hast du jemals einen so langweiligen Haufen gesehen?«

    »Nicht in letzter Zeit jedenfalls«, gab der andere Mann zu. »Nun komm, Robyn, es wird Zeit, daß wir nach Hause reiten.« Doch Robyn hatte den Jungen am anderen Ende des Stalls gesehen, befreite sich aus dem Griff seines Kumpans und torkelte den Gang herunter auf Gawaine zu. Er war jedoch nicht so betrunken, daß er nicht gesehen hätte, wie Thunder einen Schritt in den Gang tat.
    Er bemerkte auch das bedrohliche Zucken im Widerrist des Wallachs und blieb im sicheren Abstand zwei Boxen vor Thunder stehen. »He, Junge!« sagte er liebenswürdig.
    »Karotte! Wie viele Zauberer braucht es, um einen Lampendocht zu wechseln?«
    »Sire?« Gawaine hätte nicht mehr herausgebracht, ohne wahrhaft ausfallend zu werden. Karotte! Also wirklich!
    Der Mann lachte brüllend. Seine Freunde kamen und zogen ihn weg, und der Trunkenbold schrie: »Zwei! Einen, um den Docht zu wechseln. Und einen, um den Docht nicht zu wechseln!«
    »… und drei, um sehr laute Narren aus sich zu machen.« Die süffisante Bemerkung kam von der Vordertür des Stalles. Die Männer blieben so unvermittelt stehen, daß ihr witziger Freund vornüber aufs Gesicht fiel. Gawaine warf einen raschen Blick auf die schlanke, silberhaarige Gestalt. Der Elf lehnte mit gekreuzten Armen lässig am Torrahmen. »Seid ihr immer noch nicht weg?«
    fragte er nachdrücklich.
    »Wir gehen ja schon.« Einer der Männer antwortete laut und hastig, um das zu übertönen, was sein gestürzter Freund vor sich hinbrabbelte. Sie zogen ihn auf die Füße und gingen eilig zu ihren wartenden Gäulen. Die standen immer noch gesattelt und aufgezäumt in ihren Boxen –
    die armen Geschöpfe, dachte Gawaine zornig. Ohne jeden weiteren Kommentar stiegen die drei auf, wobei der Witzbold von seinen beiden Gefährten am Arm und Hemdkragen in den Sattel gehievt werden mußte. Dann ritten sie zum Hintereingang hinaus und verschwanden in der Dunkelheit. Aus der kurz darauf eine laute, undeutliche Stimme ertönte. »He! Wie viele Weiße Elfen braucht es …« Die Stimme verstummte abrupt, und man hörte nur noch das Geräusch von Huf schlagen, das rasch schwächer wurde.
    Als wären die Dinge nicht schon kompliziert genug, wenn man auf Elfenterritorium ist … In Begleitung eines Dunklen Elfs, dachte Gawaine müde. Er ging wieder in den Stall zurück und füllte Stars Trog. Dann kniete er sich hin und nahm die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher