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Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)

Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)

Titel: Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)
Autoren: Andrina L. Vögele
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freudige Botschaft eingetroffen, dass der Krieg beendet war und dass die Vampire – Calvin persönlich – unterschrieben hatten, dass sie ab jetzt wirklich nur noch Klutriensaft trinken würden. Die Königin war an den Hof zurückgekehrt und hatte James McBlood umgehend vom Hof verbannt. Ich hatte mich zuckersüss dafür bedankt, dass er mir meinen Schönheitsschlaf geraubt hatte.
    Nun suchte Opalia einen anderen Vertreter für Blutrien.
    Die Soldaten waren zurückgekehrt und die nächsten beiden Tage war um die gefallenen Kämpfer getrauert worden. Quintus war zum Glück nicht unter ihnen und der Mann, der mich zuerst an der Schulter verletzt und dann laufengelassen hatte, auch nicht. Er hatte mich angelächelt.
    Isabelle und Maykus waren sich in die Arme gefallen und auch mich hatte er freundlich begrüsst.
    Giardio war kaum von meiner Seite gewichen, aber wir hatten uns auch viel zu erzählen gehabt. Ich berichtete ihm von allem, was passiert war. Von James, der nachts in mein Zimmer gekommen war, von meiner ersten Jagd (woraufhin er mir sofort literweise Klutriensaft besorgte), meinem Gespräch mit Calvin und meiner Suche nach ihm.
    Alles in allem waren es ziemlich entspannte Tagegewesen. Gestern Abend hatte das Freudenmahl stattgefunden. Wir hatten zwei Tage getrauert und dann war ordentlich gefeiert worden, denn schliesslich hatten wir gewonnen. Auch Cookie Fritz war unversehrt geblieben. Er schlug einen Salto nach dem anderen, riss Witze, und der ganze Hof lachte mit ihm.
    Doch egal, wie fröhlich wir gewesen waren, nachts – im Schlaf – suchten mich die Bilder wieder heim. Die Bilder vom Krieg. Die Bilder der toten Soldaten, die der Totseeler und vor allem das Pochen des Herzbaumes. Ich schreckte auf, warf mich unruhig herum und es dauerte lange, bis ich einschlafen konnte. Doch damit würde ich leben müssen. Ich hatte Giardio wieder, ich hatte neue Freunde gefunden, keine verloren und war mehr oder weniger gesund. Das hatte seinen Preis, und den war ich bereit zu zahlen, wenn ich dafür bis in alle Ewigkeit an Giardios Seite sein durfte. Zumindest dachte ich so, wenn ich sicher und hellwach an seiner Seite war. Nachts jedoch, in der Einsamkeit meines Zimmers, überlegte ich mir ernsthaft, ob es das wert gewesen war. Doch jedes Mal kam ich am nächsten Morgen zum Schluss, wenn ich Giardios Kuss erwiderte: Es war es wert.
    Meine Schulter war von Servalva verarztet worden. Sie hatte auch all meine Schnitte und Kratzer von meinen wilden Ritten kuriert und dabei missbilligend den Kopf geschüttelt.
    »Gefahr ist wohl deine Lieblingsbeschäftigung«, hatte sie gemurmelt. Und ich hatte mir ein Grinsen nicht verkneifen können. Wenn sie wüsste.
    »Warum lächelst du?«, wollte Giardio wissen.
    »Einfach so. Weil ich überglücklich bin.«
    »Überglücklich? Zu schade, denn ich wollte gerade noch mehr dazu beitragen«, sagte er lächelnd.
    »Nur zu«, forderte ich ihn heraus. Lachend beugte er sich zu mir und gab mir einen Kuss. Meine Kehle brannte, als ich mit den Fingern über seinen Hals mit den Adern und Venen strich. Ich zog mich zurück, bevor es zu viel wurde.
    »Jetzt bin ich überglücklich.« Er strahlte und sah dabei aus wie ein Engel. Er war wirklich umwerfend. Verstohlen kniff ich mir ins Bein, um sicherzugehen, dass ich nicht träumte. Nein, es war kein Traum. Ich seufzte zufrieden.
    »Weißt du, ich finde, heute ist der perfekte Zeitpunkt dazu. Also, heute Abend, genau genommen.«
    »Der perfekte Zeitpunkt wozu?«
    »Kannst du dich noch an deinen ersten Tag im Edelsteinpalast erinnern? Wir haben nachts aus dem Fenster geschaut, und du hast einen Stern über dem Hügel gesehen, der plötzlich verschwand und dann wieder auftauchte?«
    Ich konnte mich nur noch sehr vage daran erinnern, nickte aber dennoch. Er durchschaute meinen Bluff.
    »Auch egal. Jedenfalls will ich dir heute Abend etwas zeigen, falls du nichts dagegen hast.«
    »Überhaupt nicht. Ich würde mich geehrt fühlen.«
    Er nickte.
    »Bestens. Denk daran, dir etwas Warmes anzuziehen.«
    »Was machen wir denn?«
    Er legte mir einen Finger auf die Lippen und schickte damit Tausende Elektrizitätswellen durch meinen Körper.
    »Du wirst es sehen und lieben. Davon bin ich überzeugt.«

    »Ich weiss nicht, ob ich es vergessen habe zu erwähnen, oder ob du es einfach ignorierst, aber ich mag Wandern nicht besonders«, klagte ich, während wir einen grossen Hügel – fast schon einen Berg – hinaufstiegen. Ich hörte sein schallendes
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