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Tanz der Gefuehle

Tanz der Gefuehle

Titel: Tanz der Gefuehle
Autoren: Miranda J. Fox
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sich einen Hundert-Dollarschein raus. So konnte sie wenigstens bei der Rückfahrt sparen, außerdem glaubte sie nicht, dass er es überhaupt bemerken würde. Sie verließ das Anwesen und organisierte sich ein Taxi. Während sie darauf wartete, schaute sie immer wieder zur Villa zurück und hoffte, er möge noch schlafen. Sie hätte es nicht ertragen, ihn jetzt zu sehen. Egal, ob er sie nun verhöhnen oder sich entschuldigen und noch mehr Lügen auftischen wollte. Sie war fertig mit ihm, ein für alle Mal! Zwanzig Minuten später kam dann endlich das Taxi und Emma stieg erleichtert ein. Etwas verwundert betrachtete sie den Fahrer im Spiegel, denn er sah alles andere als wie ein gewöhnlicher Taxifahrer aus.
    Er war jung und gut aussehend, stemmte definitiv Gewichte und hatte so einen böser-Junge-Blick, der einen einschüchterte. Sie nannte ihm die Adresse, er nickte und gab Gas. Und die ganze Fahrt über fragte sie sich, wie ihr das alles nur hatte passieren können. Sie wünschte, sie hätte James nie kennengelernt, wäre nie in diesen verdammten Swingerclub gegangen. Sie wünschte, sie wäre tot. Als neue Tränen drohten, hochzukommen, kniff sie die Augen zusammen, um sie wegzudrücken. Keine Tränen! Nicht für ihn!
    »Hätten Sie an der Ampel nicht links abbiegen müssen?«, fragte Emma, als sie in der Stadt waren. Er antwortete nicht, sondern starrte stur auf die Straße. »Haloohoo!«, sagte sie und lehnte sich zu den Vordersitzen. »Verstehen Sie mich?« Er fuhr in eine schmale Seitenstraße, die so überhaupt nicht freundlich aussah und Emma wurde skeptisch. »Was … wo fahren Sie hin?« Endlich antwortete er, doch was er zu sagen hatte, gefiel ihr überhaupt nicht. »Tun Sie uns beide einen Gefallen und bleiben Sie jetzt ganz ruhig.« Sie wollte die Autotür öffnen, doch sie war abgeschlossen. Auf der anderen Seite versuchte sie es ebenfalls – erfolglos. »Machen Sie die Türe auf und lassen Sie mich raus«, rief sie voller Panik. Er griff in die Innentasche seiner Jacke und förderte eine Waffe zu Tage. Emma erstarrte. »Ich hab gesagt, ganz ruhig!« Er fuhr das Taxi um eine Ecke und kam zum Stehen. Es war zwar noch nicht einmal 12 Uhr, doch die Häuser waren so hoch, dass kein Sonnenlicht in den Hinterhof drang. Er lag fast vollkommen im Dunkeln und dutzende finstere Gestalten tummelten sich auf dem Hof. Emma vermutete irgendeine Gang.
    Ihre Wagentür wurde geöffnet und ein Kopf beugte sich herein – es war der braunhaarige mysteriöse Mann. Emma zuckte zurück und tausend mögliche Gründe schossen ihr durch den Kopf, was er von ihr wollen könnte. Eine unschöner als die andere. Er hielt ihr die Hand hin. »Wenn ich bitten darf.« Sie wollte ihn nicht berühren und hätte sie am liebsten weggeschlagen, doch sie hatte viel zu sehr Angst davor, was dann geschehen würde. »Mit zittrigen Händen kam sie seiner Geste nach und ließ sich hinaushelfen. Als sie das Taxi verlassen hatte, sah sie sich die unzähligen Männer an. Alle waren breit und trainiert und einer finsterer als der andere. Sie räusperte sich, um den Kloß in ihrem Hals loszuwerden. Dann wandte sie sich an den Braunhaarigen und fragte: »Was wollen Sie?« »Wie es scheint, haben du und James euch wieder vertragen.
    Das war so allerdings nicht geplant.« Emma starrte ihn an. »Wie bitte?« »Versöhnungssex ist doch etwas Wunderbares, nicht?« Sie runzelte die Stirn. Woher wusste er davon? Als er ihr misstrauisches Gesicht sah, blitzten seine Augen amüsiert auf. »James sollte aufpassen, wen er in sein Haus lässt.« Da Emma nichts mit der Antwort anfangen konnte, fragte sie erneut: »Was wollen Sie?« »Ich will«, sagte er und beugte sich zu ihr herunter, so dass sie mit dem Rücken an das Taxi gedrückt wurde, »dass du dich ab sofort von James fern hältst. Ihr werdet euch nicht versöhnen und auch nicht zusammenkommen, ist das klar?« Emma zog eine Grimasse. »Warum sollte ich mich mit ihm versöhnen? Er hat mich von vorne bis hinten belogen!« Als sich ein schelmischer Ausdruck in seinen Augen breit machte, stutzte sie. »Er … hat mich doch belogen, oder?«
    Der Braunhaarige gab seine drohende Haltung auf und lehnte sich wieder zurück. »Halt dich einfach von ihm fern, Kleines. Andernfalls«, er deutete auf seine unfreundlich aussehenden Männer, »werden dir meine Leute einen Besuch abstatten.« Als er ihr die Wagentür aufhielt, trat sie zurück. »Ich finde allein nach Hause.« »Nicht doch. Ein so hübsches Ding kann man
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