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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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Louise zu erhalten. Konnte Elizabeth sie vielleicht hören?, fragte er sich hoffnungsvoll.
    Es war ein Wunder, dass Louise sie im Geheimgang nicht bemerkt hatte. North war bereits weiter in die Privatbibliothek des Barons gegangen, nachdem er Elizabeth das Versprechen abgenommen hatte, sie würde dort auf seine Rückkehr warten. Plötzlich war die Baronin durch denselben Eingang gekommen wie er wenige Minuten zuvor. Er hatte sie nicht eintreten hören, da er intensiv in Suttons und Whittingtons Gespräch vertieft gewesen war. Niemals hätte er geglaubt, dass sie die Rollen, die ihnen der Oberst zugeschrieben hatte, derart glaubhaft spielen würden.
    Northam hatte Louise erwartet, allerdings nicht in der Privatbibliothek mit einer Pistole in der Hand. Elizabeth, wohin auch immer sie verschwunden war, hatte nicht die Möglichkeit gehabt, ihn vor der Baronin zu warnen. Glücklicherweise besaß Elizabeth nun seinen Beutel, der ihr ein wenig Schutz bieten konnte, sofern sie einen Blick hineinwerfen würde. Was er nun allerdings tun sollte, war ihm ein Rätsel. Sich selbst zu retten wäre schwierig genug, doch er musste sich auch um Sutton und Whittington kümmern.

    Ein Schwall kalter Luft traf sie, als North die Tür zum Dach öffnete. Er trat hinaus, und seine Brust zog sich zusammen, während er den ersten tiefen Atemzug tat. Hinter ihm hustete Sutton. Whittington stampfte mit den Fü ßen auf, um sich zu wärmen.
    Louise zeigte mit der Waffe zur Brüstung. »Dorthin.«
    Northam wollte Zeit gewinnen. »Ihr könnt nicht wirklich glauben, ungestraft davonzukommen, Battenburn. Nicht nur wir wissen davon, dass Ihr die Briefe aus der Bibliothek des Botschafters stahlt.«
    »Ich soll sie genommen haben?«, fragte der Baron entrüstet. »Ihr müsst mich mit Eurer Gattin verwechseln. Sie ist die Diebin, Northam, nicht ich.«
    »Die Dokumente waren bereits verschwunden, als sie die Bibliothek betrat.«
    Der Baron kicherte gehässig. »Ist es das, was sie Euch erzählte? Dem war jedoch nicht so. Sie hat die Briefe unter ihrem Turban hinausgeschmuggelt.« Gleichmütig musterte er North, der zusammenzuckte und die Schultern anspannte. »Was noch hat sie Euch nicht erzählt?«
    »Sie wird Euch natürlich von ihrem Kind erzählt haben«, fuhr Battenburn fort, und es schmerzte Northam, dass Sutton und Whittington ebenfalls den Ausführungen des Barons lauschten. Der Kreis der Mitwisser um Elizabeths Geheimnis vergrößerte sich, doch er wusste, dass er sich auf ihre Verschwiegenheit verlassen konnte.
    »Dreht Euch um!«, befahl Battenburn, als North die Brüstung erreichte und nun genau zwischen zwei Zinnen stand. Ohne große Kraftanstrengung hätte der Baron ihn jeden Moment vom Dach stoßen können, um sich daran zu ergötzen, wie Northams Körper auf dem Boden aufprallte. »Aber sie hat Euch nicht alles erzählt?«, fragte er
hämisch. »Hat sie Euch über den Vater des Kindes aufgeklärt?«
    Northams Mund wurde zu einer schmalen Linie. Zu seiner Rechten und Linken wurden nun auch Sutton und Whittington gegen die Steinbrüstung gedrängt. Ein Schauder lief North den Rücken hinab, und er presste die Zähne zusammen, während er versuchte, sich auf einen Angriff vorzubereiten.
    »Sie hat Euch von ihm berichtet«, krächzte der Baron und blickte zu seiner Gattin. »Habe ich dir nicht gesagt, dass sie es tun würde? Sie hat Euch die mitleidvolle Geschichte erzählt, die sie zusammen mit Louise gesponnen hat.«
    »Harrison«, tadelte ihn Louise sanft. »Das spielt keine Rolle mehr.«
    »Ich möchte, dass er es weiß. Lass mir die Freude, Louise.« Sein Blick glitt zurück zu Northam. »Ich war ihr Geliebter«, sagte er langsam. »Der Vater ihres Kindes. Ich hatte sie zuerst, Northam. Denkt daran, wenn Ihr|...«
    Elizabeths Schrei war markerschütternd, als sie von der Außenmauer über die Zinnen sprang und sich auf Battenburn stürzte. Northam stieß Sutton und Whittington beiseite, duckte sich und warf sich ebenfalls auf den Baron, der reflexartig einen Schuss abfeuerte. Elizabeths Körper prallte auf Battenburns Brust, während Northam ihn ein Stück unter dem Knie packen konnte. Zusammen brachten sie ihn zu Fall. Louises Kreischen konnte den Knall nicht übertönen, den ihr Gatte verursachte, als er mit dem Kopf auf den kalten Steinboden aufschlug. Blitzschnell rollte sich Northam zur Seite und griff nach Louises Knöchel. Doch die Baronin rannte bereits auf
die Tür zu. Falls Louise es schaffen sollte, die labyrinthartig
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