Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tastenfieber und Liebeslust

Titel: Tastenfieber und Liebeslust
Autoren: Elke Mascha Blankenburg
Vom Netzwerk:
gern zu Konzertabenden besuchen!
     
    Liebe Grüße auch an Claudio, der ein süßes Kerlchen ist. (Ich denke, er würde sehr gern apportieren lernen, zumindest wenn’s um rote Rosen für’s Frauchen geht!)
    Ihr Maximilian
     
    PS: 1: Schon jetzt über Ihre Lebenserinnerungen zu schreiben, scheint mir ein bisschen zu früh. Über mich kann ja dann noch gar nichts drinstehen!
     
    PS: 2: Zum Telefon: Ich bin immer sehr kurz angebunden und rede fast geschäftsmäßig, wenn ich den Anrufer nicht kenne. Ich weiß, dass ich mir beim Erstkontakt am Telefon gleich alle Chancen bei der holden Weiblichkeit verderbe. Ich muss tief in die Augen blicken, um Charme entwickeln zu können. Deswegen gab ich die Nummer nicht an.
     
     
    19. März – 21:33 Uhr
    Lieber Maximilian,
    da ich ja nicht wie Sie steinalt werden, sondern lieber in quicklebendigem Zustand aus diesem Leben scheiden möchte, denke ich, dass die Zeit, Autobiografisches zu schreiben, gerade richtig ist. Außerdem macht mir diese Arbeit große Freude. ›Über mich kann dann ja noch gar nichts drin stehen!‹, schreiben Sie. Es kann durchaus sein, dass Sie darin vorkommen werden, denn ich bin erst bei 1978, dafür aber schon auf Seite 140. Kürzen kann man ja später immer noch, und der Lektor wird wahrscheinlich auch so mancherlei streichen.
     
    Ich habe ein Häuschen auf der Insel Ischia, die ich wegen ihrer heißen Quellen ausgewählt habe. Das Klima ist ganz wunderbar, es geht mir immer sehr gut dort. – Da ich weder Brandenburg noch Mecklenburg je bereist habe, hatte ich auch keine Sehnsucht nach einem Häuschen in diesen Gegenden. Überhaupt ist mir alles Nördliche fremd.
    Ich war auch einmal in St. Petersburg, 1998, fand die Stadt traumhaft, lernte sympathische Kollegen kennen, war oft im Marienski-Theater, aber eines Tages fiel ich, mich noch an der Häuserwand festhaltend, in Ohnmacht, da es 21 Grad unter Null waren. Ich wachte auf einem Stuhl in einem kleinen Fotogeschäft auf, wohin mich freundliche Menschen getragen hatten. Es war der erste Ohnmachtsanfall meines Lebens.
    Ich glaube, der Norden ist nichts für mich.
    Herzliche Grüße!
    Ihre südliche Eva
     
     
    19. März – 23:06 Uhr
    Liebe Eva,
    vielen Dank für Ihre ausführliche Darstellung des (bisher) ungeliebten Nordens. Ich bitte um Entschuldigung, dass ich heute nicht ausführlicher antworten kann, vor allem, dass ich Ihnen den Text für Ihre Lebenserinnerungen für die Zeit ab 18.3. nicht als – für jeden Lektor sakrosankten – Entwurf vorformuliere!
    Wann gehen Sie denn immer mit Ihrem Claudio Gassi? Wenn Sie wollen, könnte ich ja mitkommen, es sei denn, sie erwarten auch von mir, dass ich an jedem zweiten Bäumchen Duftmarken absetze.
    Ihr Maximilian
     
     
    20. März – 11:14 Uhr
    Lieber Maximilian,
    für die Duftmarken werde ich sorgen! Mit Addict, meinem Lieblingsparfum.
    Eva
     
     
    20. März – 20:12 Uhr
    Liebe Eva,
    letzte Woche hatte ich so richtig viel Zeit und war nicht ausgelastet. Der Häufigkeit und dem Umfang meiner Mails konnten Sie ja mein ›Dolce farniente‹ entnehmen. Leider, aber auch zum Glück, habe ich nun viel mehr zu tun, denn ich muss gelegentlich auch Geld verdienen. Ich habe jetzt mal einen aberwitzigen und sehr mutigen Vorschlag. Wollen wir nicht das Risiko eingehen und unsere Telefonnummern austauschen? Meine lautet: 030-47 11 08 15 oder mobil: 0171-4174 345.
    Im Kern finde ich die Erfindung des Telefons keinen Gewinn. Es ist ein unerträglicher Eingriff in die Privat- und Intimsphäre, denn es klingelt immer, wenn man gerade nicht gestört werden will.
    Liebe Grüße
    Ihr Maximilian
     
    PS: Übrigens: Suchen Sie nur einen Berlinführer oder auch noch einen Koch?
    21. März – 01:01 Uhr
    Lieber Maximilian,
    jetzt bin ich endlich fertig und auch zufrieden mit dem, was ich über Bach verfasst habe.
    Ja, wir können gerne telefonieren, auch wenn ich eigentlich lieber schreibe. Das kommt daher, dass ich meine Konzerte jahrelang meist alleine organisiert habe. Zwar stand mir mein getreuer Ehemann Milan stets zur Seite, später hatte ich einen Assistenten oder eine Sekretärin, aber nicht immer, und im Kopf musste ich sowieso alles haben – für den Notfall. Organisation ist Telefonieren ohne Ende. Das hat mich geschädigt. Aber trotzdem ist das Telefon ein nützliches Gerät. Hier meine Nummern: 030-36540051 und mobil 0173-40 99 479.
     
    Das Piano-Festival, das ich im vergangenen Jahr in Stuttgart veranstaltet habe, zeigte mir, dass ich solcher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher