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Tanz ins große Glueck

Tanz ins große Glueck

Titel: Tanz ins große Glueck
Autoren: Nora Roberts
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und meine Eltern..."
    Ruth fing an, wild draufloszureden, wusste kaum, was sie sagte, wollte nur mit Worten ihre Hilflosigkeit und Verlegenheit verdecken. Nick schwieg. Er blickte wie geistesabwesend auf ihren Rücken, während sie auf das Meer starrte.
    Seine Muskeln waren verkrampft, und er hatte kein Wort verstanden von dem, was sie sagte.
    "Bist du gekommen, um die Aussicht zu bewundern?" fragte er schließlich in ihr Geplapper hinein.
    Ruth zuckte zusammen. Dann sammelte sie sich, bevor sie sich ihm wieder zuwandte. "Ich bin deinetwegen gekommen", antwortete sie. "Ich wollte mit dir reden."
    "Also gut." Er machte mit der Hand eine einladende Bewegung. "Rede."
    Ruth versteifte sich, dann wurde sie wütend. "Oh, das habe ich vor. Setz dich!"
    Nick zog eine Augenbraue hoch angesichts ihres befehlenden Tons. Dann ging er zum Sofa. "Ich sitze."
    "Übst du dich darin, unausstehlich zu sein, Dawidow, oder ist es ein angeborenes Talent?"
    Nick wartete einen Augenblick, dann lehnte er sich gegen die Kissen zurück. "Du bist dreitausend Meilen gereist, um mir das zu sagen?"
    "Und mehr noch", entgegnete Ruth. "Ich habe nicht vor, mich von dir ins Bockshorn jagen zu lassen, weder professionell noch persönlich. Wir reden zuerst über das Tanzen."
    "In Ordnung."
    Nick hob die Hand. "Bitte, fahre fort."
    "Ich bin eine gute Tänzerin, Ob du nun mein Partner bist oder nicht, ich werde immer eine gute Tänzerin bleiben. In deinem Ensemble kannst du von mir verlangen, so lange zu tanzen, bis mir die Füße abfallen, und ich werde es tun. Du bist der Choreograph."
    "Ich bin mir dessen bewusst."
    Ruth starrte ihn wütend an. "Aber da hört es auch auf. Du bestimmst nicht über mein Leben. Was immer ich tue oder nicht tue, ist meine Entscheidung und meine Verantwortung. Wenn ich vorhabe, mir ein Dutzend Liebhaber zuzulegen oder wie ein Einsiedler zu leben, ist es allein meine Angelegenheit und nicht deine."
    "Das glaubst du wirklich?" Nick sagte das kühl und saß gelassen gegen die Kissen gelehnt, doch Zorn ließ seine Augen dunkel schimmern.
    Ruth machte einen Schritt auf ihn zu. "Keiner kann mir vorschreiben, wie ich lebe und mit wem ich lebe. Keiner, Dawidow." Sie stemmte die Hände in die Hüften. "Wenn du glaubst, ich lasse mir wie ein gutes kleines Mädchen alles gefallen und packe meine Sachen, weil du es so haben willst, dann bist du ganz schön im Irrtum. Ich bin kein kleines Mädchen und lasse mir nicht sagen, was ich tun soll. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen." Sie machte noch einen Schritt auf ihn zu.
    "Du erwartest immer, dass jeder das tut, was du willst", fuhr Ruth fort. Sie war jetzt richtig in Fahrt. "Aber mach dich auf eine Enttäuschung gefasst. Ich habe nicht vor, deine Untergebene zu sein. Wir sind Partner, Dawidow, im besten Sinne des Wortes. Und ich werde nicht mit dir zusammenleben.
    Es ist mir nicht gut genug. Wenn du mich willst, dann musst du mich heiraten. Ja, genau so ist es." Sie kreuzte die Arme vor der Brust und wartete.
    Nick setzte sich langsam auf, dann brauchte er noch einen langen Moment, ehe er sich erhob. "Ist das ein Ultimatum?"
    "Darauf kannst du wetten."
    "Ich verstehe." Er sah Ruth prüfend an. "Mir scheint, dass du mir keine Wahl lässt. Möchtest du in New York heiraten?"
    Ruth öffnete den Mund, und als kein Wort herauskam,
    räusperte sie sich. "Nun, ja ... nehme ich an."
    "Planst du eine kleine Hochzeitsfeier oder eine etwas größere?"
    Ruth war so in Rage gekommen, und jetzt starrte sie Nick total verwirrt an. "Ich weiß nicht, ich ... ich habe nicht geglaubt..."
    "Nun, du kannst es dir ja noch im Flugzeug überlegen." Sein Lächeln war sonderbar, wie sie fand. "Soll ich jetzt gleich einen Flug reservieren lassen?"
    "Ja. Nein!" sagte Ruth schnell, als Nick sich zum Telefon umdrehte. Er neigte den Kopf zur Seite und wartete. "Gut. Ja, tu es." Ruth ging wieder zur geöffneten Glastür und starrte hinaus.
    Warum, fragte sie sich, erscheint mir das so falsch?
    "Ruth." Nick wartete, bis sie sich ihm wieder zugewandt hatte. "Ich habe dir gesagt, dass ich dich liebe. Ich habe die gleichen Worte zu Frauen gesagt, an die ich mich nicht einmal erinnern kann. Worte bedeuten so wenig."
    Ruth schluckte und fühlte, wie der Schmerz einsetzte. Der ganze weite Raum trennte sie beide.
    "Ich habe dir niemals eingestanden, was ich wirklich für dich fühle, sosehr ich es mir gewünscht habe. Du bringst mich dazu, mich unbeholfen zu verhalten." Er zuckte die Schultern. "Was für einen Tänzer
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