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Tausend Worte der Liebe

Tausend Worte der Liebe

Titel: Tausend Worte der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
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diese grässlichen Menschen tatsächlich?«
    Mitch wurde ärgerlich. »Ja«, erwiderte er schroff. »Und wenn du nicht möchtest, dass diese grässlichen Menschen herausfinden, wer ich wirklich bin und wo ich mich aufhalte, solltest du deine Zunge hüten und verschwiegener sein.«
    Ivys Augen füllten sich mit Tränen. »Wenn dir etwas zustoßen würde, Mitch …«
    »Mir passiert schon nichts.« Wie oft hatte er das zu seiner Exfrau Reba gesagt? Aber die Angst war ihr ständiger Begleiter geblieben, und schließlich hatte Reba ihm nicht mehr zu glauben vermocht. In aller Freundschaft hatten sie sich dann getrennt. Inzwischen war Reba mit einem Chiropraktiker wieder verheiratet, dessen gut gehende Praxis ihr ein stilvolles und vor allem friedliches Leben ermöglichte. Mitch nahm sich vor, später bei Reba anzurufen und sie zu bitten, ihm Kelly für einen längeren Besuch zu schicken.
    Ivy war keineswegs beruhigt. Sie küsste den Bruder flüchtig zum Abschied und verschwand schnell hinter der Glastür im großen Ausstellungsraum.
    Mitch erledigte seine Einkäufe. Er brauchte zusätzliche Telefonapparate als Nebenstellen, Notizbücher und Stifte und schließlich Steaks und Salat für sein Abendessen. Auf dem Heimweg dachte er darüber nach, dass es langsam an der Zeit wäre, sich wieder zu verheiraten. Nicht des Kochens wegen, das tat er ganz gern, aber er hasste es, allein zu essen.
    Shay stellte ihre Tüten und Beutel in der Küche ab. Sie hatte allerhand für Hanks bevorstehende Reise besorgt. Sie unterdrückte den Wunsch, ihn in die Arme zu nehmen und zu küssen, denn er mochte derart mütterliche Zärtlichkeit nicht sonderlich.
    »Wie war die Arbeit?«, erkundigte Hank sich und kletterte auf einen der hohen Stühle an der Frühstücksbar.
    Shay seufzte und verdrehte ihre Augen. »Während der meisten Zeit musste ich Kostüme anprobieren.«
    Hank ließ die nackten, nicht unbedingt sauberen Beine baumeln« Am rechten Knie saß ein dicker, roter Mückenstich. »Kostüme? Wozu brauchst du Kostüme? Ist Halloween?«
    Shay holte Eier aus der braunen Papiertüte, Schinken und einiges mehr. »So etwas ähnliches, fürchte ich«, meinte sie sorgenvoll. »Ich mache vier Werbespots.«
    Hank saß plötzlich mäuschenstill und riss seine Augen weit auf. »Du meinst solche Werbefilme, wie Mr Reese sie macht? Im Fernsehen?«
    »Natürlich im Fernsehen«, antwortete Shay ein wenig kurz angebunden. »Die Reeses wollen verreisen, und ich muss für ihn einspringen.«
    »Wow!« Hanks grenzenlose Bewunderung lag in diesem Ausruf. Jeder wird dich sehen, und alle werden wissen, dass du meine Mom bist! Ich wette, für dein Autogramm gibt’s ein paar Cent.«
    Shay erinnerte sich mit Wehmut der Zeiten, als die Fans stundenlang auf Rosamond gewartet hatten, um ein Autogramm zu erhaschen. Rosamonds Unterschrift war schwungvoll gewesen und mit einem großzügigen Schnörkel am Ende. Sie hatte gern Autogramme verteilt, strahlend und sich ihrer Berühmtheit bewusst. Ob sich irgendwo in ihrem Inneren noch ein Rest dieser vergötterten Diva befand?
    »Denkst du jetzt an deine Mom?«, wollte Hank wissen.
    Ja.«
    »Sallys Mutter sagt, du sollst über Rosamond ein Buch schreiben. Wenn du das machst, dann sind wir reich.«
    Shay nahm eine Pizza aus dem Tiefkühlfach und schob sie in den Backofen. Die Idee mit dem Buch über Rosamond war nicht neu, doch sie war ihr verhasst. Es wäre ihr wie ein Vertrauensbruch vorgekommen, wenn sie aller Welt Rosamonds intimste Geheimnisse ausplaudern würde. Außerdem fehlte Shay das Talent zum Schreiben. »Vergiss es, Tiger«, sagte sie energisch. »Es gibt kein Buch, und reich werden wir auch nicht.«
    »Onkel Garrett ist reich.«
    »Onkel Garrett ist der Sohn eines weltberühmten Country- und Westernsängers und außerdem selbst ein erfolgreicher Geschäftsmann.«
    »Rosamond war berühmt. Warum bist du dann nicht reich?«
    »Darum. Deck den Tisch, bitte.«
    »Sallys Mutter sagt, dass sie viele Ehemänner hatte. Welcher ist dein Dad gewesen, Mom? Du hast mir nie von deinem Dad erzählt.«
    Shay drehte Hank den Rücken zu und wusch sich umständlich die Hände an der Spüle. Wie sollte sie erklären, dass von all den vielen Ehemännern keiner ihr Vater war? Dass sie aus einer Jugendfreundschaft stammte, die am Ruhm zerbrach? »Ich habe meinen Vater nicht gekannt«, wich sie aus. Tatsache war, dass sie nicht einmal seinen Namen wusste.
    Hank war damit beschäftigt, Teller und Besteck auf dem Tisch auszulegen. »So
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