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Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition)
Autoren: Ki-Ela Stories
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erhofft hatte. Ihre Mutter hatte die Neuigkeit nur mit einem gleichgültigen Schulterzucken zur Kenntnis genommen, der Mistkerl hatte Abby daraufhin sogar eine geknallt und dem Geld hinterher getrauert, das sie dafür verschleudert hätte.
    Doch Abby hatte sich davon nicht abschrecken lassen und schließlich einen Job gefunden. Seit zwei Jahren fuhr sie jetzt schon für Herrn Winter, und bei ihren Kollegen hatte sie sich Achtung erworben. Zunächst waren sie skeptisch gewesen, weil sie noch so jung war, doch als sie merkten, dass sie keine Sonderbehandlung wollte, sondern auch die ungeliebten Nachtfahrten oder die Fahrten bei Volksfesten mit übernahm, wurde Abby bei den anderen Fahrern beliebter. Und als einzige Frau genoss sie doch ein bisschen mehr Fürsorge.
    Wenn Fahrgäste zu schweres Gepäck hatten, halfen ihr die anderen schon einmal beim Einladen. Oder gaben ihr Tipps, wenn das Auto mal kleinere Macken hatte.
    Nach dem ersten Überfall waren alle sehr besorgt um sie gewesen, Herr Winter hatte sie sogar dazu gedrängt, keine Nachtfahrten mehr zu übernehmen. Doch Abby lehnte das ab. Es gab mehr Trinkgeld in der Nacht, vor allem, wenn die Leute leicht alkoholisiert waren.
    Ihrer Mutter und ihm hatte sie gar nichts davon erzählt, auch vom zweiten Überfall nicht. Die kleine Wunde am Hals hatte sie mit einem Schal abgedeckt, bis sie nicht mehr zu sehen war.
    Ihm wäre das sowieso egal gewesen. Überhaupt ging es ihm nur darum, dass sie Geld nach Hause brachte. Wie sie das machte, das war ihm egal, das hatte er ihr ganz deutlich gesagt. Als er ihr sogar vorgeschlagen hatte, Geld mit ihrem Körper zu verdienen, hatte sie ihm ins Gesicht gespuckt.
    Die Tracht Prügel, die sie sich dafür eingehandelt hatte, war es ihr wert gewesen.
    Nein, auch wenn Abby nie viel verdienen würde, sie hatte ihren Stolz. Den konnte auch er ihr nicht nehmen.
     
    Eine Horde Betrunkener kam lauthals grölend in das kleine Bistro, Abby starrte genervt hinaus in die Dunkelheit. Nicht hier auch noch…
    Zwei Security-Leute bugsierten die Meute nach draußen, sie schaute auf eine Uhr, die an der Wand hing, gleich war es vier.
    Sie überlegte, ob sie es riskieren konnte, nach Hause zu fahren. Er und seine Freunde müssten jetzt eigentlich auch eingeschlafen sein. Sie zahlte und machte sich auf den Heimweg.
     
    Sie hatte tatsächlich Glück. Als sie die Wohnungstüre aufschloss, hörte sie schon ein lautes Schnarchen.
    Leise schlich sie ins Bad, dann huschte sie in ihr Zimmer und schob den Riegel vor. Ein paar Mal hatte er ihn ihr schon abgerissen, doch Abby hatte ihn immer wieder anmontiert. Ohne sich zu verbarrikadieren, konnte sie nicht schlafen.

3
     
     
    Marc wurde von strahlendem Sonnenschein geweckt. Er reckte sich wohlig und blinzelte ins helle Licht, der Tag begann ja schon sehr viel versprechend.
    Er nahm sich vor, erstmal eine Runde zu joggen und dann fürs Frühstück einzukaufen. Heute würde er sich auch mit seiner Agentin treffen, vielleicht hatte sie ja schon neue Angebote für ihn.
    Gut gelaunt zog er sich seine Laufsachen an und machte sich auf den Weg in den angrenzenden Park.
    Es tat gut, sich ein bisschen auszupowern. Während der Dreharbeiten war das fast gar nicht möglich gewesen. Er war auf sein Aussehen angewiesen – und er war eitel.
     
    Auf dem Rückweg kam er an einem Feinkostladen vorbei und kaufte großzügig ein. Die Preise waren saftig, aber das interessierte ihn nicht die Bohne. Er konnte es sich leisten, nicht darauf zu achten, was wie viel kostete.
     
    Seine Wohnung besaß eine große Dachterrasse mit einem herrlichen Blick auf die Stadt. Es war zwar noch ein bisschen frisch, aber er zog sich ein Fleece über und frühstückte draußen. Dann studierte er die Zeitungen, auch den Klatschteil. Und tatsächlich wurde es erwähnt, dass er gestern in einem Club gesichtet wurde.
    Immer wieder fragte er sich, wen das eigentlich interessierte. Aber gut – er blieb im Gespräch, das konnte ihm ja nur recht sein.
     
    Nach dem Frühstück fuhr er bei seinen Eltern vorbei. Seine Mutter freute sich sehr ihn zu sehen und er drückte sie zur Begrüßung herzlich.
    „Ist Vater in seinem Büro?“, Marc deutete mit der Hand auf die obere Etage.
    „Natürlich, kennst ihn doch“, zwinkerte sie ihm zu.
     
    Zwei Stufen auf einmal nehmend, lief Marc die Wendeltreppe hinauf. Das große Studio seines Vaters war sonnendurchflutet, seine Mitarbeiterin Angela strahlte, als sie Marc sah.
    „Hallo Marc“, rief sie ihm
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