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Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Titel: Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes
Autoren: J.T. Ellison
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aus der Hand und schrieb ihre eigene Antwort unter seine Lösung. Die Worte ließen ihnen einen Schauer über den Rücken laufen.
    I AM REESE CHASE.
    “Er ist der Sohn seines Vaters. Darum geht es hier doch, oder, Baldwin?”
    Baldwin starrte auf die Tafel und nickte. “Ich glaube, ja.”

51. KAPITEL
    Q uinn Buckley lag auf dem Sofa in ihrer Bibliothek. Seit die Polizei das Haus verlassen hatte, hatte sie sich nicht gerührt. Sie hatte einfach ihre Arme und Beine ausgestreckt und sich mit minimaler Anstrengung in die Horizontale begeben. Sie fühlte sich wie taub. Ihre Schwester war tot. Ihr Ehemann fort. Und ihr Sohn wurde wegen Mordes gesucht.
    So viele Jahre hatten Whitney und ihre Eltern darüber gestritten. Whitney wollte die Verantwortung übernehmen, Reese als ihren Sohn anzuerkennen.
Sie
hatte keine Angst vor dem Skandal. Sie hatte vor gar nichts Angst. Aber ihre Eltern hatten anders entschieden.
    Es wurde die Nachricht verbreitet, Eliza Connolly sei mit einer späten Schwangerschaft gesegnet worden. Ein überraschendes Wunder, das sie so sehr verdiente, nach allem, was die Familie durchgemacht hatte. Peter Connolly hatte seine Frau auf die einzige Weise getröstet, auf die ein Mann eine trauernde Frau wirklich trösten konnte – und seht nur das Ergebnis: ein Sohn. Natürlich war das Kind ein paar Monate zu früh auf die Welt gekommen, aber daran nahm niemand Anstoß. Das wäre nicht richtig, nicht wahr?
    Reese Connolly kam als Objekt des Erstaunens und der Anspielungen auf die Welt, aber niemals sagte ihm jemand das ins Gesicht. Das Kind war brillant, frühreif und so wunderschön mit seinen schwarzen Locken und dem engelsgleichen Mund. Diese Augen nahmen alles auf, übersahen nichts. Nein, es gab nichts, in dem Reese nicht überragend war.
    Quinn verlagerte ihr Gewicht ein wenig. Die Strafe ihres Lebens war es, dass sie nie zu den angemessenen Zeiten mutig sein konnte. Sie hätte Jake in der Minute rauswerfen sollen, als sie versuchte hatte, ihm die Wahrheit zu sagen, und er sie anschrie. Als er sie das erste Mal betrogen hatte. Oder das zehnte Mal. Das zwanzigste. Sie hatte aufgehört zu zählen. Sie hätte ihren Eltern gegenübertreten sollen, wie Whitney es getan hatte. Darauf bestehen sollen, dass Reese über seine Herkunft aufgeklärt wurde, sobald er alt genug war, es zu verstehen. Nein, sie hatte nie die Kraft besessen, die ihre Schwester so im Überfluss zu haben schien. Das hatte sie auseinandergebracht – Quinn, ihre Gefährtin, ihr Mit-Opfer, die sich still mit den Erwachsenen verbündete und sich weigerte, zuzugeben, was wirklich passiert war.
    Ja, sie hatte Reese verhätschelt, während Whitney ihn gemieden hatte. Als sie älter wurde, versuchte sie einiges von dem wiedergutzumachen, was sie in der Vergangenheit an ihm versäumt hatte. Deshalb hatte sie ihn auch nach dem Tod ihrer Eltern zu sich genommen. Nun konnte sie seine Mutter sein, auch wenn er es nie erfahren sollte. Sie stellte sicher, dass er ausreichend und gut zu essen hatte, zur Schule ging; kam für seine Collegeausbildung genauso auf wie für die Medizinschule. Reese hatte seinen eigenen Anteil am Erbe erhalten, aber sie wollte nicht, dass er sich seinen Kopf über Finanzen zerbrach. Jetzt brauchte er ihre Fürsorge nicht mehr. Er war nun ein erwachsener Mann.
    Ein Mann, der wegen Mordes gesucht wurde. Lieber Gott, wo hatte sie den Fehler begangen? Sie lachte leise vor sich hin. Die Frage war wohl eher, wo hatte sie mit Reese
keinen
Fehler begangen?
    Das Telefon klingelte. Sie versuchte es zu ignorieren, doch es schrillte ununterbrochen, bis sie schlussendlich aufstand und sich zu dem Tischchen schleppte. Als sie das Telefon erreichte, hörte das Klingeln auf. Sie nahm den Hörer trotzdem ab, aber niemand erwiderte ihren Gruß.
    Ihr wurde bewusst, dass es inzwischen dunkel geworden war. Sie hatte seit Stunden auf der Couch gelegen. Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Die Zwillinge. Kümmerte sich Jake um sie? Musste er wohl, denn sie hatte den ganzen Nachmittag keinen Ton von ihnen gehört. Sie erinnerte sich nicht daran, ihm gesagt zu haben, er könne die Kinder mitnehmen. Am besten rief sie ihn auf dem Handy an und bat ihn, die beiden wieder zurückzubringen.
    Sie wählte die Nummer und war überrascht, dass er nach dem ersten Klingeln abnahm. Sie versuchte höflich zu sein. “Jake, ich würde es sehr schätzen, wenn du die Kinder über Nacht wieder hierher bringen würdest. Ich weiß nicht, wo du jetzt bist, aber die
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