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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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geworden ist. Aber ich weiß, dass es die richtige Entscheidung ist.«
    Und das war sie. Endlich - nach all den Wirren, den vagen Bedenken und den wachsenden Zweifeln - war ich wieder bei mir und wusste, was ich zu tun hatte. Randall nickte bedächtig. Er beugte sich zu mir herab und küsste mich auf die Wange, die schon wieder tränenfeucht war - da flog die Tür auf, und Lucille kam hereingestürmt.
    » Was ist die richtige Entscheidung?«, wollte sie wissen, die zerknüllte Papiertüte in der Hand. »Warum weinst du, Claire? Was geht hier vor?«
    Ich warf Randall einen fragenden Blick zu. Sollte ich die schlechte Nachricht verkünden? Er legte mir die Hand auf den Arm. »Mutter, Claire und ich haben beschlossen, unsere Hochzeit abzusagen.«
    Lucille fiel die Kinnlade herunter. »Was?! Was?! Selbstverständlich werdet ihr heiraten! Ich höre doch schon, wie der Organist sich einspielt! Das ist eine lächerliche -«

    »Es tut mir leid, Mutter, ich weiß, wie viel Mühe du dir mit der Planung gegeben hast - aber Claire und ich sind beide zu der Überzeugung gekommen, dass es verkehrt wäre, wenn wir heiraten. Und darum lassen wir es.«
    Dieser Schuss vor den Bug versetzte Lucille ins Schwanken - und ließ sie in Moms Armen zusammensacken.
    Ich streifte mir den Ring vom Finger und gab ihn Randall zurück. So schön er war, so schön war es, ihn los zu sein. Ich würde ihn vermissen, aber schon jetzt fühlte ich mich unendlich erleichtert.
    »Unglaublich«, wisperte Mandy und zog ab, um den Pfarrer von den neuesten Entwicklungen zu unterrichten.
    »Danke«, sagte Randall und küsste mich ein weiteres Mal liebevoll auf die Wange.

Zwanzigstes Kapitel
    Das Erwachen
    »Luke! Wie ich höre, hatten Sie ein nettes Schwätzchen mit Oprah! Was meinen Sie, wird sie Sie in ihre Auswahlliste aufnehmen?«
    Luke war ringsum von einer Meute literarischer Größen umdrängt. Kein Rugbyteam hätte ihn hermetischer abriegeln können. Zwanzig Minuten dauerte seine Buchpräsentation nun schon, und ich hatte noch kein Wort mit ihm gewechselt.
    »Auf der Titelseite der New York Times Book Review ! Das will was heißen!«
    Lukes Buch war auf den Tag genau eine Woche zuvor in die Regale gewandert und wurde schon jetzt als epochaler Roman gelobt. Dieser Raketenstart hatte Vivian so schwer beeindruckt, dass sie weder Kosten noch Mühen gescheut und eine hochnoble Festivität im National Arts Club in Gramercy Park auf die Beine gestellt hatte. Diesmal ohne Troddeln als Brustwarzenschmuck.
    Was für ein Anblick: David Remnick, Chefredakteur des New Yorker , und Graydon Carter, Chefredakteur von Vanity Fair , fuhren dezent die Ellbogen aus, um sich Lukes ungeteilter Aufmerksamkeit zu versichern. Und Sara Nelson war vom Gesicht abzulesen, was dick und fett im nächsten
Publishers Weekly stehen würde. Die Reaktion auf Lukes Roman überstieg bei weitem sämtliche Erwartungen - einschließlich der meinen, die nicht ganz unten angesiedelt waren.
    »Claire!«, ertönte eine sonore männliche Stimme hinter mir.
    »Jackson!« Ich schloss ihn in die Arme. Gott, war das schön, ihn so überraschend hier zu sehen. Kaum zu fassenvor einem Jahr hatte ich ihm noch zugearbeitet. Mir kam es wie zehn Jahre vor. »Ich hatte es so verstanden, dass du nicht kommen könntest! Luke hat gesagt, einer von deinen Enkeln hätte eine Hauptrolle bei einer Schultheateraufführung, und deswegen könntest du nicht weg!«
    »Oh weh, dem kleinen Joshua war es nicht beschieden, den Hamlet zu geben. Ein grippaler Infekt von übelstem Ausmaß hat ihn aufs Lager gestreckt. Daher mein spontaner Entscheid, mich dem Luftschiff anzuvertrauen. Welch ein Abend für Luke! Du hast wahre Wunder an seinem Buch gewirkt, Claire. Ich war kein einziges Mal versucht, den Rotstift in Anschlag zu bringen.«
    »Na, das habe ich dir zu verdanken. Ich bin bei den Meistern des Fachs in die Lehre gegangen. Aber ganz ehrlich, es war nicht viel daran zu tun. Das Buch war schon so gut wie perfekt, als ich es in die Hände bekam.«
    »Claire ist wieder mal viel zu bescheiden!« Schwups, stand Luke neben mir und gab mir einen Kuss auf die Wange, der mich erröten ließ.
    »Ach, wen sehe ich denn da - Mara«, sagte Jackson, unverblümt wie eh und je. »Da will ich doch gleich mal einen Gruß abstatten und euch zwei euch selbst überlassen.«
    »Ist das nicht der Wahnsinn?«, fragte Luke, nachdem
Jackson abgezogen war. Unser erstes Zusammentreffen seit der geplatzten Hochzeit, und ich war den ganzen Tag schon
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