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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis
Autoren: Mercedes Lackey
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Eis zu seiner Beute durchzuhacken. Die Männer sitzen dann um solche Löcher herum, so sagt man, und trinken den klaren, öligen und mörderisch starken Likör, den sie aus Knollen destillieren. Sie sitzen in gemütlichen Zelten, die sie mitgebracht haben, fischen, rauchen und erzählen Geschichten. Die Bären, die aus dem nördlichen Bergen herabkommen, sind sehr groß, und einige Männer haben mir bei ihrer Ehre geschworen, daß sie in besonders kalten Wintern sogar weiße Bären gesehen haben.«
    »Die Frauen verbringen die kalte Jahreszeit damit, zu spinnen und eine wahrlich wundervolle Wolle zu weben.
    Ich habe Proben davon sogar bei mir, denn ich hoffe, sie an Seeleute verkaufen zu können, die die Nordmeere befahren. Das Zeug ist wasserdicht, dick und hält die schlimmste Kälte des Winters ab.«
    Naitachal regte sich. In seiner Ecke war es selbst gemessen an dem dämmrigen Raum dunkel, doch seine Augen leuchteten, und Gawaine erstickte einen weiteren Seufzer. »Tja, mein bester Herrick, all dies Gerede über den Winter ist gewiß interessant, aber sicher wird niemand im Winter dorthin reisen wollen.«
    Herrick lachte, und die Elfen am Nebentisch, die den dreien schon seit einiger Zeit finstere Blicke zugeworfen hatten, standen ostentativ auf und gingen. Der Barde machte eine abfällige Handbewegung und lächelte leicht, als dem Händler das Lachen auf den Lippen gefror.
    »Achtet nicht darauf. Würden wir uns ungebührlich benehmen, hätte der Wirt uns schon darauf aufmerksam gemacht. Sie sind einfach nur zahlende Gäste. GENAU
    WIE WIR.« Er hatte bei den letzten Worten die Stimme ein wenig angehoben. Einer der Elfen drehte sich herum und maß ihn mit Blicken. Naitachal schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
    »Nun … wo war ich gerade?« Herrick beantwortete die Frage selbst, bevor einer seiner Gefährten dazu gekommen wäre. »Ja – Winter. Nein. Nein, niemand würde im Winter dorthin reisen – oder es auch nur versuchen.
    Er würde sein Ziel niemals erreichen. Dort lauern wilde Tiere, Räuber, die die Nacht dem Tag vorziehen, und vergeßt nicht die grimmige Kälte. Die Straßen wären in jedem Fall unpassierbar.
    Und ganz bestimmt würde auch keiner dorthin reisen und über den Winter dort bleiben, der nicht an ein solches Klima gewöhnt wäre. Stellt Euch vor, hundert oder mehr Tage mit nichts als ein wenig Zwielicht einmal am Tag! Ich selbst würde verrückt werden und den ersten Mann innerhalb der Reichweite meiner Klinge abschlachten, der zu lachen wagte!«
    »Ich auch«, stimmte Gawaine zu und warf dem Dunklen Elf einen bedeutsamen Blick zu. Naitachal grinste nur und forderte den Händler mit einer Handbewegung auf, fortzufahren.
    »Es ist jedoch ein durchaus angenehmes Land, wenn der Schnee erst einmal geschmolzen ist. Doch das ist nicht der aufregende Teil der Geschichte, junger Bardling. Nicht weit von diesem Land, im Norden, liegt ein Tal, in das der Sommer niemals dringt.«
    Herrick machte eine effektvolle dramatische Pause.
    Gawaine zuckte die Achseln. »Nun, ja«, hub er an, als klar wurde, daß der Mann auf irgendeine Reaktion wartete.
    »Ich habe selbst einige Lieder über das Land weit oben im Norden gelernt, wo das ganze Jahr Eis ist und im Winter nicht einmal am Tag auch nur Zwielicht herrscht.«
    »Ihr mißversteht mich«, erwiderte Herrick. »Das Tal liegt zwar nah an den nördlichen Breiten, aber doch nur so weit, daß die Bauern ihr Getreide und ihren Kohl ziehen können. Dort gibt es übrigens die größten Kohlköpfe, die ich je gesehen habe. In allen Tälern dort gibt es gibt Jahreszeiten, ganz gewöhnliche Jahreszeiten, nur in diesem besonderen Tal nicht. Es gibt dort weder Frühling noch Sommer. Schnee und Eis bedecken den Boden dort, selbst wenn die Bauern kaum eine Wegstunde entfernt ihre Schafe scheren und ihr Getreide aussäen.«
    Er hielt erneut inne. Gawaine schaute ihn an. »Oh.«
    Mehr wußte er nicht dazu zu sagen. Naitachals Augen glänzten sehr hell. Der Händler drehte sich vom Lehrling zum Meister um, und breitete die Arme aus, wobei er fast seinen Humpen umgestoßen.

    »Tja. Da habt ihr es jedenfalls.«
    Naitachal fing den Humpen auf, stellte ihn hin und füllte ihn erneut. »Und Ihr habt diesen Ort, dieses Tal mit eigenen Augen gesehen?«
    »Nun …« Der Händler versuchte, Zeit zu gewinnen.
    »Ich habe jedenfalls mit den Einheimischen gesprochen.
    Sie begeben sich eigentlich nicht einmal in die Nähe des Tales, wißt Ihr. Denn was sonst als ein schrecklicher
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