Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz der Gefuehle

Tanz der Gefuehle

Titel: Tanz der Gefuehle
Autoren: Miranda J. Fox
Vom Netzwerk:
Mann, den sie je gesehen hatte und der heißeste noch dazu. Er war groß und schlank, dennoch war sein Körper durchtrainiert und sehr definiert. Sie musste es wissen, immerhin hatte sie ihn schon nackt gesehen. Er trug ein weißes Seidenhemd und wieder diese teure schwarze Designerhose.
    Es schien seine Lieblingsmarke zu sein, denn sie hatte ihn bisher nur in diesen Hosen gesehen und sie bezweifelte, dass er immer dieselbe trug. Wahrscheinlich besaß er einen ganzen Kleiderschrank desselben Exemplars. Als James den Fahrstuhl in die 18. Etage schickte, runzelte Emma die Stirn. Sie hatte erwartet, dass sie die Firma verließen, stattdessen fuhren sie, laut Anzeige, zum Dachgeschoss hinauf. »Wo wollen wir hin?«, fragte Emma verwundert. Besaß er etwa ein Dachappartement über seiner Firma? »Wirst du schon sehen«, antwortete er mit einem geheimnisvollen Zwinkern. Die Fahrtstuhltüren öffneten sich mit einem ,Ding‘ und sie traten direkt auf das Dach hinaus. Warmer Sommerwind wehte durch ihr Haar und sie schloss einen Moment die Augen, um das Gefühl zu genießen. Als sie jedoch zur Mitte des Platzes sah, blieb sie schlagartig stehen.
    »Ein Hubschrauber«, sagte sie und klang alles andere als begeistert. James blieb ebenfalls stehen. »Was ist los?« Er folgte ihrem besorgten Blick, dann machte sich Erkenntnis in seinen Augen breit. »Du hast Flugangst?« Sie nickte und starrte den Helikopter an, als wäre er eine Kreatur, die der Hölle entsprungen war. »Kein Problem. Wir können auch ein Taxi nehmen«, schlug er vor und versuchte ihren Blick einzufangen. Doch Emma schüttelte den Kopf. Sie war bisher nur einmal geflogen und das war die Hölle gewesen. Allerdings handelte es sich um ein Flugzeug und nicht um einen Hubschrauber. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm, redete sie sich ein und schritt weiter darauf zu. »Bist du sicher?«, hakte James nach und folgte ihr. »Wird schon«, versicherte sie mit krächzender Stimme. Sie wollte ihm seine Überraschung nicht ruinieren, denn er musste sich etwas dabei gedacht haben, einen Hubschrauber zu organisieren. Oder er fliegt jeden Tag damit zur Arbeit. James half ihr einzusteigen und schnallte sie an.
    Dann nahm er ihr gegenüber Platz und gab dem Piloten das Startzeichen. Die Rotoren setzten sich augenblicklich in Bewegung und der Helikopter hob ab. Als sie mehrere Hundert Meter über dem Erdboden schwebten, klammerte sich Emma fest an ihren Sitz. Sie versuchte möglichst nicht daran zu denken, wie lang der Weg nach unten sein würde und starrte auf ihre Füße. Irgendwann blickte sie zu James auf und sah gerade noch, wie er sein Lächeln in ein ernstes Gesicht verwandelte. »Schön, dass ich dich amüsiere«, sagte sie und brachte selbst ein schwaches Lächeln zustande. »Ich könnte dich ablenken, indem ich dir was Nettes erzähle«, schlug er vor und machte es sich in seinem Sitz bequem. Emma warf ihm einen beneidenden Blick zu. Wie konnte er nur so locker dasitzen, wo sie jeden Augenblick abstürzen könnten? »Gern«, sagte sie, aber mehr aus Höflichkeit. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt nicht ans Sterben zu denken, als sich auf einen Small Talk zu konzentrieren.
    »Hörst du mir eigentlich zu?«, fragte James zwanzig Minuten später. Er hatte davon erzählt, wie er dazu gekommen war, seinen ersten Stripclub zu eröffnen. Vor sechs Jahren lernte er eine fünfzehn Jahre ältere Stripperin kennen und verliebte sich Hals über Kopf in sie. Sie hatten eine kurze Affäre, doch ihren Kindern zuliebe, welche immer noch an ihrem verstorbenen Vater hingen, ging sie keine ernste Beziehung mit ihm ein. Dafür nahm sie ihn jedes Wochenende zur Arbeit mit und so machte James das erste Mal Bekanntschaft mit den Nachtclubs. Weil sie jedoch zu alt war, wurde sie eines Tages gefeuert und ihre Welt brach zusammen. James bot ihr einen gut bezahlten Job, ja sogar Geld an, doch sie lehnte ab. Im Stripclub zu arbeiten, war ihre Leidenschaft, ihr Leben und weil er es nicht ertragen konnte, sie leiden zu sehen, kaufte er kurzerhand den Stripclub auf und überließ ihr die Geschäftsführung. Er erzählte auch, wie er zu seiner Dating- und Immobilienfirma gekommen war, aber irgendwann war Emma abgedriftet. »Tschuldige«, sagte sie. »Ich kann mich nicht konzentrieren. Sind wir bald da? Ich glaube, mir wird schlecht.« Er nickte verständnisvoll. »Nicht mehr lange, dann hast du es geschafft.« »Nicht mehr lange waren tatsächlich noch fünfzehn Minuten, in denen Emma
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher