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Terry - Geschichten aus dem Leichenhaus

Terry - Geschichten aus dem Leichenhaus

Titel: Terry - Geschichten aus dem Leichenhaus
Autoren: Stephan Peters
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schrie.
     »Lassen Sie mich los, Sie tun mir weh, Sie alter Kartoffelkopf!“ Aber Jürgen war außer sich vor Wut. Er hätte sie umbringen können.
     »Hör zu, du alte Schlampe, du geiles Luder! Du hast vor fünfzehn Stunden zu mir gesagt: Ich komme morgen früh zu dir und sündige. Was für ein blöder Satz überhaupt; passt aber zu einer dummen Schnalle wie dir! « Speichel tropfte aus seinem Mund, dann ließ er sie erschöpft los. Nancy erholte sich etwas und sagte:
    »Mir ist in letzter Zeit öfter aufgefallen, dass Sie schlecht hören. Das liegt  daran, dass Sie verkalkter sind als eine alte Waschmaschine. «
    »Mir ist es auch aufgefallen«, sagte Charlotte grinsend. »Er hat den Fernseher häufig zu laut gestellt«. Jürgen brüllte:
    »Du sollst dein gottverdammtes Maul halten, und du auch! Aber wenigstens bin ich dich endlich los, wenn du dich scheiden lässt, dann steht mir die Welt offen, vor allem Bali! «
    »Das einzige, was dir offen steht, ist der Sarg«, antwortete Charlotte ernst. »In drei Jahren ungefähr«.
    «Du bist total verrückt! «
    »Ich habe niemals gesagt, dass ich mich scheiden lassen will. Ich habe gesagt: Ich lasse mich treiben! Vor allem, nach dem Telefongespräch heute morgen mit Dr. Nell; du wolltest ja partout nicht an den Apparat gehen«.
    »Ich glaube, ich versteh' kein Wort«. sagte Jürgen Keller.
    »Vor einer Woche hast du bei Dr. Nell einen Hörtest machen lassen. Er hat festgestellt, dass du einen Gehirntumor hast, groß wie eine Walnuss. Inoperabel, Liebling. Du hast noch ungefähr drei Jahre zu leben, wenn man das überhaupt noch so bezeichnen kann In Hinblick auf deine böse Diagnose, kam ich heute auf die Idee, dir deine letzten Jahre so schön wie möglich zu gestalten. Ich habe mich wirklich in letzter Zeit treiben lassen!
    Jürgen Kellers Fingernägel hatten inzwischen lange Bahnen aus der Tapete gerissen, er brabbelte nur Unverständliches. Seine Gattin sagte:
    Übrigens, Nancy. Drei Jahre sind schnell vorbei. Ich bin nicht mehr die Jüngste – wollen Sie mir dann nicht Gesellschaft leisten?“
     Oh, sehr gerne! Aber was machen wir mit dem da?“
    „Den drücken wir in die Tonne, liebste Nancy.“
    Und was machen wir dann?“ Wir sollten den Laden dicht machen und was ganz  anderes tun. Ein neues Leben beginnen. Ein Leben ohne den Kartoffelkopf! Charlotte überlegte und sagte grinsend: „Ich habe eine wunderbare Idee: wir ziehen nach Bali und züchten Kakadus!“
    Aber so lange brauchten die Ladies gar nicht zu warten, denn Jürgen Keller traf drei Minuten später tatsächlich der Schlag.
     
    Ende
     
     
    Dein Freund und Helfer
     
    Als es klingelte, setzte Julia gerade das Wasser auf. „Ja, wer ist da?“, fragte sie, als sie vorsichtig die Tür aufzog. .
    „Ich komme von den Stadtwerken. Muss den Zähler ablesen.“ Julia öffnete vorsichtig die Wohnungstür, aber der Mann trat so heftig dagegen, so dass Julia um ein Haar zwischen Holz und Wand zerquetscht wurde „Au! Sind Sie verrückt!?“ Es war der letzte selbstsichere Satz, den sie sagen sollte. Vor ihr stand eine bullige Gestalt von einsneunzig. Der Mann steckte in einem viel zu engen Overall, von oben bis unten mit Schmiere bedeckt. Sein Haar war gewellt, anstelle von Pomade schien es mit Öl in Form gebracht worden zu sein. Maschinenöl. Er war ungefähr dreißig, keine üblen Gesichtszüge, wenn man von dem zu fleischigen Mund absah, der ständig zuckte. Unter anderen Bedingungen hätte Julia den Mann attraktiv gefunden. Mit seinen schwarzen Haaren ein schmierigem Lächeln, glich er einen Zuhälter auf Sankt Pauli. Und mit einem Tritt knallte er die Tür zu und schloss sie sorgfältig ab.
    „Hey, Baby. Jetzt wollen wir mal bei dir den Strom ablesen. Ich habe das Gerät schon mitgebracht.“ Ihre Finger zitterten, als sie den Ausschnitt ihres billigen Kittels schloss, hinter dem sich ein kleiner fester Busen abzeichnete. Die Brustwarzen drückten sich in der Mitte von kleinen Sonnenblumen ab. Ein dünner Schweißfilm lief zwischen ihnen hindurch, der sich in Julias Nabel zu einem kleinen Teich sammelte.
    „Lassen Sie mich in Ruhe, sonst schreie ich das ganze Haus zusammen!“
    „Schrei nur“, erwiderte der Schrankmann. „Aber nur einmal. Danach können die Bullen deinen Kopf aus der Mülltonne fischen. Werden verdammte Schwierigkeiten haben, ihn zu identifizieren.“ Julia würgte, als Schrankmann langsam auf sie zukam. Sie trug nur eine knappe Schürze, darunter einen roten Slip, und
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