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Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Titel: Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)
Autoren: Eva Isabella Leitold
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sitzen. Dann ging alles blitzschnell. Sie zerschoss das Schloss und drang mit ihrem Team ins Haus ein.
    Mit schnellen Schritten stürmten sie über den Flur. Das Blut rauschte in ihren Ohren, jede Faser in ihrem Körper war gespannt, als sie die Wohnzimmertür mit einem kräftigen Tritt an die Wand schmetterte. Mit gestreckten Armen und durchgeladener Glock rannte sie in den Raum.
    Sie stutzte. Das Zimmer war völlig verändert. Auf dem Tisch, den sie kurz zuvor noch durch seine Augen gesehen hatte, lag rücklings eine tote, nackte Frau.
    Und dabei handelte es sich nicht um Marie.
    Die Hände und Füße der Unbekannten waren an den vier Tischbeinen angebunden, ihr Kopf hing schlaff nach hinten, die Augen weit aufgerissen. An ihrer Kehle und ihren Pulsadern klafften tiefe Schnittwunden. Die Sehnen an den Handgelenken waren glatt durchtrennt worden. Blut tropfte aus den Wunden, hatte fünf Lachen auf dem Teppich unter dem Opfer hinterlassen, während rote Spritzer wie Regentropfen auf ihrem schlanken Körper hafteten.
    Die Leiche und das viele Blut wandelten das ohnehin düstere Zimmer in ein entsetzliches Bild des Grauens. Die Art, wie die Leiche aufgebahrt war, ließ auf einen rituellen Mord schließen.
    Das Eindringen ihres restlichen Teams nahm Josy nur am Rande wahr. Sie war zu schockiert, um ihren Blick von der Toten wenden zu können. Der qualvolle, gepeinigte Ausdruck in den leeren Augen ließ sie nicht los. Die ganze Szene war surreal, vor allem, weil sie auf eine völlig andere Situation vorbereitet gewesen war.
    Ihre Männer hatten bereits das Untergeschoss des Hauses gesichert, als Pat kam und sie aus ihrer Erstarrung riss.
    „Wir gehen jetzt nach oben“, informierte er sie, ohne sie direkt anzusehen, weil er ebenfalls die Leiche anstarrte.
    Josy nickte, unfähig, auch nur ein Wort zu sagen. Sie hatte erneut versagt. Die Aura des Täters löste sich bereits auf. Er musste gerade erst den Ort des Entsetzens verlassen haben. Wie war das möglich? Wie konnte er von hier verschwunden sein, ohne dass irgendjemand … ohne dass sie es bemerkt hatte? Und wo war Marie?
    Oh Gott. Sie ballte ihre zitternden Hände zu Fäusten. Ihre Empfindungen fuhren Achterbahn. Gedanken stoben durcheinander. Übelkeit stieg hoch. Verdammt, verdammt, verdammt!
    „Bill, John.“ Sie legte ihnen nahe, ihr zu folgen und ging den Flur entlang zu der Treppe, die in den oberen Stock führte.
    Übler Gestank nach faulendem Fleisch und der metallische Geruch nach Blut schwallten ihr entgegen. Je weiter sie sich dem Obergeschoss näherte, desto schärfer wurde der Geruch, der sich grausam in ihre Nase brannte. Sie straffte sich innerlich. Erwartete bereits das Schlimmste. Doch als sie das Zimmer, auf das Pat wies, betrat, traf sie beinahe der Schlag. Marie und ein weiteres, ihr unbekanntes Mädchen, lagen nackt auf dem stark verschmutzten Teppichboden. Die Augen gen Zimmerdecke gerichtet und ebenfalls weit aufgerissen. Sie hatten den Tod kommen sehen …
    Der Körper des jüngeren, unbekannten Mädchens war von tiefen Schnittwunden und Einstichen übersät. So weit das Auge reichte war Blut. Die Kulisse glich einem Massaker. Die Leiche lag in ausgedörrtem Erbrochenen. Sie lag wohl schon länger dort. Die langen Haare, die sich über ihren toten Körper ausgebreitet hatten, wirkten wie eine Art Schutz, um ihre Nacktheit zu bedecken. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt, der Mund in einem stummen Schrei weit aufgerissen. Die Unterarme hatte es am Schlimmsten erwischt. Die Wunden zeugten von erbittertem Abwehrverhalten. Sie hatte sich vor ihrem Peiniger bis zum Ende schützen wollen. Josy erkannte, dass diese Person die Einzige war, die unmittelbar vor ihrem Tod noch die Möglichkeit zur Gegenwehr gehabt hatte.
    Die Wucht ihrer Gefühle traf sie derart hart, dass sie strauchelte. Eine Mischung aus Mitleid und Bedauern schlug wie eine Welle über ihr zusammen. Am stärksten jedoch traf sie die Wut auf ihre selbstsichere Einstellung, die sie mit erbärmlicher Gelassenheit in dieses Haus getrieben hatte, die sie niemals hätte empfinden dürfen.
    Es war ihre Schuld, dass Marie den Tod gefunden hatte.
    Josy hätte es verhindern müssen. Nur sie wäre dazu in der Lage gewesen. Sie hatte versagt. Sie war für den Tod dieser Menschen verantwortlich.
    „Die Spurensicherung ist bereits eingetroffen. Sie beginnen mit dem Erdgeschoss“, rief Pat ihr zu, der im Türrahmen stand.
    Wieder nickte sie ihm nur zu. Ihr fehlten die kühnen Worte, die sie
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