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Tascosa (German Edition)

Tascosa (German Edition)

Titel: Tascosa (German Edition)
Autoren: Magnolia Belle
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Einkaufskorb in der Hand. Alle
anderen, die Männer, bevölkerten die hölzernen Gehsteige und die Straße. Sie
sahen aus wie Rancher, Cowboys, Indianer-Scouts, Buffalo-Jäger, Spieler und
Nichtstuer. Amanda ignorierte ihre Blicke und wandte sich in die Richtung, wo
dröhnende Musik herkam. Ein Saloon Girl in leuchtendem Pink bahnte sich lachend
ihren Weg durch die Schwingtüren, zusammen mit einem besoffenen Cowboy, der
sich an ihr festhielt. Er beugte sich über sie und versuchte sie zu küssen. Sie
schob ihn aber lässig weg und ging in den Saloon zurück. Er blieb allein und
machte sich in Schlangenlinien auf den Weg zu seinem Pferd.
    Amanda schüttelte stirnrunzelnd den Kopf und
drehte sich nach links. Direkt gegenüber sah sie ein Hotel und ging über die
staubige Straße.
    Die dunkle Hotel-Lobby war mit Möbeln
vollgestopft. Ringsum an den Wänden hingen Trophäen, die sie aus toten Augen
anstarrten. Amanda marschierte zum Tresen und fragte nach einem Zimmer.
    "Wie lang?" fragte Mr. Moritz, der
kleine, rundliche Mann am Empfang.
    "Wie viel die Woche?"
    Als er es ihr sagte, bezahlte sie eine Woche
und fragte, "Gibt's auch ein Bad? Und ein Restaurant?"
    "Ein Bad? Ja, lässt sich machen. Essen
gibt's gegenüber. Ist nicht sehr gut, aber billig."
    "Danke." Amanda nahm ihren
Zimmerschlüssel und schleppte sich müde die Treppe hinauf.
    "Wann wollen Sie das Bad?" rief er
hinter ihr her.
    "Jetzt."
    Moritz schüttelte den Kopf. Sie sah nicht wie
eins von den Saloon Girls aus, und er fragte sich, warum sie wohl alleine kam.
So ganz ohne Familie, aber auch weil das ganze County nur einen Sheriff hatte,
wäre sie der Horde der einsamen, rauen Männer in Tascosa schutzlos
ausgeliefert.
     
    * * *
     
    Amanda lag in der Badewanne bis das Wasser
kalt wurde. Ihre Muskeln fühlten sich wohl, ganz besonders im Rücken. Als
nächstes wusch sie ihre Haare. Danach warf sie ihre Wäsche in die Badewanne und
wusch sie so gut es eben ging, und spülte sie mit kaltem Wasser aus. Sie hängte
ihre Sachen zum Trocknen über die Möbel und an die Wandhaken. Das einzige
Kleid, das sie noch hatte, zog sie über und war nun fertig fürs Abendessen.
Einen Dollar nahm sie mit. Den Rest versteckte sie in ihrem Zimmer und ging
hinaus in die Nacht.
    "Restaurant" war ein zu vornehmer
Name für das Esslokal. Es bestand aus einem großen rechteckigen Raum, die Wände
mit Kalkanstrich. Am Ende der langen Wand rechts, brannte das Feuer im Kamin.
Einige Tische unterschiedlicher Größe und Art standen locker verstreut herum.
Dem zerfurchten Holzfußboden konnte man die Spuren von Stiefelsporen vieler
Jahre ansehen und er musste gewischt werden. Zwei Fenster, voller Fliegendreck
und ohne Gardinen, gingen zur Straße hin, waren geöffnet und ließen die warme
Abendluft herein. Die Moskitos, Fliegen und Mücken waren bessere Esser als die
Gäste. An den Wänden und auf den Tischen waren Petroleumlampen mit verrußtem
Glas und warfen lange Schatten. Rauchfahnen hingen in der Luft.
    Amanda betrat den Saal und blieb stehen. Alle
Augen waren auf sie gerichtet, zuerst nur ein Blick, dann wurde sie angestarrt.
Ihr kastanienbraunes Haar fiel lockig bis zur Taille und rahmte ihr hübsches Gesicht
mit den braunen Augen ein. Ihr Kleid war mehrmals geflickt, aber es stand ihr
gut mit den kleinen lila Blümchen und der weißen Spitze am Hals und an den
Ärmeln.
    Sie fand in der hintersten Ecke einen Tisch am
Kamin und setzte sich mit dem Rücken zum Raum. Als einzige Frau fühlte sie sich
schmerzlich verlegen.
    Der verdrießlich dreinschauende Koch mit der
verfleckten Schürze kam zu ihr und sagte: "Heut Abend gibt's Steak und
Bohnen, macht zwei Bits."
    "Das nehm ich." Als sie auf ihr
Essen wartete, wusste sie nicht, was sie tun und wo sie hinschauen sollte. Im
Raum lag gespannte Stille. Keiner von den Männern sprach ein Wort. Als sie
scheu über die Schulter blickte, merkte sie, dass sie sie immer noch
anstarrten, als ob sie darauf warten würden, dass ihr Flügel wachsen und sie im
Raum herumfliegen würde. Sie wusste nicht, dass eine Frau mit so sittsamem
Äußeren aber ohne Begleitung sie vollkommen verwirrte. Sie kannten nur die
Frauen der Rancher und die Saloon Girls, aber nicht eine wie sie. Sie lächelte
scheu in die Runde und drehte sich schnell wieder um.
    Gerade als ihr der Teller mit Steak und
Bohnen, dazu bitterer Kaffee, hingestellt wurde, platzten zwei Cowboys und zwei
Saloon Girls, die sich besaufen wollten, lärmend herein.
    "Hey, Koch!" brüllte
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