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Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Titel: Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet
Autoren: Lloyd Alexander
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einer ausgeprägten Vorliebe für Frösche. Und seitdem hat er keine Zweifel mehr, wer er ist, und auch die anderen Frösche haben in diesem Punkt keine Zweifel. Wir würden dasselbe gern für dich tun.«
    »Für euch beide«, sagte Orgoch.
    »Nein!«, kreischte Gurgi und verbarg sich hinter Taran. »Oh, lieber Herr. Gurgi warnte vor schrecklichen Handlungen und Wandlungen!«
    »Vergiss nicht die Schlange«, sagte Orwen zu Orddu, »die so verwirrt und verstört war, weil sie nicht wusste, ob sie grün mit braunen Tupfen oder braun mit grünen Tupfen war. Wir verwandelten sie in eine unsichtbare Schlange«, fügte sie hinzu, »mit braunen und grünen Tupfen. So war sie deutlich zu sehen und konnte nicht getreten werden. Sie war so dankbar hinterher und fühlte sich erleichtert.«
    »Und ich erinnere mich«, krächzte Orgoch und räusperte sich misstönend, »da war doch auch …«
    »Sei still, Orgoch«, unterbrach sie Orwen, »deine Geschichten haben immer ein so – ein so unappetitliches Ende.«
    »Du siehst, mein Entchen«, wandte sich Orddu wieder an Taran, »wir können dir auf mannighafte Weise helfen, und das alles schneller und einfacher, als man sich vorstellen kann. Was möchtest du denn gern sein? Wenn du meine Meinung hören willst, dann schlage ich dir einen Igel vor. Da lebst du sicherer als die meisten anderen. Aber ich will deiner Wahl nicht vorgreifen. Es steht ganz allein bei euch.«
    »Nein, nein, überraschen wir sie doch lieber«, schrie Orwen begeistert. »Wir werden das unter uns ausmachen und ihnen die lästige Arbeit des Nachdenkens ersparen. Sie werden sich dann umso mehr freuen. Wie reizend muss das sein, den Ausdruck ihrer kleinen Gesichter zu sehen – oder ihrer Schnäbel, oder was sie am Ende haben werden.«
    »Keine Vögel«, brummte Orgoch. »Keine Vögel. Auf keinen Fall Vögel. Ich kann sie nicht leiden. Bei Federn muss ich immer husten.«
    Gurgis Furcht war mittlerweile so gewachsen, dass er nur noch sinnlos brabbeln konnte. Taran fühlte sein Blut erstarren. Orddu war einen Schritt auf ihn zugetreten, und Taran griff nach seinem Schwert.
    »Aber, aber, mein Gänschen«, beschwichtigte Orddu freundlich, »verlier nur nicht die Fassung, sonst könntest du am Ende noch viel mehr verlieren. Du weißt, deine Klinge ist hier nutzlos, und es ist sicher nicht die rechte Art und Weise, jemanden zu überreden, wenn du mit dem Schwert herumfuchtelst. Außerdem hast du dich selbst doch in unsere Hand gegeben.«
    »Hand?«, knurrte Orgoch. Ihre rötlichen Augen blitzten aus dem Schatten ihrer Kapuze, und ihr Mund begann sich zusammenzuziehen.
    Taran bewegte sich nicht. »Orddu«, sagte er, wobei er sich nach Kräften bemühte, seiner Stimme einen festen Klang zu verleihen, »wirst du mir antworten? Wenn nicht, brauchen wir nicht länger zu bleiben.«
    »Ich habe nur versucht euch alles ein wenig leichter zu machen«, schmollte Orwen und ließ ihre Perlen durch die Finger gleiten. »Ihr braucht nicht beleidigt zu sein.«
    »Natürlich werden wir dir antworten, meine tapfere Kaulquappe«, sagte Orddu. »Du sollst alles wissen, was du wissen willst, sobald wir uns über eine andere Frage geeinigt haben: den Preis, den ihr uns zahlt. Da das, was du fragst, so ungeheuer wichtig ist – wenigstens für dich –, könnte der Preis ziemlich hoch sein. Aber ich bin sicher, dass du daran gedacht hast, noch bevor du hierher gekommen bist.«
    »Als wir den Schwarzen Crochan suchten«, begann Taran, »hast du Adaons Zauberspange als Preis genommen. Seitdem habe ich nichts gefunden, was mir teurer wäre.«
    »Aber, mein Hühnchen«, sagte Orddu, »dieses Geschäft ist doch längst abgeschlossen. Es ist aus und vorbei. Willst du damit sagen, dass du nichts mitgebracht hast? Du kannst von Glück reden, wenn du ein Igel wirst, denn mehr kannst du dir nicht leisten.«
    »Das letzte Mal«, flüsterte Orgoch heiser in Orddus Ohr, »wolltest du von dem jungen Lämmlein einen Sommertag haben, das wäre ein prächtiger Bissen gewesen.«
    »Du denkst immer nur an dein eigenes Vergnügen, Orgoch«, tadelte Orddu. »Du könntest wenigstens versuchen auch an unsere Wünsche zu denken.«
    »Damals war doch eine goldhaarige Prinzessin bei ihm«, warf Orwen ein, »ein hübsches, kleines Geschöpf. Er hat sicher liebe Erinnerung an sie. Könnten wir nicht diese nehmen?« Sie sprach eifrig weiter. »Es wäre doch entzückend, sie vor uns auszubreiten und an den langen Winterabenden zu betrachten. Er hat dann zwar keine mehr
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