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Terminal 3 - Folge 4: Weiche Ziele. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 4: Weiche Ziele. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 4: Weiche Ziele. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , Raimon Weber
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der Kleinen in den Kopf!«
    Ich beuge mich vor, um durch das Fenster in das halbdunkle Labyrinth der Transportbänder zu blicken. Ich glaube Bewegungen ausmachen zu können. Da draußen sind Leute.
    Asher schubst das Mädchen vor sich her, reißt die Tür auf und gibt mehrere ungezielte Schüsse in die Halle ab.
    »Sitzen bleiben«, knurrt er, als er sich umdreht und sieht, dass ich mich halb vom Stuhl erhoben habe. Er deutet mit der Waffe auf das Telefon.
    »Jetzt habe ich Forderungen. Ruf einen der Bosse in dem Laden an. Aber nicht Parker! Der hört nicht auf das, was ich ihm sage.«
    »Gut«, erwidere ich ruhig. »Wie lauten die Forderungen?«
    Seine Wangen sind gerötet. Er fährt sich mit der Zunge über die Oberlippe. »Ich will ein Flugzeug!«

Lennard Fanlay
    Terminal 3 ist komplett abgeriegelt. Alle Starts und Landungen werden umgeleitet. Statt der Reisenden befindet sich jetzt ein Aufgebot Schwerbewaffneter in den Gängen: TSA und Polizei.
    Während der Fahrt war ich die ganze Zeit über mit meinem Mitarbeiter Paul Medeski in Kontakt.
    Marc wurde nur angeschossen. Paul hofft, dass die Verletzung nicht allzu schwer ist.
    TSA-Boss Duane Parker steht mit einem Becher Kaffee in der Mall. Direkt vor Mary’s Café. Er ist umringt von seinen Leuten. Sein fast kahler Schädel glänzt im künstlichen Licht.
    »Wo sind sie jetzt?«, frage ich ihn.
    »Fanlay!«, schnauzt er mich an. »Wenn Ihr bescheuerter Mitarbeiter sich nicht eingemischt hätte, gäbe es eine Geisel weniger. Dieser Marc führt ihn auch noch durch den ganzen Laden.«
    »Wo sind sie jetzt?«, wiederhole ich mit beherrschter Stimme.
    »Bei den Gepäckfließbändern. Asher hat sich dort in einem Büro verschanzt.«
    »Asher?«, frage ich. »Desmond Asher? Etwa der …?«
    »Genau der!«, fällt mir Parker ins Wort. »Der Scheißkerl, der gestern Morgen auf einen Zeitungsjungen geschossen haben soll.«
    »Was wissen wir über ihn?«
    Parker wischt sich mit seiner fleischigen Hand den Schweiß von der Stirn. »Halten Sie sich einfach nur raus, Fanlay. Das hier ist unser Job.«
    »Mein Mann ist bei dem Killer.« Ich versuche ruhig zu bleiben.
    Aus der Ferne dringen Schüsse.
    Der TSA-Boss greift hektisch nach seinem Funkgerät. »Was ist da los?«
    »Er hat uns entdeckt«, antwortet eine atemlose Stimme.
    »Rückzug!«, bellt Parker.
    »Sie sollten Asher nicht unnötig provozieren.«
    Duane Parker reagiert nicht auf mich. Er wendet mir demonstrativ den Rücken zu und redet mit seinen Untergebenen. Ich höre aus seinen Anordnungen heraus, dass er mit der Situation überfordert ist.
    Aus dem Inneren von Mary’s Café vernehme ich ein lautes Schluchzen.
    Das Café ist geräumt worden. Nur Mary, die Inhaberin, sitzt mit einer dunkelhaarigen Frau an einem Tisch. Die Frau hat ihr Gesicht in den Händen vergraben und weint. Mary redet leise auf sie ein und streicht ihr über den Kopf.
    Ich gehe auf die Frauen zu. Mary sieht mich an. Sie hält ihre eigenen Tränen mühsam zurück.
    »Das ist Amy Glover, Pattis Mutter«, sagt sie leise.
    Ich verstehe.
    »Niemand kümmert sich um sie. Niemand sagt ihr, was los ist«, fährt Mary fort und sieht wütend zur Tür. Dorthin, wo uns Duane Parker seinen breiten Rücken zuwendet.
    Amy Glovers Körper bebt unter ihrem Schluchzen. Sie hebt plötzlich den Kopf. Ihr Gesicht ist pure Verzweiflung.
    »Das ist Lennard Fanlay von der Flughafensicherheit«, stellt mich Mary vor. »Es ist gut, dass er jetzt da ist.«
    »Helfen Sie meiner Kleinen«, fleht die Frau. Ihre Lippen zittern.
    Mein Handy klingelt.
    Es ist Marc.

Desmond Asher
    »Wen hast du angerufen?«, frage ich.
    »Meinen Chef, Mr Fanlay«, antwortet Matschbirne.
    Ich nehme ihm den Hörer aus der Hand. »Aufgepasst, Fanlay! Sie stellen keine Fragen, weil ich keine Antworten gebe. Sie hören nur zu.«
    Fanlay sagt brav: »In Ordnung.«
    »Also«, fahre ich fort. »Ich will ein Flugzeug. Nicht so was ganz Kleines. Vollgetankt. In dreißig Minuten muss das Ding vor dem Terminal stehen. Keine Crew, nur ein Pilot. Haben Sie das, Fanlay?«
    Fanlay sagt, er werde alles Notwendige veranlassen. Allerdings wären dreißig Minuten zu knapp bemessen.
    »Versuchen Sie nicht Zeit zu schinden. Wenn Sie nicht pünktlich sind, stirbt Ihr Angestellter.«
    Ich zwinkere der Matschbirne zu. Er versucht zwar keine Miene zu verziehen, aber ich weiß, dass er sich fast einpisst.
    »Ich warte auf Ihren Anruf, Fanlay! Und wehe, ich höre noch einmal die Stimme von diesem beschissenen Parker!
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