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Terminal 3 - Folge 4: Weiche Ziele. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 4: Weiche Ziele. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 4: Weiche Ziele. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , Raimon Weber
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senkt dann seinen Blick. Er hat ein Problem damit, Leuten länger ins Gesicht zu sehen.
    »Sie machen heute eine kleine Führung durchs Terminal.«
    »Ach, du Kacke!«, entfährt es Rachel.
    Auf dem Monitor verprügeln sich die Kahlschädel gerade gegenseitig. Einer von ihnen hat Softeis auf der Glatze.
    »Los geht’s«, sage ich zu Marc und greife nach Funkgerät und Elektroschocker.
    Als wir die beiden Streithähne erreichen, liegt einer von ihnen bereits auf den weißen Fliesen der Mall. Es ist der mit dem Eis auf der Glatze. Das jetzt allerdings vermischt mit Blut aus einer Platzwunde über dem rechten Auge.
    Sein Kollege will gerade zu einem Tritt mit seinem klobigen Stiefel ausholen, und ich rufe: »Stopp!«
    Der Kerl dreht sich um. Er ist fast zwei Meter groß. Bis auf den Bierbauch durch und durch muskulös. Die Sehnen an seinem Hals zeichnen sich unter der Haut wie Seile ab. Auf dem rechten Bizeps erkenne ich eine Tätowierung: das brennende Feuerkreuz. Das Symbol des rassistischen Ku-Klux-Klans.
    »Verpisst euch«, grunzt er und ballt die Faust in unsere Richtung.
    Die Menschen auf der Mall beeilen sich, an uns vorbeizukommen.
    »Flughafensicherheit«, sage ich und gehe entschlossen auf den Hünen zu. Er grinst und streckt seine riesigen Pranken nach mir aus. Ich mache einen schnellen Ausfallschritt und spüre, wie jemand mein linkes Bein packt.
    Es ist der blutende Kahlschädel am Boden. Offensichtlich hat er sich trotz der Prügel dazu entschlossen, seinem Kumpel beizustehen.
    Ich verliere das Gleichgewicht und lande auf den Fliesen. Ein heftiger Schmerz lässt mich aufstöhnen. Der Riese über mir hat mit voller Wucht auf mich eingeschlagen. Direkt zwischen die Schulterblätter.
    Dann höre ich einen Schrei. Er klingt sehr aggressiv. Mir gelingt es, den Kopf zur Seite zu drehen.
    Der Schrei stammt von Marc. Er bewegt sich rasend schnell. Trifft den Riesen mit dem Ellenbogen am Kinn und tritt ihn gleichzeitig gegen das Knie. Der Kahlschädel torkelt rückwärts.
    Sein Kollege will mich am Aufstehen hindern und umfasst mit beiden Händen meinen Hals. Aber sein Griff ist kraftlos. Ich kann ihn mit Leichtigkeit abschütteln, drehe ihm einen Arm auf den Rücken und lege ihm Plastikfesseln an.
    Die Aktion dauert nur Sekunden. Ich springe auf.
    Marc steht dem Riesen gegenüber.
    »Ich fick deine Mutter, Kleiner!«, brüllt ihn der Kerl an. Ich entdecke einen Schlagring auf seiner Faust und zücke den Elektroschocker.
    Marc weicht geschickt einem Schwinger aus.
    Der Junge ist wirklich gut. Hätte ich ihm gar nicht zugetraut.
    Dann platziert Marc einen Handkantenschlag an der Kehle seines Gegners. Der röchelt und würgt. Kippt nach hinten gegen eine Wand. Marc setzt nach und verpasst dem Kahlschädel weitere Schläge.
    Ich glaube, einen Knochen brechen zu hören.
    Der Riese verdreht die Augen, bis nur noch das Weiße zu sehen ist. Marc wuchtet ihm die Faust in den Magen. Kahlschädel klappt zusammen, geht in die Knie.
    Kotzt schaumige Flüssigkeit.
    Noch ein Handkantenschlag von Marc. Gezielt in den Nacken.
    »Hören Sie auf!«, brülle ich.
    Marc holt erneut aus. Ich falle ihm in den Arm.
    Menschen haben einen großen Kreis um uns gebildet.
    Marc blickt mich mit gehetztem Blick an. Er hat die Zähne gebleckt.
    »Es ist genug«, sage ich leise, aber bestimmt. »Oder wollen Sie ihn umbringen?«
    Marc steht nur da und atmet schwer. Dann klärt sich sein Blick.
    Ich rufe über Funk die Sanitäter.
    Der Kerl am Boden liegt in seinem Erbrochenen und winselt. Er braucht keine Handfesseln.
    »Was war das denn?«, frage ich Marc und zerre ihn an die Seite.
    »Tut mir leid«, stammelt er. »Aber meine Mutter … Die ist vor zwei Wochen gestorben. Krebs. Und dann sagt dieses Schwein …«
    Die Sanitäter kommen im Eilschritt.
    »Das wusste ich nicht.« Marc hat keinem etwas davon gesagt. Hat einfach nach Dienstplan gearbeitet.
    Ich rede kurz mit den Sanitätern. Sie bringen die beiden Kerle weg.

Marc Irving
    Ich halte mich an meinem Kaffeebecher fest.
    Mr Fanlay sitzt mir gegenüber und mustert mich.
    Ich habe Mist gebaut.
    Rachel starrt schweigend auf die Monitore. Sie muss alles mitbekommen haben.
    »So läuft das nicht«, beginnt Fanlay.
    Ich nicke und sehe zu Boden. »Ich weiß, Chef.«
    »Wenn das noch mal passiert, wird das Konsequenzen haben. Wir sind keine Killer.«
    »Die Kerle waren Arschlöcher«, bemerkt Rachel trocken und raucht.
    Mr Fanlay überhört sie. Er fasst mich an die Schulter. Ich sehe auf und
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