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Tanz im Mondlicht

Tanz im Mondlicht

Titel: Tanz im Mondlicht
Autoren: Luanne Rice
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immer. Was in gewisser Hinsicht stimmte, das wurde ihr bewusst, als sie in die Augen ihrer Tochter blickte.
    »Ich träumte von dir. Du warst hübsch, und noch klein, vielleicht drei oder vier Jahre alt. Mit rabenschwarzem Haar und strahlend blauen Augen. Und du sprachst schon in ganzen Sätzen – wie eine Erwachsene.«
    »Das konnte sie wirklich, als sie in dem Alter war«, sagte Dylan.
    Jane nickte, nicht im Mindesten überrascht. »Ich sagte zu dir, ›Was wollen wir unternehmen?‹ Und du sagtest, ›Ich möchte an den Strand.‹ Und ich sagte, ›Aber was ist, wenn ich dich aus den Augen verliere?‹ Und du sagtest, ›Dann rufst du mich.‹ Und ich sagte, ›Wie denn? Wie heißt du?‹ Ich musste dir diese Frage stellen, weil ich es nicht wusste.«
    »Und ich erwiderte ›Chloe‹«, sagte Chloe ruhig.
    Jane nickte.
    Sie blickten sich lange an. Jane wagte nicht zu sprechen. Weil sich das Mädchen aus ihrem Traum gerade erst in dieses Mädchen aus Fleisch und Blut verwandelt hatte und sie mit einem Mal erschüttert erkannte, dass ihr Traum wahr geworden war.
    Die Musik war mitreißend. Die Gitarre spielte den Refrain, und dann fiel die Fiedel ein, trug die Melodie zu den Sternen empor. Jane hatte das Gefühl, als stünden sie auf einer Plattform hoch droben am Firmament. Sie konnte den Blick nicht von Chloe abwenden.
    »Das ist also die Geschichte, die mit deinem Namen verbunden ist«, sagte Mona seufzend.
    »Sie ist noch besser, als ich dachte«, meinte Chloe.
    Jane nickte. Sie war besser, weil sie endlich die Gelegenheit gehabt hatte, sie zu erzählen. Die Musik veränderte sich, und Jane hörte Applaus.
    »Der gilt den alten Leuten«, erklärte Chloe.
    »Wirklich?«, fragte Jane.
    »Das ist eine Tradition beim Tanz auf dem Heuboden«, sagte Dylan. »Wir spenden den Mitgliedern der älteren Generation Beifall.«
    »Weil sie so weise sind«, sagte Chloe.
    Jane und Dylan wechselten einen skeptischen Blick. Die Mädchen klaubten die restlichen Äpfel auf, verstauten sie in den geschürzten Röcken, bündelten sie auf den Hüften wie in Säcken mit Zugband und kletterten die Leiter hinunter. Jane stand in der Kuppel, sah auf den glänzenden, rabenschwarzen Scheitel ihrer Tochter hinab. Sie fühlte sich wie ein schmelzender Eiswürfel.
    Dylan berührte ihre Hand. »Schau«, sagte er und deutete aus dem Fenster.
    Ein Rudel Hirsche graste im silbernen Mondlicht. Ihr Fell war dicht und braun. Die Jungen waren gesprenkelt, beinahe unsichtbar in dem hohen weizenfarbenen Gras. Eine einsame Eule kurvte zwischen den Bäumen umher. Rote Äpfel hingen schwer an den Ästen.
    »Das ist das Schönste, was ich je gesehen habe«, sagte Jane.
    »Finde ich auch.«
    Die Kapelle stimmte gerade einen Walzer an. Der Weg nach unten war lang, und Dylan würde mit seiner Verletzung nur langsam vorankommen. Jane dachte an ihre Mutter, die unten wartete. Sie dachte an Chloe, die aus dem Heuboden auftauchte und die Tanzfläche überquerte, um sie kennenzulernen – vielleicht in Begleitung von Sylvie und John, oder von Sharon und Eli. Oder von allen vieren. Chloe hatte eine große Familie.
    Jane wäre in diesem Moment gerne dabei gewesen. Doch sie hörte die Walzerklänge, und eines hatte sie an jenem heißen Tag in New York gelernt: dass man den Augenblick nutzen sollte, soweit es das Leben und die Liebe betraf. Und deshalb streckte sie die Arme aus.
    Tanzen wir
?, schienen ihre Augen zu fragen.
    Dylan wusste, was sie meinte. Und so nahmen sie einander in die Arme, hoch droben in der Kuppel, während unten die Fiedel zum Tanz aufspielte, und ließen sich von den Klängen davontragen.

DANKSAGUNG
    M ein inniger Dank gilt Bruder Luke Armour, OCSO .
Rosemary, Roger, Kate, Molly und Emily Goettsche.
    Maureen, Olivier und Amelia Onorato: in Liebe.
    Jan und Rick Gaunt; Marilyn, Don, John, Danny, Emily, Nick und Maggie Walsh; Bill, Shelby, Tommy und Laura Scully; John, Barbara, Bobby, Carolyn, Katherine und Michael Scully; Bill, Liz, Jeff und Sandra Keenan.
    Danken möchte ich auch Barbara und Mary Lou Beaudry; Mary Beth, Brian und Gary Holland; Howie, Mimi, Elizabeth und Michael Logee; Lucille Kennedy; und Bobby Kennedy und Mary Keenan.
    Beaucoup d’amour an Mia und den BDG !
    Ich danke außerdem Dr. René Horvilleur.
    Jim Plumeri, meinem Lieblingskünstler.
    William Twigg Crawford: Du weißt schon.
    Leslie, Loulou und den Kolibris: Wo wäre ich ohne euch?

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Über Luanne Rice
    Luanne Rice hat in den USA zahlreiche Romane
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