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Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Titel: Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts
Autoren: Bernd Perplies
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nach und nickte dann. »Also gut.«
    »Ich glaube, die Kazzach wollen nicht kämpfen.« Schwungvoll rauschte Iegi mit Callyn aus dem Himmel herab und landete zwischen ihnen.
    »Woraus schließt Ihr das, Prinz Iegi?«, wollte Jeorhel wissen.
    »Daraus, dass sie angehalten haben und eine kleine Abordnung hierher auf dem Weg ist, die eine weiße Fahne schwenkt«, gab dieser leichthin zurück.
    »Wir sollten dennoch wachsam sein«, sagte Jaular grimmig.
    »Keine Angst, für Wachsamkeit sorge ich schon«, warf Marschall Urbas ein.
    Während der nondurische General einige seiner Hauptleute zusammenrief, wandte sich Hattson an Tarean und seine Freunde. »Ihr wollt uns sicher ebenfalls begleiten«, sagte er.
    Tarean nickte aufgeregt. »Sehr gerne.«
    »Dann kommt. Der Orden der Kristalldrachen mag noch nicht für alle hörbar ins Leben zurückgerufen worden sein, aber seine Ritter sollten schon jetzt zusammenstehen.«
    Gemeinsam begab sich die Gruppe aus General Jaular, dreien seiner Hauptleute, Hochkönig Jeorhel, Sinjhen sowie den Kristalldrachenrittern und Tareans Gefährten an den Rand des Schlachtfeldes, wo sich bereits eine Reihe nondurischer Soldaten gebildet hatte, die mit gezogenen Waffen unruhig den nahenden Kazzach entgegenblickte.
    Die von Iegi erspähte Abordnung bestand aus zehn Kriegern, die auf pferdeähnlichen Reittieren mit braun-weiß gestreiftem Fell ritten. Die Kazzach trugen Kriegsbemalung und hatten Bögen und Speere dabei. Einer von ihnen hatte allerdings ein weißes Tuch um den Schaft seiner Waffe gebunden, das er hoch in die Luft hielt. In der Mitte der Gruppe ritt ein männlicher Katzenkrieger, der einen mit allerlei Holz- und Knochenschmuck prachtvoll verzierten Umhang aus grauem Brullleder um die Schultern gelegt hatte. Sein braunes Fell war von weißen Streifen durchzogen, und ein Stirnreif zierte sein Haupt.
    General Jaular befahl einem seiner Hauptleute, darauf zu achten, dass keiner der Soldaten aus Versehen einen Schuss mit seinem Jagdbogen abgab. Anschließend löste er sich mit seinen Begleitern aus dem Heer und ritt den Kazzach entgegen. In einem Abstand von wenigen Schritten hielten die beiden Gruppen inne.
    Der Anführer der Kazzach stieg von seinem Pferd und trat allein vor.
    Jaular verzog keine Miene, als er das Gleiche tat. Ein kurzes Zucken seines rechten Ohrs verriet Tarean jedoch, dass dem General diese Begegnung einiges an Unbehagen bereitete.
    »Ich bin Häuptling Chamaui«, ergriff der Katzenkrieger das Wort. Zur Überraschung aller beherrschte er die Gemeinsprache beinahe akzentfrei.
    »Mein Name ist General Jaular«, erwiderte der nondurische Heerführer barsch. »Ich hoffe, Ihr seid nicht gekommen, um gegen uns Krieg zu führen. Wir haben gerade erst eine Schlacht geschlagen.«
    Der Häuptling schüttelte den Kopf. »Wir kamen, um gegen die dunkle Macht zu kämpfen, die so viele unserer Krieger und Kriegerinnen unter ihren Bann zwang und in ch’tach kiau , in lebende Tote, verwandelte. Wie ich sehe, kommen wir zu spät.«
    Jaular ließ sich mit keiner Geste seine Überraschung anmerken, aber Tarean konnte nicht verhindern, dass sich ein verblüffter Ausdruck auf seinem Gesicht abzeichnete. Er wusste nicht, was genau er erwartet hatte. Jedenfalls hatte er nicht damit gerechnet, dass sich die Kazzach an ihrer Seite in den Kampf hatten werfen wollen.
    »Ja, Ihr kommt zu spät«, bestätigte der General unterdessen. »Die Herren von Gongathar sind gebannt, und wir tragen dafür Sorge, dass sie keine Gefahr mehr für uns darstellen.«
    Der Kazzachkrieger warf einen Blick auf die Kristalldrachen, die in der Luft über der Stadt schwebten und mithilfe der Alten Macht ein schimmerndes Wehr errichteten. »Ich verstehe«, sagte er. Er machte eine Pause und schien einen Moment nachzudenken. Dann holte er tief Luft und sah Jaular ernst an. »Unsere Völker sind keine Freunde, das weiß ich. Dennoch bitte ich Euch, uns zu gestatten, unsere Toten zu bergen und zurück in den Osten mitzunehmen.«
    Der General senkte den Kopf, als suche er nach einer passenden Antwort. Sein rechtes Ohr zuckte erneut. Doch bevor das Schweigen unangenehm werden konnte, straffte sich Jaular. »Ich wurde heute Zeuge eines Wunders, das alle Vorstellungskraft übersteigt«, bekannte er mit rauer Stimme. »Die Ahnen kamen in Gestalt einer leuchtenden Frau zu uns und erwiesen uns eine unglaubliche Gnade. Dieser Gnade würde ich mich nicht würdig fühlen, wenn ich nicht bereit wäre, an diesem einen Tag die Hand
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