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Tausend Worte der Liebe

Tausend Worte der Liebe

Titel: Tausend Worte der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
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in dem großen, schönen Haus am Meer, nachdem Garrett und sein Vater ausgezogen waren. Jeder wusste, wie schwer Riley damals unter der Scheidung gelitten hatte und sie kaum verkraften konnte. Er hatte seine Frau sehr geliebt, wahrscheinlich liebte er sie heute noch. Wer weiß, in welch zweitklassigem Sanatorium Rosamond dahinsiechen würde, wenn Riley nicht die Kosten für Seaview übernommen hätte.
    »Shay?«, fragte Garrett besorgt, »wenn du Geld brauchst …«
    Hank und Mitch rumorten in der Küche herum, klapperten eifrig mit Geschirr und Besteck. Hank erzählte ununterbrochen von seinem geliebten Onkel Garrett, der neuerdings sogar ein Haus besaß, das man wie ein Auto fahren konnte.
    »Ich brauche kein Geld«, flüsterte Shay. »Wag es ja nicht, mir etwas anzubieten.«
    Garrett seufzte. »Schon gut, Shay. Maggie will dich noch sprechen.«
    Maggie war gebürtige Australierin mit dem typischen, liebenswerten Akzent. Am Schluss des Gesprächs hatte Shay zugestimmt, ihnen Hank für die nächsten vier Wochen zu überlassen.
    Als sie auflegte, wischte sie sich Tränen aus den Augen und ging in die Küche, wo sie Mitch und Hank vermutete. Der Tisch war noch nicht gedeckt.
    »Mom, wir sind hier draußen!«, rief Hank.
    Die Hintertür führte in einen kleinen, von Grünpflanzen überwucherten Hof. Hähnchen, Kartoffelsalat und Ketchup standen auf dem sauber abgewischten Picknicktisch, zusammen mit Tellern, Besteck und Gläsern, die mit Milch gefüllt waren.
    »Darf ich mit?« Hanks Stimme war ganz klein und piepsig, voll ängstlicher Erwartung.
    Shay setzte sich neben Mitch auf die Holzbank, weil das der einzige freie Platz war, und lächelte ihren Sohn an. »Ja, Hank, du darfst.«
    Hank jauchzte vor Freude und war anschließend viel zu aufgeregt, um etwas zu essen. Shay erlaubte ihm deshalb, seinem besten Freund Louie die große Neuigkeit mitzuteilen.
    Als er um die Hausecke davonrannte, brach Shay in Tränen aus. Sie war darüber selbst erstaunt. Der Tränenausbruch kam so unerwartet. Noch erstaunter war sie, dass Mitch Prescott sie in die Arme nahm und sie dort hielt. Shay weinte sein blaues Sporthemd nass und kam sich ziemlich idiotisch dabei vor, während Mitch ihr geduldig das Haar streichelte und sie hin und her wiegte.
    Es war schon sehr lange her, dass Shay sich an einer Schulter ausweinen konnte. Etwas töricht und demütigend – zugegeben, aber auch ausgesprochen wohltuend.

3. KAPITEL
    »Erzähle mir von Shay Kendall«, bat Mitch, der mit Ivy in einem kleinen Restaurant beim Kaffee saß, und seine Hand zitterte ein wenig, als er ihr nachschenkte.
    Ivy lächelte und nippte an ihrer Tasse. »Bist du bei Polizei-Informationen und gesprächigen Klan-Mitgliedern auch so direkt?«
    »Das geht dich nichts an, Ivy«, wehrte er ungeduldig ab. »Das ist zwischen uns kein Thema.«
    »Verzeihung.«
    Mitch lehnte sich zurück. Die übrigen Gäste in dem kleinen Café waren offensichtlich Sekretärinnen, die Pause hatten, Geschäftsleute und Hausfrauen, deren Kinder laut nach Eis verlangten. Nach der zweiten Nacht in seinem neuen, einsamen Haus wirkte das Durcheinander erfrischend auf Mitch. »Ich fragte dich nach Shay Kendall.«
    Ivy zuckte die Schultern. »Eine sehr nette Person. Ausgezeichnete Mutter. Im Büro große Klasse. Konntest du das gestern nicht selbst herausfinden? Du sagtest doch, Ihr hättet gemeinsam gegessen.«
    Mitch kniff den Mund zusammen, entspannte sich aber sofort wieder. »Sie ist verheiratet gewesen.«
    Ivy fühlte sich unbehaglich. »Das ist lange her. Ich hab’ den Burschen nie kennengelernt.«
    Mitch trank gemächlich seinen Kaffee und ließ sich etwas Zeit, bevor er weiterfragte: »Aber du weißt über ihn alles, oder? Du bist doch Shays Freundin.«
    »Ihre beste Freundin«, bestätigte Ivy stolz. »Aber ich möchte nicht über Shays Privatleben reden. Das kommt mir vor wie … wie ein Vertrauensbruch.«
    Mitch seufzte. »Womit du wohl recht hast.«
    Die Kellnerin brachte Clubsandwiches, setzte die Teller ab und verschwand. »Mitch, du willst doch wohl kein Buch über Rosamond Dallas schreiben?«
    Mitch rief sich das Telefongespräch mit seinem Agenten in Erinnerung, bei dem er beiläufig erwähnt hatte, dass der Vorbesitzer seines Hauses die bekannte Schauspielerin sei. Ivan hatte sofort angebissen und Mitch daran erinnert, dass er laut Kontrakt noch zu einem weiteren Buch verpflichtet wäre. Die Biografie von Rosamond Dallas würde sich schneller verkaufen, als nachgedruckt werden
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