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Tanz ins große Glueck

Tanz ins große Glueck

Titel: Tanz ins große Glueck
Autoren: Nora Roberts
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mich als Seth. Jetzt und für immer."
    "Lindsay, ich wollte nicht indiskret sein." Ruth machte eine hilflose Geste.
    "Du bist nicht indiskret. Wir sind alle darin verwickelt.
    Deshalb breche ich ja auch meinen Grundsatz." Lindsay hielt wieder inne. "Wenn Nick dir nicht alles aus seiner Vergangenheit erzählt hat, dann liegt es einfach an seiner Gewohnheit, sich nicht mit dem aufzuhalten, was er
    zurückgelassen hat."
    "Das weiß ich", flüsterte Ruth. "Ich wollte nur Anteil nehmen."
    "Du musst warten, bis er bereit ist", riet Lindsay einfach.
    "Nick hat dem Ballett in seinem Leben den Vorrang gegeben, aus freier Entscheidung oder weil er es notwendig fand - such es dir aus. Aus dem, was du mir erzählt hast, schließe ich, dass etwas anderes anfängt, bei ihm den ersten Rang einzunehmen.
    Und wie ich mir denken kann, hat ihn das zu Tode erschreckt."
    "Ja, so wird es wohl sein. Obwohl ich es mir nur schwer vorstellen kann."
    "Wenn ein Mann, vor allem ein Mann mit einem Talent für Worte und auch dafür, Dinge in Szene zu setzen, eine Frau so ungeschickt bittet, mit ihm zusammenzuleben, dann ist er in Panik." Lindsay lächelte und berührte Ruths Hand. "Und dieses andere, was du mir erzählt hast, das mit Leah und dem ganzen Unsinn, dass deine Beziehung zu Nick sich negativ auf deine Karriere auswirken könnte und umgekehrt, das solltest du eigentlich besser wissen. Nach fünf Jahren bei der Truppe solltest du imstande sein, Eifersucht zu entdecken, besonders wenn sie so dick aufgetragen wird."
    Ruth seufzte. "Zuvor habe ich damit nie Probleme gehabt."
    "Liebe kann die Sache vernebeln." Lindsay musterte Ruth eine Weile. "Und wie viel hast du Nick von dir gegeben?"
    Ruth wollte schon etwas sagen, dann schloss sie den Mund wieder. "Nicht genug", gab sie nach einer Weile zu. "Ich habe auch Angst gehabt. Er ist ein so starker Mann, Lindsay. Seine Persönlichkeit ist überwältigend. Ich wollte mich nicht an ihn verlieren." Sie blickte Lindsay fragend an. "War das falsch?"
    "Nein. Wenn du schwach gewesen wärst und dich jeder seiner Forderung gefügt hättest, würde er dich nicht lieben." Sie nahm Ruths Hand und drückte sie. "Nick braucht eine Partnerin, Ruth, keinen Fan."
    "Er kann so arrogant sein. So unmöglich!"
    "Ja, und wie!"
    Ruth lachte und umarmte Lindsay. "Es war gut, dass ich nach Hause gekommen bin."
    Lindsay drückte sie an sich. "Liebst du ihn?"
    "Ja. Ja, ich liebe ihn."
    "Dann geh, pack deine Sachen. Die Zeit ist zu kostbar. Er ist in Kalifornien." Sie lächelte bei Ruths verblüfftem Gesichtsausdruck. "Ich habe heute Morgen Nadine angerufen.
    Da hatte ich mich bereits entschlossen, meinen Grundsatz zu brechen."

15. KAPITEL
    Nick stapfte durch den Sand. Er hatte bereits drei Meilen hinter sich. Die Sonne ging langsam auf und schimmerte rosagolden über dem Pazifik. Als er aufbrach, hatte die Morgendämmerung mit ihrem fahlgrauen Lichtschein gerade erst begonnen. Er liebte es, wenn der vor ihm lang gedehnte Strand sich unter den Sonnenstrahlen wie in Gold verwandelte, liebte die schrillen Schreie der Möwen über seinem Kopf, die die Stille zerrissen, liebte das Klatschen der Wellen an seiner Seite.
    Weit draußen im Pazifik machte eine Gruppe von Delphinen mit einem eleganten Sprung eine Kehrtwendung - ein wunderbar choreographiertes Wasserballett. Nick blieb jedoch nicht stehen, er stapfte weiter ...weit genug, fest genug, um die Gedanken an Ruth zu vertreiben.
    Sie wird nicht zurückkommen, dachte er grimmig. Dann, in Verzweiflung, Himmel, was soll ich tun? Soll ich mich im Ballettkorps vergraben und nichts anderes haben - wie die arme Nadine? Ist dies das Ende von dem jahrelangen Warten darauf, dass Ruth endlich zur Frau wird und ich sie haben kann? Sie wird zu einer anderen Kompanie wechseln, mit Mitchel oder Kirminow tanzen. Der Gedanke machte Nick zornig.
    Ich hole sie zurück, und wenn es sein muss, mit Gewalt.
    Seine Füße hinterließen tiefe Spuren im Sand. Ruth ist so jung, dachte er, und fühlte wieder den tiefen Schmerz über den Verlust. Welches Recht habe ich, sie zu mir zurückzuholen? Ein Mann holt keine Frau, die ihn verlassen hat, mit Gewalt zurück.
    Es gibt auch so etwas wie Stolz. Ich werde es nicht tun.
    Zum Teufel, nein, ich werde es nicht tun! Er blieb kurz stehen und kehrte zu seinem Strandhaus zurück. Zum Teufel, ich tue es nicht!
    Ruth fuhr den Leihwagen vor das Strandhaus, blieb lange sitzen und ließ den Motor im Leerlauf. Das zweistöckige Haus aus wind-, salz-und
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