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Temptation 4: Weil ich dir gehöre (German Edition)

Temptation 4: Weil ich dir gehöre (German Edition)

Titel: Temptation 4: Weil ich dir gehöre (German Edition)
Autoren: Beth Kery
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anders an, als sie gedacht hatte. Weicher, aber auch fester. Sie drückte seinen heißen Penis und löste dann ihren Griff. Wie ein eigenständiges Wesen schmiegte er sich in ihre Hand. Als sie sich gegen die alte venezianische Mauer lehnte, schob er so selbstverständlich ihren Rock zur Seite, als öffnete er einen Vorhang. Er streichelte sie eine Weile zwischen den Beinen, was sich wunderbar anfühlte. Dort hatte ihr Mann sie noch nie berührt. Sie streifte ihre Seidenunterwäsche ab und spreizte weit die Beine. Sie hielt den fremden und so erregenden Penis in ihren Händen und schob ihn langsam in sich hinein.
    Jetzt befand sie sich im alten Ägypten, in einem dunklen Grabmal der Lust. Sie war Anubis’ Liebessklavin. Der junge Mann stöhnte an ihrem Hals, und gemeinsam taumelten sie rücklings. Er hob eines ihrer Beine an und schlang es um seinen Rücken. Oh, das machte der Junge nicht zum ersten Mal. Die Vorstellung, dass er sie ebenfalls für erfahren hielt, erregte sie. Er wollte nichts als Sex von ihr. Während er zustieß, leckte er gierig an ihrem Hals. Sie schob das Seidenoberteil nach oben und riss sich den Büstenhalter herunter. Dann legte sie eine Hand auf seinen Hinterkopf und schob ihn zu ihrer Brust. Oh ja, sie spürte, wie er an ihr sog und sich der abgebrochene Zahn an ihrem Nippel rieb. Er stieß immer schneller zu, und anstatt wie eine Tote dazuliegen, wie sie es für ihren Ehemann tat, bewegte sie sich mit ihm. Sie schlief mit ihrem ägyptischen Schakal, den sie begehrte und zugleich fürchtete. Er berührte sie überall, und ihre verschüttete Leidenschaft brach sich Bahn. Ganz offensichtlich musste Sex sich nicht tot anfühlen wie bei ihrem Mann. Sex bedeutete Leben.
    Jetzt gab sich Louise ganz ihrer Fantasie hin. Sie bestand nicht mehr aus Fleisch und Blut; sie verwandelte sich in Goldstaub, der in der Nacht tanzte. Ein winziges Stück des alten Ägyptens erwachte in Venedig zum Leben. Es war so lange her, dass sie so empfunden hatte. Der harte, drängende Penis dieses jungen Mannes erfüllte sie, und ihre Leidenschaft erregte ihn nur noch mehr. Er beschleunigte seinen Rhythmus, biss in ihren Nippel, während er kam, und hob sie hoch, um tiefer in sie einzudringen, als ihr Ehemann es je getan hatte.
    Einen Augenblick rang er nach Atem, dann zog sich der junge Mann aus ihr zurück. Er grinste vor Wonne, und obwohl sie ihre Wirkung auf ihn mit Stolz erfüllte, weigerte sie sich, sein Lächeln zu erwidern. Auch wenn sie so glücklich war wie schon lange nicht mehr.
    »Gute Nacht, Signora.« Er führte ihre Hand an seine Lippen, küsste sie wie ein echter Kavalier und verschwand.
    Zitternd blieb Louise zurück. Sie war schockiert. Nicht über das, was sie getan hatte. Nein, sie empfand weder Scham noch Ekel. Es schockierte sie, dass sie ganz offenbar für Sex gemacht war. Sie spürte es in ihrem Herzen. Wie jemand, der zu etwas berufen war. Noch nie hatte sie sich so lebendig, so vollkommen, so beschwingt gefühlt. Was war die Liebe ohne Sex? Keine wahre Liebe. Ihr Mann vollzog lediglich einen Zeugungsakt mit ihr. Er berührte sie nur, weil er ein Kind von ihr wollte. Gerade hatte sie dagegen sexuelle Freiheit in all ihrer Pracht erlebt. In einer dreckigen dunklen Nische, in einem abgelegenen Teil von Venedig mit diesem Jungen ihre Lust zu teilen, das bedeutete Freiheit für sie.
    Sie richtete ihre Kleidung, zündete sich eine weitere Zigarette an und betrachtete rauchend den Mond, der sich auf dem Kanal spiegelte. Wie eine klaffende Wunde lag ihre rote Stola in dem silbernen Schein. Sie hielt das Bild für ein schlechtes Omen und fürchtete, dass es kommendes Leid ankündigte. Sie fragte sich, ob sie je den Mut besaß, noch einmal zu wiederholen, was sie eben getan hatte. Sie warf die halb gerauchte Zigarette in den Kanal und machte sich auf den Weg zum Fest. Es erwies sich als langweilig, dennoch blieb jener Abend der bemerkenswerteste ihres bisherigen Lebens.
    Während sie durch die venezianische Nacht nach Hause eilte, fragte sie sich, ob sie beides haben konnte. Im Geiste hörte sie die Melodie von Saint-Saëns’ »Danse Macabre«, als wollte sie mit den zügellosen Geistern von Venedig den Tanz der Freiheit tanzen. Wäre sie glücklich, wenn sie Liebe und Leidenschaft vereinen könnte? Oder würde es sie zerstören? Sie war sich nicht sicher. Sie wusste nur, dass sie beides mit ihrem Mann nicht leben konnte. Wenn sie diese Art der Liebe überhaupt finden wollte, musste sie sich aufteilen:
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