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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Tim her, und dieser trat zur Seite. Auf dem Boden lag ein menschlich aussehendes Skelett, das vor allem an den Überresten seines Anzugs und seiner Ausstattung zu erkennen war: Fetzen von einem blauen Stoff und Stücke von silbrigen Riemchen. Neben den Knochen der ausgestreckten Hand lag ein schwarzer, drei Finger dicker Stab. Das eine Ende mündete in einen Trichter, das andere in einer Verdickung, die wie ein nach unten größer werdender Kolben wirkte und von einer netzartigen Ummantelung umgeben war. Der Kolben glänzte silbern. Die Oberfläche des Stabes war matt und völlig eben, ohne Knöpfe und Hebel.
    »Eine Waffe?«, sagte Belorus und hob das schwarze Rohr auf. Raschelnd lösten sich die ausgetrockneten Fingerknöchel von dem Gerät.
    Turan begutachtete den Ort genauer. Über dem Toten, knapp unter der gewölbten Decke, stülpte sich die Wand nach außen, als hätte jemand von innen heftig dagegengedrückt. An dieser Stelle fehlten die leuchtenden Flecken, die Kette war unterbrochen, weshalb Turan schon aus einiger Entfernung die veränderten Lichtverhältnisse wahrgenommen hatte. Offenbar vermochte das Material, aus dem die Wände bestanden, sich unter außerordentlich starker Krafteinwirkung wie eine Blase nach außen zu wölben. Wenn der Druck nachließ, gaben die Wände wieder nach und zogen sich in ihre alte Position zurück. Turan entdeckte auch Risse, aus denen eine teerartige dunkle Masse ausgetreten und inzwischen ausgetrocknet war. Auch auf dem Boden, diagonal gegenüber der Blase, wies die Schutzhaut des »Darms« Verletzungen auf – wenn man genau hinsah, konnte man mehrere Risse erkennen, die aber seit Längerem wieder verheilt zu sein schienen.
    Wortlos zeigte Belorus mit dem Zeigefinger auf die Ausstülpung und dann zu Boden. Turan nickte. Ja, diese Verletzungen oder Schäden hingen irgendwie miteinander zusammen, ihre Ursache war vermutlich ein und dasselbe Ereignis.
    Sie hörten Schritte hinter sich. Stawro kam mit der humpelnden Max hinter ihnen her. Turan und Belorus gingen ein paar Schritte weiter, damit die beiden den neuesten Fund sehen konnten. Kenner ging neben den Knochen in die Hocke.
    »Ihr habt hoffentlich nichts berührt?«
    Belorus hielt ihr das schwarze Rohr mit dem Trichter hin.
    »Wie hat es gelegen? Hatte er es in der Hand? Bist du sicher? Du hättest es nicht anfassen sollen! Es ist sehr wichtig, herauszufinden, was hier passiert ist. Sowohl die Gegenstände wie auch die Haltung des Toten können uns viel darüber verraten. Hat es so dagelegen? Mit dem Trichter in diese Richtung? Gib es mir mal!«
    »Nie und nimmer, ich hab es gefunden!«, sagte Belorus empört. »Wer den Fund macht, dem gehört er!«
    »Gib es ihr!«, befahl Stawro.
    Tim gehorchte, aber es war nicht zu übersehen, wie sehr es ihm widerstrebte.
    »Da nimm, zum Kochen taugt es vielleicht. Du kannst deinen Brei damit umrühren. Komm, Junge, wir gehen! Während die beiden hier ihr Küchenkabinett abhalten, können wir uns schon mal umsehen.«
    Obwohl Max eben noch verlangt hatte, dass keiner irgendetwas berühren sollte, begann sie nun selbst die Knochen hin und her zu drehen, schob das Rückgrat und die Hüftknochen zur Seite und zog die Überreste des Gürtels hervor, an dem flache Päckchen hingen, fast wie Gürteltaschen, die aus derselben silbrigen Substanz zu bestehen schienen wie das aufgewickelte Verpackungsmaterial im ersten Saal. Die Frau reihte alle Funde vor sich auf dem Boden auf.
    »Hast du das gesehen!« Belorus schnaubte vor Empörung. »Sie reißt alles an sich, wie ein Kriecher , der alles in seinen Warzenhügel schleppt! Ich darf nichts anfassen, aber sie schon! Komm, wir gehen! Soll mich die Wildsau holen, wenn ich je wieder einer Frau gehorche! Und diese hier kriegt von mir ganz sicher nichts mehr. Ich riskier hier meine Haut, mach die Vorhut und nehme die ganze Gefahr auf mich, und was bekomme ich dafür? Lass uns gehen, Junge!«
    »Nein, wir bleiben zusammen!«, schnauzte Stawro von hinten. »Ihr wartet auf uns! Max, was sagen dir diese Dinge?«
    »Na ja …« Die Frau hockte auf den Knien vor den Rissen am Boden. Sie wirkte nachdenklich und rieb sich die Nasenwurzel. »Der Schädel ist länglich, obwohl er menschlich wirkt. Vermutlich haben wir hier einen der Herren, der Bewohner, dieses … dieses Ortes vor uns. Wenn wir davon ausgehen, dass wir zuerst in der Musterkammer waren, und dann kam ein Alarmsignal …«
    »Bist du sicher, dass das ein Mensch ist?«, unterbrach Turan sie.
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