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Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition)
Autoren: Ki-Ela Stories
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Nicht, dass ihn das sonderlich interessiert hätte, aber er hätte doch gerne gewusst, was diese sonderbare junge Frau so antrieb.
    Die Ampel sprang auf Rot. Abby nutzte die Gelegenheit und drehte sich jetzt kurz zu ihm herum, sie lächelte extra zuckersüß.
    „Menschen“, antwortete sie dann betont lieb.
    Sie hoffte, dass ihm das genügte und er seine dämliche Fragerei jetzt einstellen würde.
     
    ‚Na, die ist ja frech’ , schoss es Marc durch den Kopf.
    „Menschen in Taxis?“, grinste er dann überheblich. Er hatte überhaupt keine Lust, ihre Unverschämtheiten auf sich sitzen zu lassen.
    „Auch“, wieder beobachtete sie ihn durch den Rückspiegel. Sie wusste immer gerne, was ihre Fahrgäste taten. Nicht, dass er auf dumme Gedanken kam. Viel war schon passiert, ihr bereits zweimal. Seitdem war sie vorsichtig geworden, es war kein gutes Gefühl, ein Messer an der Kehle zu haben - von den entgangenen Tageseinnahmen mal ganz zu schweigen.
    „Okay, ich gebe auf. Sie wollen es mir nicht verraten“, sagte Marc mit einem theatralischen Seufzer.
    Von ihr kam keine Antwort mehr und er ließ es bleiben, weiter herumzubohren. War ja ihr Trinkgeld, nicht seines.
     
    Abby atmete innerlich auf, als sie in die Königsstraße einbog. Der Kerl war ihr nicht geheuer. Sie mochte solche Fragereien nicht, am liebsten hatte sie es sowieso, wenn sie nicht reden musste.
    Anders als manche ihrer Kollegen, die den ganzen Tag mit den Fahrgästen quatschten, war das nicht ihr Ding.
    Mit den Augen suchte sie die Hausnummern ab. Eigentlich hatte sie erwartet, dass er ihr sagen würde, wo es genau war, aber der Typ machte keine Anstalten mehr, mit ihr zu reden.
    Endlich fand sie die Nummer 101. Es war ein modernes Appartementhaus und scheinbar nagelneu. Nein, hier wohnten keine armen Leute.
    Abby schaute ihn jetzt erwartungsvoll an, wieder kam ihr das Gesicht bekannt vor, doch sie kam einfach nicht darauf, woher.
    „Mein Gepäck?“, fragte Marc.
    „Erst den Fahrpreis“, beharrte Abby. „22,50.“
    „Ist das üblich?“, meckerte er, dann kramte er in seiner Hosentasche nach Geldscheinen.
    „Es ist sicherer“, antwortete Abby knapp.
    Marc gab ihr fünfundzwanzig Euro, sie steckte das Geld in ihre Tasche und wollte auszusteigen.
    „Ich bekomme noch etwas wieder“, entgegnete er kühl.
    „Natürlich“, Abby versuchte, sich ihren Unmut nicht anmerken zu machen. Da wohnte dieser Typ in einer stinkreichen Gegend, aber Trinkgeld schien für ihn ein Fremdwort zu sein.
    ‚Du musst halt freundlicher sein’ , stichelte eine kleine Stimme in ihrem Kopf. Sie wusste ja selbst nur zu gut, dass sie immer am schlechtesten abschnitt, wenn es ums Trinkgeld ging.
    Sie suchte hastig das Wechselgeld zusammen und ließ es in seine Hand gleiten. Abby vermied es, andere Leute anzufassen, schnell zog sie ihre Hand dann wieder zurück, das war eine Macke von ihr.
    „Bitte“, nuschelte sie und sprang aus dem Auto.
     
    Marc stieg aus, sie holte seinen Koffer und stellte ihn vor ihn auf den Bürgersteig.
    Er überlegte, ob er ihr noch einen schönen Tag wünschen sollte, dann ließ er es aber bleiben. So eine komische, unfreundliche Person war ihm schon lange nicht mehr begegnet. Und nötig hatte er es schon gar nicht, sich mit so Jemandem abzugeben.
     
    Als er die Haustüre aufschloss, sah er im Spiegel der Eingangstüre, dass die Taxifahrerin gar keine Anstalten machte wegzufahren. Sie kramte im Handschuhfach und stieg dann mit einer Zigarette im Mund wieder aus. Ans Taxi gelehnt, zündete sie sie sich an.
    ‚ 503 ’, die Nummer des Taxis fiel ihm auf, die würde er sich merken müssen, damit er demnächst gewarnt war.
    Marc schüttelte noch einmal den Kopf über sie und betrat dann den Aufzug.

2
     
    ‚Blöder Kerl.’
    Immer noch rumorte es in Amy, sie ärgerte sich über das verpasste Trinkgeld. Zweifünfzig wären schon schön gewesen, aber vielleicht hätte er ihr sowieso keines gegeben, manche Fahrgäste waren einfach stoffelig. Viele beklagten sich über die hohen Fahrtkosten, dabei konnte Amy dafür nun wirklich nichts.
    Zum nächsten Fahrgast würde sie freundlicher sein. Egal welch’ dumme Sprüche er klopfen würde.
    ‚Wie oft hast du dir das schon vorgenommen?’
     
     
    Marc seufzte auf, als er seine Wohnung betrat. Er wohnte zwar seit acht Monaten hier, eingerichtet war er aber fast noch gar nicht, dazu war er zu selten da.
    Für den letzten Film hatte er fünf Monate drehen müssen, in der Zeit war er gerade mal
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