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Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Titel: Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)
Autoren: Eva Isabella Leitold
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wir es geschafft, unseren Geist vor Chris und deiner Gabe zu verschließen. Nur weil Dan keine Gabe besitzt, heißt das nicht, dass er sich gewisse Fähigkeiten nicht antrainieren konnte. Das menschliche Gehirn ist ein wahres Wunder.“
    Sie schüttelte sich unwillkürlich und musste an Dans Organisation denken. „Kann man Menschen willenlos machen? Ich meine, kann man ihnen die Menschlichkeit nehmen und sie sich hörig machen?“
    Ray dachte eine Weile darüber nach, bevor er antwortete. „In vielen Sekten ist es üblich, die Anhänger gefügig zu machen. In so manchen religiösen Glaubensgemeinschaften wird der Glaube zur Gehirnwäsche. Ja, es ist möglich, einem Menschen die Menschlichkeit zu nehmen und ihn zum Leibeigenen zu machen. Ich glaube, dass man sich Individuen wie uns noch einfacher gefügig machen kann. Personen, die über paranormale Fähigkeiten verfügen, leben am Rande der Gesellschaft. Es ist die Frage, ob sie sich für das Gute oder das Böse entscheiden. Mithilfe der Wissenschaft hat man natürlich viel weit reichendere Ressourcen, um sich einen Menschen hörig zu machen, ihn zu versklaven.“ Ray sagte das alles so emotionslos, dass Josy ein kalter Schauder nach dem anderen über den Rücken lief.
    Es war einfach verrückt. Absurd. Menschen versklaven. Sie zu programmierbaren Soldaten umfunktionieren. Willenlos machen. Gruselig.
    „Mach dir nicht zu viele Gedanken. Und mach es auch nicht zu deiner persönlichen Angelegenheit. Wenn du nicht unbefangen an eine Sache herantreten kannst, ist es schwierig, heil wieder rauszukommen.“
    Sie wünschte, die Dinge so sehen zu können wie er. Es stimmte. Solange sie sich in etwas hineinsteigerte, war es schwer, objektiv zu handeln. Aus diesem Grund war auch die erste Zeit als Polizistin kompliziert gewesen. Sie hatte sich tatsächlich eingebildet, die Welt verändern zu können. Der Glaube daran war ihr aber schnell abhandengekommen, als sie erst einmal gesehen hatte, wie viel Unheil tatsächlich Tag für Tag geschah. Es war traurig, wie sich die Menschheit auf schreckliche Weise hinrichtete. Lug, Betrug, Misshandlungen, Totschlag, Mord.
    Ein Einzelner oder auch eine Handvoll Menschen waren chancenlos. Die Wahrheit war, dass es immer so sein würde. Dass die Welt kaum zu verändern war. Je schneller sie das verstanden hatte, desto eher konnte sie anfangen mit den Dingen, mit denen sie in ihrem Job konfrontiert wurde, klarzukommen. Erst als sie das Unabänderliche akzeptiert hatte, war es ihr gelungen, einguter Cop zu sein. Dennoch, obwohl sie versucht hatte, Distanz zu wahren, war ihr so manches an die Nieren gegangen.
    Ray hatte sich scheinbar einen großen Abstand zu alldem aufgebaut, denn sie glaubte nicht, dass ihm egal war, was rings um ihn geschah. Er konnte die Dinge eben aus der richtigen Perspektive betrachten und war zufrieden mit dem, was er leistete. Deshalb war er wahrscheinlich auch so gut in allem, was er tat, was er anpackte.
    „Wir sind gleich da“, sagte Will neben ihr und zeigte auf eine Hütte, die auf einem Vorsprung umringt von Bäumen stand.
    Das war die Hütte. Sie hatte sie auf Fotos gesehen, die Dan ihr gezeigt hatte. Massive Holzstämme, kleine Fenster und ein winziger Schornstein.
    Ray hatte inzwischen zu den anderen aufgeschlossen. Nun hatte sie die Möglichkeit, ein paar Minuten mit Will allein zu sein, während sie das letzte Stück durch den Schnee stapften.
    „Du schuldest mir ein Date.“ Josy grinste und nahm seine Hand.
    „Ich schulde dir noch einige Dates, würde ich meinen.“ Liebevoll streichelte er über ihren Handrücken. „Lass uns das hier hinter uns bringen, dann reden wir über alles.“
    „Ja. So machen wir das.“
    Sie spürte Wills Anspannung und konnte sie ihm nicht verdenken. Dennoch hoffte sie, dass sie ihn nie wieder so sehen musste wie am Abend zuvor in diesem Horrorhaus. So liebevoll er war, so furchterregend konnte er auch sein. Da hätte selbst Ian wie ein Lämmchen neben ihm ausgesehen. Stille Wasser sind tief.
    Als er sah, dass Ray, Jeff und Ian haltgemacht hatten, wurden Wills Schritte länger.
    Ray sah durch ein Fernglas zur Hütte. „Sieht nicht so aus, als sei jemand hier.“
    Will ließ Josy los und nahm Ray das Fernglas aus der Hand. „Er selbst hat Josy von der Hütte erzählt. Könnte gut möglich sein, dass er annimmt, dass wir hierherkommen.“
    Dessen ungeachtet wollte dennoch jeder wissen, was sich in der Hütte verbarg.
    „Wir sollten es von dieser Seite versuchen. Der
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