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Terminal 3 - Folge 4: Weiche Ziele. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 4: Weiche Ziele. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 4: Weiche Ziele. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , Raimon Weber
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Lautsprecher.
    Und dann sehe ich ihn.
    Den Amokläufer.
    Mit dem linken Arm hält er ein kleines Mädchen im Würgegriff. Der Lauf einer kompakten Maschinenpistole zeigt auf den Kopf der Kleinen.
    Alle Überlebenden sind geflohen. Nur eine Mitarbeiterin der Fluggesellschaft lugt hinter ihrem Computermonitor hervor.
    Ihr Mund formt ein entsetztes »O«. Dann taucht sie wieder ab.
    Es gibt noch eine zweite Frau. Sie ist nur ein paar Schritte von dem Kerl und dem hilflosen Mädchen entfernt.
    Sie wimmert, schreit.
    Es ist die Mutter.
    »Patti!«, fleht sie. »Bitte, geben Sie mir meine Patti! Biiitte!«
    Paul Medeski klingt jetzt ganz ruhig. Er sieht alles auf den Überwachungsmonitoren und gibt mir irgendwelche Anweisungen.
    Aber ich kann nicht zuhören. Ich sehe nur den Mann, der eine Maschinenpistole – es ist eine Uzi! Ganz sicher! Eine Uzi! – auf das Kind richtet.
    Er grinst mich an.
    »Bleib, wo du bist, Matschbirne!«, sagt er und weicht mit der Geisel langsam zurück. »Es fängt gerade erst an!«
    Die Mutter folgt ihm. Er lässt sie gewähren.
    Zwei Geiseln sind besser als eine.
    Und ich kenne das Schwein!

Lennard Fanlay
    Es ist eine alte Angewohnheit von mir, den Arbeitstag informiert zu beginnen. Das bedeutet, dass ich mir zuvor zumindest eine Nachrichtensendung im Fernsehen gönne.
    Leider dient das meistens nicht der Stimmungsaufhellung. Ich sitze in meinem Wohnzimmer und sehe Naturkatastrophen, Kriegsschauplätze und schlechte Schauspieler, die so tun, als seien sie Politiker, die alles im Griff haben.
    Vor dem Wetterbericht bringen sie Lokalnachrichten aus San Francisco und Umgebung.
    Ich lausche nur mit einem halben Ohr den Worten des Sprechers über Einbrüche und Bandenkriminalität. Dann wird plötzlich der angeschossene Zeitungsbote aus meinem Viertel erwähnt.
    Ich kenne den Jungen, habe ihm ein paar Mal Trinkgeld gegeben. Ein netter Bursche. Schwebt noch immer in Lebensgefahr.
    Jetzt hat die Polizei einen Zeugen. Einen Obdachlosen, der von seinem Schlafplatz in einem leer stehenden Haus alles beobachtet hat.
    Der Bote wurde aus einem langsam vorbeifahrenden Wagen angeschossen. Der Obdachlose konnte sich Fahrzeugtyp und einen Teil des Kfz-Kennzeichens merken. Er hat sich aus Angst, wie er sagt, erst heute früh bei der Polizei gemeldet.
    Sie blenden ein Foto des mutmaßlichen Täters ein. Er ist flüchtig.
    Junger Mann. Blond. Mit ein paar Pickeln auf der Stirn.
    Ich kenne ihn nicht. Aber als ich dann seinen Namen unter dem Foto lese, klappt mir die Kinnlade runter.
    Desmond Asher.
    Ich habe ein sehr gutes Namensgedächtnis. Das ist einer der jungen Leute, die Hamish Geffen bei mir angemeldet hatte.
    Und die Marc in meinem Auftrag durchs Terminal führen musste.
    Vorher hat Desmond Asher einfach auf einen Menschen geschossen.
    Mein Handy klingelt. Das Display zeigt die Nummer des Überwachungsraums.
    »Amoklauf!«, höre ich Paul Medeski sagen. Er versucht sich zu beherrschen, aber es gelingt ihm nicht ganz. Seine Stimme flattert. »Mehrere Tote. Ein Bewaffneter mit Maschinenpistole. Hat eine Geisel.« Paul schreit erschrocken auf. »Scheiße! Scheiße! Jetzt hat er Marc abgeknallt! O mein Gott!!!«
    »Was!«, brülle ich. »Was ist mit Marc?«
    Ich renne zur Haustür.

Marc Irving
    Desmond Asher!
    Er gehörte zu der Besuchergruppe von gestern. Ich sehe, dass er mich auch wiedererkennt.
    Er reißt die Augen weit auf. Sein Gesicht verzieht sich zu einer furchtbaren Grimasse.
    Asher drückt das Mädchen so fest an sich, dass es kaum noch Luft bekommt.
    »Haut ab!«, brüllt er.
    Ich wende mich kurz um. Weitere TSA-Beamte sind aufgetaucht. Sie beziehen Stellung hinter Stützpfeilern und Blumenkübeln.
    Die Frau steht jetzt ein paar Schritte vor Asher. Sie streckt die Hand nach ihrem Kind aus. »Bitte!«, fleht sie. »Lassen Sie Patti los. Ich bleibe bei Ihnen.«
    »Hey!«, rufe ich.
    Desmond Asher sieht mich an. Er ist wieder ganz ruhig.
    »Lassen Sie beide gehen. Ich stelle mich zur Verfügung.«
    »Nee«, macht er.
    »Ich kenne mich aus. Ich kann sie hier rausbringen.«
    Er schließt für eine Sekunde die Augen, dann lächelt er. »In Ordnung. Man sagte mir gerade, dass sei eine gute Idee.«
    Steht er in Kontakt mit irgendwelchen Komplizen? Ich kann kein noch so winziges Kommunikationsgerät bei ihm entdecken.
    Er legt an der Maschinenpistole einen Hebel um und schwenkt die Waffe in meine Richtung.
    Ein enormer Schlag trifft meinen rechten Oberarm und wirbelt mich um die eigene Achse. Ich falle
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