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Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen
Autoren: J.T. Ellison
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Suche zu machen?“
    McKenzie schüttelte den Kopf. „Sie dachte, sie könnte es mit ihm aufnehmen.“
    „Ja, genau. Der Junge hat bereits sieben Morde auf dem Kerbholz, dazu seine Eltern und Gott weiß wen noch. Sicher kann sie es mit ihm aufnehmen, eine einzelne Frau, allein im Dunkeln, ohne jegliche Unterstützung. Ich wünschte wirklich, die Leute wären nicht so dumm.“
    „Sie hat gedacht, er wäre einer von ihnen. Sie ist sehr mächtig. Ich wette, sie dachte, er würde sich ihrer Autorität beugen. Sie war fehlgeleitet, ja, aber du siehst doch auch, dass sie nur helfen wollte.“
    „Ich sehe vor allem, dass sie dabei beinahe getötet worden wäre. Sie ist vergewaltigt worden, McKenzie. Du weißt, welche Auswirkungendas auf eine Frau hat. Sie wird nie wieder ruhig schlafen.“
    „Sie nicht oder du nicht?“ Er sagte es freundlich, aber sie sprang trotzdem darauf an.
    „Das ist nicht meine Schuld“, sagte sie. Gerade fuhren sie am Hustler Store in der Church Street vorbei. Taylor fuhr weiter bis zum Broadway und bog dann links ab. Sie wollte zum Lower Broadway und sich dort die Gesichter auf der Straße anschauen, sehen, ob sie den Nachwuchsvampir in der Masse entdeckte.
    „Natürlich nicht. Das heißt aber nicht, dass du dir nicht die Schuld daran gibst. Du hättest das aber nicht verhindern können.“ „Ich hätte früher darauf kommen können, wer Schuyler Merritt ist. Wenn ich von Anfang an auf Ariadne gehört hätte …“ Ihre Stimme verebbte. Instinktiv wusste sie, dass das nicht stimmte. Mein Gott, der Fall war erst achtundvierzig Stunden alt und sie waren dem letzten Verdächtigen dicht auf den Fersen. Das war verdammt gute Arbeit von ihrem Team und das wusste sie. Trotzdem fühlte es sich wie ein Fehlschlag an. Sie würde das Bild von Ariadnes blutbeschmierten Schenkeln für immer mit sich herumtragen.
    Sie fuhren zwei Stunden lang herum, machten einen Abstecher zum Subversion, das nur einmal im Monat die Pforten öffnete, nicht jeden Abend, wie sie gedacht hatte. Das war also eine Sackgasse. Um zwei Uhr morgens drehte sie an der Second und Lindsley um, fuhr noch ein letztes Mal die Straße entlang und schaute sich alle Autos und Gesichter genau an. Als sie wieder am Hooters vorbeikamen, sagte sie: „Ich geb’s auf. Hier ist er nicht.“
    „Lass uns für heute Schluss machen. Wir brauchen ein wenig Schlaf. Jede Streife auf Nachtschicht hält nach ihm Ausschau.“ „Macht es dir was aus, noch kurz am Krankenhaus anzuhalten, bevor ich dich nach Hause bringe?“
    „Natürlich nicht.“
    Sie fuhr über die Church Street rechts auf die Baptist und bog auf den Parkplatz vor der Notaufnahme ein. Sie stellte das Fahrzeug in einer Ecke ab und gemeinsam gingen sie hinein.
    An der Rezeption zeigte Taylor ihre Marke und sagte, dass sie sich nach einem Vergewaltigungsopfer erkundigen wollten. Ariadne war eine Statistik geworden, für immer gezeichnet. Taylor erkannte erst, als die Worte raus waren, was sie getan hatte – verdammte Gewohnheiten. Deshalb brachte man ihnen bei, sich von den Opfern zu distanzieren,damit dieses brennende Gefühl der Schuld nicht überhandnahm. Wenn sie das nicht täte, würde sie nie mehr essen, schlafen, Ruhe finden. Aber Ariadne fühlte sich wie eine Freundin an, und sie als Nummer zu behandeln, schmerzte.
    Die Schwester zeigte ihnen den Weg zum Untersuchungszimmer – wenigstens hatte man ihr etwas Privatsphäre gegönnt und nicht in einem der nur durch Vorhänge voneinander getrennten Betten untersucht. Durch den Dschungel aus Piepen und Rufen hörte Taylor kleine Schmerzlaute durch die Notaufnahme sausen. Irgendjemand übergab sich, ein Kind weinte, eine Frau stöhnte unter den ersten Wehen. Elend in höchstem Maße, so fühlte sich die Notaufnahme für sie an.
    Sie klopften an die Tür von Ariadnes Zimmer und traten ein, ohne auf eine Antwort zu warten.
    Die Hexe lag im Bett, das weißblaue Krankenhaushemd war am Hals zugebunden. Verschiedene Prellungen zeichneten ihr Gesicht, die Wunde an der Stirn war mit mehreren Stichen genäht worden, die sich schwarz von der violetten Schwellung abhoben. Ihre Augen waren geschlossen, aber Taylor hörte den flachen Atem – sie schlief nicht. Taylor trat ans Bett und unterdrückte den Drang, ihren Arm auszustrecken und Ariadnes Hand zu nehmen.
    „Es tut mir leid“, sagte sie nur leise.
    Ariadne öffnete die Augen. Der himmelblaue Blick war unendlich traurig. „Mir auch“, sagte sie. Ihr Kiefer war geschwollen und beinahe
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