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Testplanet Kratos

Testplanet Kratos

Titel: Testplanet Kratos
Autoren: Edmund Cooper
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grenzenlosen Gier ein Überleben nicht wert. Oder man versucht, eine Möglichkeit zu schaffen, die sicherstellt, daß zumindest ein Teil der Menschheit überleben kann … irgendwo.
    Vor etwa hundert Jahren sahen die Futurologen die Entwicklung voraus, die nun eingetreten ist. Schließlich stellten die Vereinten Nationen sogar Mittel für zwei anscheinend unmögliche Projekte zur Verfügung – den Überlichtflug und die Materie-Transmission. Zwei absolut verrückte Vorhaben, an denen sich kein verantwortungsbewußter Physiker die Finger verbrennen wollte. Aber der Mensch besitzt die Fähigkeit, auch Verrücktheiten zu einem Ergebnis zu führen.«
    »Ich bin durchaus über die Entwicklung des ÜLF und der MT im Bilde«, unterbrach ihn Indira. »Wenn man all das Geld, das in diese Projekte gesteckt wurde, sinnvoller für die Entwicklung neuer Produktionstechniken und für die Urbarmachung neuer Landstriche hier auf der Erde verwendet hätte, säßen wir heute wahrscheinlich nicht in einem solchen Schlamassel.«
    »Das Desaster auf Terra hätte damit nur aufgeschoben werden können«, gab Conrad zurück. »Viel wichtiger ist, daß beide Projekte von Erfolg gekrönt waren.«
    »Ich weiß. Und ich weiß, daß die Kosten astronomisch sind. Es ist immer noch viel billiger, auf normalem Weg Fracht zum Mars zu transportieren als beispielsweise mittels Materie-Transmission.«
    Conrad zuckte die Achseln. »Wenn die Alternative Auslöschung der Menschheit heißt, dürften hohe Kosten nicht mehr eine so große Rolle spielen.«
    »Davon abgesehen«, fuhr Indira fort, »können weder mit der einen noch mit der anderen Methode Menschen transportiert werden. Das Trauma, dem jeder Reisende ausgesetzt wird, ist einfach zu groß.«
    Conrad wurde sichtlich ungehalten. »Meine liebe Frau, verzichten Sie bitte darauf, hier so eindrucksvoll Ihre Ignoranz zu demonstrieren! Menschen sind versuchsweise in beiden Methoden transportiert worden!«
    »Ohne dabei den Verstand zu verlieren? Wie war das denn möglich?«
    »Durch Einfrieren. Also wollen Sie jetzt bitte für zwei Minuten den Mund halten und mir zuhören! Gerade weil diese Versuche erfolgreich verlaufen sind, hat die Menschheit nun eine reale Überlebenschance. Aus diesem Grund hat sich auch der Extrasolare Planeten Erfassungs- und Nominierungs-Dienst konstituiert. Während der letzten zwanzig Jahre wurden kleine ÜLF-Robot-Sonden zu den nächstliegenden Sternen ausgesandt. Wenn eine von ihnen einen Stern mit einem erdähnlichen Planeten entdeckt, tritt sie um diese Welt in einen Orbit, erfaßt und vermißt sie und kehrt mit den Daten zur Erde zurück. Sobald die Wissenschaftler die Daten untersucht haben und zu dem Schluß kommen, diese Welt sei einen Versuch wert, schickt ExPEND Leute aus, die nichts mehr zu verlieren haben, Leute wie Sie und mich … Interessiert es wirklich jemanden, Indira Smith, ob Sie leben oder sterben? Ich habe mir Ihre Unterlagen durchgesehen und weiß, daß dies nicht der Fall ist. Ich werde übrigens auch von niemandem vermißt.«
    Indira spürte Zorn in sich aufsteigen. Sicher, Conrad hatte recht mit dem, was er gesagt hatte. Aber die Art und Weise, wie er es gesagt hatte, schmerzte tief.
    »Und warum vermißt niemand Sie, Commander?« fragte sie zuckersüß. »Meines Wissens waren Sie doch einmal so etwas wie eine gefeierte Persönlichkeit. Ich habe von Ihrem Prozeß vor dem Kriegsgericht gehört und habe selbstverständlich auch auf dem Vid-Schirm die anschließende Sondershow gesehen. Aber machen Sie sich nichts draus, eine ganze Menge Leute scheint Sie immer noch für einen Helden zu halten. Also, warum wird niemand Sie vermissen, Commander?«
    Conrad lachte bitter. »Mir geht’s wie Ihnen, keine lebenden Anverwandten mehr … Es stimmt, daß der Raumdienst mich nicht gefeuert hat. Ich habe mich selbst unmöglich gemacht und bin daher für den Raumdienst nicht mehr einsetzbar. Die einzige Autorität, der ich mich unterwerfen kann, ist meine eigene. Als Commander eines Teams von Entbehrlichen, kurz ENTS, verfüge ich über absolute Autorität, was für mich natürlich hervorragende Bedingungen sind. Meine Qualifikationen sind möglicherweise nicht so gut wie die Ihren. Aber wohl immer noch ganz brauchbar … Aber jetzt wollen wir aufhören, unsere Zeit zu vertrödeln, und zu Ergebnissen kommen. Ich benötige einen guten Ersten Offizier. Die Unterlagen über Sie und die Ergebnisse der Tests, die Sie jetzt gemacht haben, lassen den Schluß zu, daß Sie
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