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Tentakelblut (German Edition)

Tentakelblut (German Edition)

Titel: Tentakelblut (German Edition)
Autoren: Dirk van den Boom
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Gravitationskontrolle früh ausgefallen und die kinetische Energie der Treffer hat die Tentakel getötet, oder der Chef hier hat sich selbst gerichtet«, erklärte Smith.
    »Er ist tot«, sagte Roby schlicht. »Das zählt. Manuelle Kontrollen?«
    Smith winkte in Richtung zweier kleiner Pulte, über denen ein großer Bildschirm hing. »Hier. Die Kontrollen sind abgeschaltet. Sie dienen wohl nur im Notfall der Steuerung, falls die Direktleitungen versagen. Sie funktionieren wahrscheinlich noch.«
    Mengsk holte ein Gerät aus der Seitentasche. Es war ein Energiespürer, der Leitungen identifizierte und in der Lage war, durch einen Scan Schaltpläne fremder Anlagen zu zeichnen. Man überließ sie einige Minuten ihrer Arbeit, dann richtete sich die Frau auf, ein triumphierendes Glitzern in ihren Augen.
    »Ich hab’s!«, sagte sie, stellte sich vor eines der beiden Pulte, streckte einen Arm aus und drückte eine sanft nach innen gewölbte Fläche tiefer in eine vorher nicht sichtbare Fassung.
    Die Kontrollen erwachten. Der Bildschirm erhellte sich. Roby kam schnell mit der Darstellung zurecht. Es war ein Ortungsbild. Die Scanner des Tentakelschiffes waren zumindest teilweise noch funktionsfähig.
    Mengsk betrachtete die Kontrollen und wies auf eine Reihe eher grob wirkender Schalter. »Wenn ich mich nicht täusche, kann ich dort die Reaktoren hochfahren. Dieses Warnlicht zeigt, dass die Anlage eine Notabschaltung hinter sich hat, wahrscheinlich aufgrund der Trefferquote und der durchschlagenden Energie. Es wird eine Weile dauern, bis ich das wieder in den Griff bekomme.«
    »Wie lange ist eine Weile?«, fragte Smith.
    Mengsk lächelte freudlos. »Erwecke mir einen Tentakelingenieur und es geht schneller.«
    »Wir dürfen wohl zu dem Schluss kommen, dass hier niemand mehr am Leben ist«, sagte Roby. »Dies hier sind Waffenkontrollen. Wenn ich die Anzeige richtig deute, ist nur noch eine Art Energiewerfer einsatzbereit. Und der wird ohne laufende Reaktoren nichts bewirken können. Ich habe also nichts zu tun.«
    »Wir finden schon was«, sagte der Kommandant. »Erst einmal werde ich der Kapsel den Befehl geben, sich vom Schiff zu lösen und Abstand zu gewinnen.«
    »Warum?«, fragte Zelazny.
    »Überall fliegen Tentakelschiffe herum. Wenn die merken, dass eine irdische Kapsel angedockt hat, werden sie sofort das Feuer eröffnen. Mit der Sphäre können wir reden.«
    Smith wandte sich Mengsk zu, die in die Kontrollanlage vertieft war. »Können wir doch, oder?«
    »Gleich. Der Kommunikator hier ist ziemlich seltsam konstruiert. Aber er hat Saft aus der Batterie und die Anlage scheint zu funktionieren. Ich sehe keinen Hinderungsgrund … wenn ich herausfinde, wie man Frequenzen einstellt und wo das Mikrofon ist. Erste Priorität?«
    »Ja. Danach Energie und Antrieb. Wir müssen reden und wir müssen manövrieren können, alles andere folgt daraus. Roby, du hilfst Mengsk, wenn sie was braucht.«
    Die Technikerin winkte ab.
    »Der stört nur. Nicht böse gemeint, aber ich benötige hier Sachverstand und niemanden, der mir die Pobacken massiert.«
    Roby schaute für einen Moment auf Mengsks eher schmalen Hintern, um den der Raumanzug tiefe Falten schlug, und runzelte die Stirn.
    »Ich befasse mich mit der Ortung«, sagte er dann. »Wir müssen die Gegend im Auge behalten.«
    »Gut.«
    Für gut eine Stunde erstarben die meisten Gespräche. Wer etwas zu tun hatte, war beschäftigt, und wer keine Aufgabe erfüllte, hielt sich bedeckt. Roby machte sich mit der Ortungsanlage vertraut und verstand sie relativ schnell. Dies war eine Notbedienung. Normalerweise kontrollierte der Kommandotentakel alle Anlagen durch direkte neurale Vernetzung und bedurfte keiner Schalter und Regler. Nur beim Ausfall der Vernetzung befahl er seinen Dienern, die Pseudopodien auf die Kontrollen zu legen. Dafür hatten die Konstrukteure dieses Schiffes die Sache sehr einfach gehalten. Es ging um Basisfunktionen, und das kam dem Enterkommando sehr entgegen.
    Roby kniff die Augen zusammen und drehte an einem Knopf, der die Perspektive veränderte. »Hm. Smith.«
    Der Capitaine gesellte sich zu ihm. »Was hast du?«
    »Der da kommt näher, wenn ich das richtig interpretiere.«
    Ein großes Tentakelschiff, in das ihr eigenes sicher mehrere Dutzend Mal hineinpasste, schob sich langsam in ihre Richtung. Es wurde durch einige Eskorten begleitet, die sich passiv verhielten. Sie würden die mittlerweile in großem Abstand schwebende Rettungskapsel ausmachen.
    »Was
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