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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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es eine Reform der Präsidien, von der mir keiner was gesagt hat, oder wie muss ich das verstehen?« Andrea legte grübelnd den Kopf zur Seite. Dabei stachen ihre Augen in Brandts Richtung, was diesem unangenehm war. Er deutete mit dem Finger in Richtung Main und antwortete knapp: »Zuständigkeitsgrenze.«
    »Hm. Und das muss ausgerechnet oberirdisch sein, bei dieser Kälte?«, entgegnete Andrea und hüstelte. »Ihr hättet euch lieber mal einen warmen U-Bahn-Tunnel oder so ausgesucht, denn so werde ich meinen Frosch im Hals nie los.«
    »Nimm dir doch eines der Ganzkörperkondome von Platzeck, wenn seine Truppe endlich mal hier aufläuft«, schlug Julia grinsend vor. »Garantiert winddicht.«
    »Nein, ich baue lieber darauf, schnell ins Institut zu kommen«, wehrte die Pathologin ab und stellte ihren Lederkoffer neben sich. Sie wandte sich wieder an Brandt und zwinkerte ihm zu. »Noch immer der Gentleman? Dann hilf mir mal bitte beim Drübersteigen und reiche mir anschließend den Koffer.«
    Elegant schwang sie sich über das Geländer und die Leitplanke, nahm mit einem dankenden Lächeln den Koffer entgegen und betrachtete die Leiche.
    »Offenbar männlich, trägt seine Rundungen an den Hüften und nicht auf der Brust«, murmelte sie. »Verbrannt, wobei der Grad der Verbrennung unter der Kleidung noch nicht einzuschätzen ist. Im Gesicht aber dritter, wenn nicht sogar vierter Verbrennungsgrad, da muss ich mit der Feuerwehr sprechen, um die Temperatur der Flammen zu erfahren. Für euch von Interesse ist wahrscheinlich eher, ob der Mann an den Verbrennungen gestorben ist, korrekt?«
    »Ja, das wäre die wichtigste Frage«, bestätigte Brandt.
    »Kannst du in so einem Fall eigentlich den Todeszeitpunkt über die Körpertemperatur bestimmen?«, erkundigte Julia sich.
    »Nicht damit allein, aber Körper und Zellen, insbesondere die inneren Organe, sind ja nicht vollständig verkohlt. Da geht schon noch was, doch ich werde mich nicht an Ort und Stelle von euch darauf festnageln lassen. Ich mache hier zunächst eine grobe Leichenschau und nehme ihn mir anschließend auf dem Seziertisch in Ruhe vor. Na ja«, sie zog die Augenbrauen nach oben, »einen faulen Sonntag vor dem heißen Ofen hatte ich mir etwas anders vorgestellt, aber gut.«
    »Verdammt, Andrea!«, schalt Julia, die sich immer wieder aufs Neue über den morbiden Humor ihrer Kollegin wundern musste. Andererseits wusste sie, dass der tagtägliche Kontakt mit zum Teil grausam entstellten Leichen ein ungemein dickes Fell erforderte. Wenn Humor oder – besser – Sarkasmus eine geeignete Abwehrmechanik der Psyche waren, dann bitte. Andrea Sievers zumindest erweckte nie den Anschein, als wachse ihr der Job über den Kopf. Im Gegenteil, meistens versprühte sie Energie für zwei, eine Eigenschaft, um die sie Julia Durant insgeheim manchmal etwas beneidete.
    Endlich näherte sich über die Autobahn auch der Wagen von Platzeck. Er steuerte ihn zielstrebig in die große Lücke, die der Löschzug freigemacht hatte, und stieg mit zwei Kollegen aus. Julia Durant winkte ihn zu sich, und er begrüßte zuerst Andrea, dann die beiden Kommissare.
    »Toll, hier brauchen wir ja überhaupt nicht erst auszupacken«, kommentierte er anschließend mit gerümpfter Nase. »Feuer und Löschmittel haben den Großteil der Spuren garantiert vernichtet.«
    »Wir haben’s uns weiß Gott nicht ausgesucht«, erwiderte Brandt.
    »Aber irgendjemand hat sich das ausgesucht«, warf Durant ein. »Die Position der Leiche, dann das Anketten, und jemand hat ihn schließlich auch angezündet. Wir sind auf jede Erkenntnis dringend angewiesen.«
    »Schon klar«, gab Platzeck zurück. »Wir tun unser Bestes. Ich fordere noch zwei Mann an, damit wir die Fahrbahn nicht länger als nötig blockieren. Die Jungs von der Autobahnpolizei werden schon unruhig.«
    »Ist mir egal«, sagte Durant. »Es ist schließlich Sonntag, die Sperrung bleibt so lange wie nötig bestehen.«
    »Dann lass uns mal loslegen, ich werfe mich jetzt in Schale«, sagte Platzeck und wandte sich in Richtung seiner Mitarbeiter, die bereits in ihre Schutzanzüge stiegen. Einer der beiden gab einem Beamten zu verstehen, welcher Bereich mit Absperrband gesichert werden musste, und dieser nickte.
    Julia Durant und Peter Brandt beschlossen, die Kollegen ungestört ihre Arbeit verrichten zu lassen, und sammelten bei den Beamten der Autobahnpolizei die noch relativ dürftigen Informationen.
    Zwanzig Minuten später wandte Julia sich im
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