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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast
Autoren: Mary Scott
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weit
entfernt. Eure Farm, Anne, und der Besitz deines Vaters sind außer Gefahr. Auch
bei Sam wird alles gut gehen .«
    »Das ist unsere geringste
Sorge, Susan. Wie es dir geht, wollte ich wissen. Nun hast du zu allem hin auch
noch meine Kinder. Ich mache mir ja solche Vorwürfe, sie dir aufgebürdet zu
haben. Wenn ich doch nur zu Hause wäre !«
    »Mach dir keine Sorgen, Anne.
Mick ist die beste Kinderschwester, die man sich vorstellen kann, und alles
geht seinen geregelten Gang. Was macht der Colonel ?«
    »Stell dir vor, er ist hier bei
mir im Hotel. Du kennst doch seinen Panjandrum -Ton,
nicht wahr? Nun gut, in diesem Ton hat er die Krankenpflegerin um seine Kleider
>ersucht< und sie so eingeschüchtert, daß er sie auch bekommen hat. Dann
hat er sich angezogen, ist in ein Taxi gestiegen und zu mir gefahren. Ich
schäme mich richtig für ihn .«
    Ich versicherte Anne nochmals,
daß die Kinder wirklich keine Last waren, und bat sie, den Colonel von mir zu
grüßen und ihm gute Besserung zu wünschen.
    Nach dem Gespräch mit Anne ging
ich in den Schuppen hinaus, holte die Kinder und Mick und ging mit ihnen zum
Zaun, um zu beobachten, wie die Männer die Schafherden in die umliegenden
Koppeln trieben. Das Feuer schien schon wieder näher gekommen zu sein. Wenn der
Wind sich nicht legte, bestand Gefahr, daß es unsere Weiden ergreifen würde,
die zum Teil nicht ausgerodet waren. Doch wenigstens die Koppeln um das Haus
herum waren frei von Busch und Strauchwerk, und darauf stützte ich meine letzte
Hoffnung.
    In diesem Moment wurde ich
wieder an meine Pflichten erinnert: Elisabeth fing an, bitterlich zu weinen,
und versteckte sich ängstlich in meinem Rock. Ich nahm sie auf den Arm, Mick
trug Charles, und Christopher stapfte allein durch den Sturm zum Haus zurück.
    Kurz darauf standen wir alle am
Wohnzimmerfenster und beobachteten, wie Larry auf ihrem Pferd gegen den Sturm
ankämpfte. Sie drehte sich noch einmal halb um, winkte uns zu und ritt nach
Hause. Die Männer kamen sehr müde und atemlos zurück, tranken Tee und aßen die
belegten Brote fast wortlos. Offensichtlich mußte noch etwas Dringendes
erledigt werden, denn Sam sagte zu Paul: »Ich werde schon damit fertig. Bleib
du hier und kümmre dich um Susan und das Haus .« Aber
Paul schüttelte nur den Kopf.
    »Nein, ich werde selbst gehen.
Meine Hunde treiben besser als deine. Bleib du hier und schau, daß alles in
Ordnung geht. Susan wird dir helfen. Sie wird nicht den Kopf verlieren. Tim, du
solltest nach Hause reiten. Falls das Feuer über den Kanal springt, sind auch
deine rückwärtigen Koppeln in Gefahr .«
    Tim sträubte sich zuerst, ging
aber dann doch. Paul erklärte mir, daß auf einer der Koppeln, die
möglicherweise vom Feuer ergriffen werden könnten, noch einige Böcke standen,
die schnell eingetrieben werden mußten. Er wollte sie in den Stall neben
unserem Haus bringen. Paul pfiff seinen Hunden . »Mach
dir keine Sorgen, Susan«, sagte er. »Ich werde spätestens in einer Stunde
wieder zurück sein. Sam bleibt hier bei dir und den Kindern .«
    Er schwang sich aufs Pferd und
ritt davon.
    Das Feuer war inzwischen sehr
nahe herangekommen. Unsere rückwärtigen Koppeln brannten bereits. Der Sturm
hatte den brennenden Farn über den Kanal getrieben. Wir hörten das Brausen der
Flammen und sahen, wie das Feuer und der Rauch auf unsere gefährlich trockenen
Weiden zutrieben.
    Sam war in den Wollspeicher
hinausgegangen, hatte einen Stapel leerer Saatgutsäcke geholt und sie in den
Garten geschmissen. Eben spritzte er sie mit dem Wasserschlauch ab und sagte
ganz beiläufig über die Schulter zu mir. »Weißt du, Susan, es ist möglich, daß
es ein paar Funken zum Haus herweht. Man schlägt sie am besten mit einem nassen
Sack aus. Man muß eben auf alles vorbereitet sein .«
    Ich nickte nur. Meine Stimme
hätte sicherlich nicht sehr mutig geklungen. »Macht es dir etwas aus, wenn ich
meine Hunde am Verandagitter festbinde ?« fuhr Sam
fort. »Im Zwinger ist es ziemlich rauchig, und sie haben Angst .«
    Die Kinder waren recht still
geworden und blickten mit großen, verschreckten Augen um sich. »Mammi, warum
ist Daddy weggeritten ?« fragte Christopher. »Er wird
da draußen verbrennen .« Elisabeth begann von neuem
herzerweichend zu weinen, und Charles sagte mit dünnem Stimmchen: »Ich bin
tapfer. Ich bin sehr tapfer, aber ich habe Angst und will zu meiner Mammi .«
    Mick packte die Kinder zusammen
und ging mit ihnen in die Küche. Er tat überlustig
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