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Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Titel: Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)
Autoren: Eva Isabella Leitold
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konnte sie immer noch entscheiden, was sie tun wollte. Bis dahin war sie eingeladen, im Hotel wohnen zu bleiben. Kost und Logis frei. Danke Dan, sehr aufmerksam. Wie schön, dass andere über ihr Leben entschieden.
    Nachdem sie den beiden Cops von CSI im Fernseher zugesehen und den restlichen Wein getrunken hatte, begann sie schließlich wehmütig ihre Siebensachen zu packen. Der Gedanke, nie wieder im Außendienst als Cop zu arbeiten, schmerzte dann doch zu heftig, sodass ihr wohl oder übel nichts anderes übrig blieb, als Dans Weisung nachzukommen. Auch wenn das hieße, ab demnächst im Innendienst zu sein. Doch was hätte sie sonst tun sollen? Sich weiter einigeln stand nicht zur Debatte, vor allem, da sie befürchtete, dass sie dann eher früher als später durchdrehen könnte. Das tägliche Training fehlte ihr, das körperliche Auspowern um den Kopf freizubekommen. Außerdem vermisste sie das Geplänkel mit ihren Teamkollegen. Sie konnte nur hoffen, dass die neuen Kollegen kein totaler Reinfall waren. Bei Bürohengsten wusste man das ja nicht so genau.
    Überdies war da aber noch das dringende Bedürfnis, ihre Gabe für einen guten Zweck einzusetzen, um etwas bewirken, etwas verändern zu können, wohinter sie stehen konnte. Gerade das war immer der Fall gewesen. Schon die Vorstellung, nie wieder ihre Dienstwaffe oder ihre Dienstmarke tragen zu dürfen, machte sie krank. Sie würde eben darum kämpfen müssen. Jetzt alles hinzuwerfen, was sie sich jahrelang aufgebaut hatte, war keine Option. Sie würde sich der Lage anpassen, das Ganze schlicht und einfach durchziehen und sich wieder nach oben arbeiten. Nur, dass bei ihr nie etwas schlicht und einfach war. Aber wenn es sein musste, würde sie die Zähne zusammenbeißen. Sie seufzte tief, kramte zwei Koffer hervor und warf ihre Sachen hinein. Wie üblich bestand ihr Gepäck lediglich aus ihren geliebten Jeans, einigen T-Shirts, Pullovern, Turnschuhen und Toilettenartikeln. Das war das Gute daran, wenn man Minimalist war. Die kniffligsten Entscheidungen wurden einem leicht gemacht.
    Am nächsten Morgen hievte sie das Gepäck in ihren Pick-up und machte sich auf den Weg nach Fort Collins. Was ihr an der kleinen Stadt gefiel, war die Hügellandschaft, in welche sie eingebettet war. Der Frühling hielt Einzug und man roch das frischeGrün und die aufblühenden Pflanzen, während das angenehme Wetter die Leute nach draußen lockte. Eigentlich hatte sie vorgehabt, sich in ihrem Hotel zu verschanzen, um eine Notfallüberlebensstrategie auszuarbeiten, aber die Heiterkeit der Menschen und die unbeschreiblich schöne Umgebung steckten an.
    Anstatt also weiterhin vor sich hinzudümpeln, beschloss sie, das zu tun, was viele Frauen tun, wenn sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehen. Shoppen gehen.
    Die vollkommen überzogene Abfindung, die sie vermutlich nur Dans Mitleid zu verdanken hatte, ermöglichte ihr nun wenigstens mal richtig über die Stränge zu schlagen. Im Grunde war sie eher der praktische Jeanshosen-Typ als der Frau-von-Welt-Kleider-Typ, aber als sie das Einkaufszentrum betrat, beschloss sie, ihr altes Ich hinter sich zu lassen und sich rundum zu verändern. Radikal, das schien ihr angebracht. Wenn schon untergehen, dann mit Pauken und Trompeten. Es kam der grundsätzlichen Zügellosigkeit ihres Wesens entgegen, dass sie, kurz, nachdem sie diese Radikaländerung beschlossen hatte, eine Boutique mit extremen Outfits fand.
    Trugen Bürohasen nicht immer Röcke und bunte Strumpfhosen? Sie wusste nicht genau, was sie ritt, schon spazierte sie in den nächstbesten Laden, der nette Unterwäsche und Strümpfe im Angebot hatte. Ihr Kaufrausch nahm ungeahnte Formen an. Sie überlegte kurz, ob Netzstrümpfe zu ihren neu erworbenen Leder-Hotpants passten, und nahm sie neben ihrer neuen Schleifchenspitzenwäsche mit zur Kasse. Nachdem sie so ziemlich alles, was kurz, schwarz, und verdammt sexy war, in Tüten überreicht bekam, genehmigte sie sich einen Latte macchiato und schlenderte mit dem leisen Anflug eines Lächelns zurück zu ihrem Auto. Wow. Es fehlte nur noch, dass sie vor sich hin pfiff. Überraschenderweise hatte der Shoppingexzess Spaß gemacht.
    Um zu verhindern, dass ihre gute Laune gleich wieder im Keller landete und sie sich wieder in Selbstmitleid ertränkte, beschloss sie, im Hotel ihr neues Outfit auszupacken, ihren Haaren eine Spülung zu verpassen und ihr neu erworbenes Make-up zu testen. Danach würde sie die nächstbeste Bar aufsuchen. Das schien
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