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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast
Autoren: Mary Scott
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hell begeistert war. Was für eine wundervolle
Hochzeitsreise und wieviel unterhaltender für den lieben Dickie — ja, stell dir vor, so nennt sie ihn. Ist das
nicht überhaupt der Gipfel? — , nicht allein fahren zu
müssen. Ich hatte allerdings nicht den Eindruck, daß Onkel Richard von dieser
Idee sonderlich begeistert war. Er findet, daß Frauen bei geschäftlichen Dingen
stören. Doch er ist völlig verrückt nach dem Mädchen. Die Kampagne schien
verloren, bevor ich sie erst richtig begonnen hatte .«
    »Was dich natürlich zur
Weißglut brachte. Erzähl weiter. Was hast du getan ?«
    »Nichts. Rein gar nichts. Es
war purer Zufall. Ein Unfall sozusagen. Wirklich, Susan, das kann man mir nicht
vorwerfen. Ich habe sie natürlich auch nicht gestoßen. Wenn jemand darauf
besteht, mit Pfennigabsätzen einen steilen Pfad hinunterzugehen, was kann man
dann anderes erwarten? Ich war nicht einmal dabei, als es passierte, was
wirklich ein Glück ist, wenn mich schon meine beste Freundin verdächtigt, dem
Schicksal nachgeholfen zu haben .«
    Es ist möglich, daß es Leute
gibt, die einen noch rasender machen können als Larry. Falls ja, bin ich ihnen
allerdings noch nicht begegnet. Ich schrie sie fast an: »Was ist denn um alles
in der Welt passiert? Fiel sie hin ?«
    »Was kann man denn auch anders
erwarten? Nein, sie hat sich nicht das Bein gebrochen, leider nicht, nur den
Knöchel. Trotzdem ist das noch besser als gar nichts, weil es bedeutet, daß sie
wahrscheinlich nächste Woche nicht mit ihm wegfahren kann. Sie wird eine ganze
Zeit in Gips herumhumpeln müssen, was für Onkel Richard auf einer
Geschäftsreise eher hinderlich sein dürfte. Der Arzt war der gleichen Meinung .«
    Ich erinnerte mich, daß Mr.
O’Neills Hausarzt ein alter Freund von Larry war. »Doktor Whyte, nehme ich an«,
sagte ich. »Wetten, du hast ein wenig nachgeholfen ?«
    »Wie kannst du so etwas nur
annehmen? Man kann einen Arzt doch nicht beeinflussen. Er steht über den Dingen .«
    »Nicht bei dir. Komm, erzähl
schon .«
    »Weißt du, es war eben nett für
mich, den lieben, alten Doktor wieder einmal zu sehen, und wir sprachen über Gott und die Welt. Natürlich war es ihm
völlig klar, daß ich im Moment die einzig verantwortungsvolle Person bin
und...«
    »Der arme, alte Mann. Ich hätte
nie gedacht, daß er einmal senil werden könnte, aber...«
    »Susan, du wirst Paul von Tag
zu Tag ähnlicher. Das ist ein Jammer, denn du warst anfangs eine so
sympathische Frau. Aber lassen wir es. Wo hast du mich eben unterbrochen? Ach
ja, ich sagte dem Doktor also, daß er die Angelegenheit ruhig mir überlassen
könne, ich wolle mich schon um alles kümmern. Er meinte, das Dumme sei nur, daß
die arme Kleine — es ist nicht zu fassen, wie albern sich die Männer mit diesem
Mädchen geben — , daß also die arme Kleine kein
Zuhause habe. Man könne sie wegen der Sache nicht ins Krankenhaus einliefern,
und sie müsse eine ganze Weile in Gips gehen und brauche Fürsorge und Pflege .«
    »Und du hast natürlich
geantwortet, daß sie bei dir gerade richtig aufgehoben wäre .«
    »Nicht genau; ich sagte
lediglich, daß sie zu uns herauskommen und bleiben könne, bis es mit der
Hochzeit so weit sei. Es kann sich nur um zwei, drei Wochen handeln, es sei
denn, Onkel Richard muß auch noch in die Staaten fliegen, worum ich meinen
Schöpfer sehnlichst bitte. Aber wir werden sehen, was sich in der Zwischenzeit
machen läßt .«
    Gloria, deren Familienname
übrigens Gordon war, wie ich eben erfuhr, tat mir einen Augenblick fast leid.
»Ist sie denn tatsächlich so hoffnungslos ?« fragte
ich. »Schließlich ist dein Onkel doch alt genug, um zu wissen, was er will. Ich
finde, du solltest dich nicht in seine Angelegenheiten mischen .«
    Larry blickte mich streng an.
»Susan, habe ich mich je in die Angelegenheiten von anderen Leuten gemischt ?«
    »Aber natürlich. Du versuchst
in einer Tour, das Leben deiner Mitmenschen zu dirigieren .«
    Wie schon so oft war Larry
durch meine Antwort nicht etwa peinlich berührt, sondern brach in schallendes
Gelächter aus. »Aber diesmal, meine Liebe, habe ich recht. Warte nur, bis du
sie siehst. Sie ist in ihrer Art perfekt, geht aufs Ganze und hat nur eines im
Sinn: Onkel Richard auszuplündern. Und trotzdem bin ich sicher, daß sie ihn
nicht mehr anschauen wird, sobald sie etwas Besseres findet .«
    »Und Onkel Richard wird
todunglücklich sein oder es sich zumindest einbilden .«
    »O nein, wir werden die Sache
so
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