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Tanz der Gefuehle

Tanz der Gefuehle

Titel: Tanz der Gefuehle
Autoren: Miranda J. Fox
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Todesängste litt. Nie wieder, das schwor sie sich, würde sie in einen Flieger steigen. Der Helikopter landete auf einem kleinen Platz, inmitten eines gewaltigen königlichen Anwesens.
    »Oh, wow«, machte Emma, als sie ausgestiegen war und sich umsah. Sie wusste nicht, wie viele Hektar das Land maß, aber es waren viele. Vom Landeplatz führte ein gepflasterter, mehrere Hundert Meter langer Weg zur Villa. In der Ferne sah sie hohe Mauern das Anwesen umschließen. Dennoch war das Anwesen so gewaltig, dass man meinen könnte, man befände sich auf freiem Land. Prächtige und seltene Bäume kreuzten ihren Weg und je näher sie dem Gebäude kamen, desto mehr Blumen gesellten sich dazu, bis sie schließlich in einen Rosengarten gelangten. Die weiße Villa besaß zwei Etagen und war wie eine Wohnlandschaft gebaut, sodass es an beiden Seiten jeweils einen Wohnflügel gab. Die Front wurde von verzierten Säulen gehalten, die sich über beide Etagen erstreckten. »Hier wohnt also der berühmte Mr. Carter«, sagte Emma beeindruckt. »Hier wohne ich«, bestätigte er und führte sie hinein.
    »Was, kein Butler, der die Tür öffnet?«, scherzte sie. James lächelte. »Ich habe meine Angestellten nach Hause geschickt, damit ich dich ganz für mich allein habe. Vor allem die braun gebrannten Gärtner mit ihren Waschbrettbäuchen hätten dir den Kopf verdreht.« Emma lachte, doch mehr um ihre Nervosität zu überspielen, die allmählich in ihr hochkam. So ganz allein in James Haus fühlte sie sich dann doch etwas befangen. Ihre Bedenken wurden aber fortgespült, als sie das Gebäude betrat. War seine Villa von außen schon prachtvoll, so beeindruckte dessen Inneres noch um einiges mehr. Emma hatte einen modernen und luxuriösen Stil aus Designerlampen und weißen Möbeln erwartet, doch seine Inneneinrichtung überraschte sie. Boden sowie Wände waren aus cremefarbenem Marmor, was die gesamte Umgebung zum Funkeln brachte. Im geräumigen Eingangsbereich waren dunkelbraune Kommoden aufgestellt und zwei Wendeltreppen führten auf jeweils einer Seite in die zweite Etage. Sie legte Bolero und Schuhe ab, dann führte James sie ins Wohnzimmer. Die Front war komplett verglast, sodass der Raum lichtdurchflutet und die Ecken von wunderschönen Palmen geschmückt wurden.
    Die weiße Wohnlandschaft harmonierte wunderbar mit den dunkelbraunen Möbeln und die offene Küche, welche wohlbemerkt größer war als Emmas komplette Wohnung, bestand natürlich aus jedem Luxus, den man sich nur vorstellen konnte. James ließ Emma allein im Wohnzimmer zurück, damit sie sich in Ruhe umsehen konnte und verschwand in der Küche, um etwas zu trinken zu holen. Als er wiederkam, stellte er ein Tablett mit zwei Gläsern und einer goldenen Champagnerflasche auf den Tisch. Emma warf einen Blick auf die Uhr, enthielt sich aber jeglichen Kommentars. Sie hatte schon genug wohlhabende Leute kennengelernt, um zu wissen, dass diese zu so ziemlich jeder Tageszeit Champagner tranken. Sie stießen an und Emma musste zugeben, dass der Champagner ausgezeichnet schmeckte. Sie stellte das Glas auf dem Glastisch ab und sah sich weiter um. Dabei spürte sie James Blick auf sich, der neben ihr Platz genommen hatte. Um ein peinliches Schweigen erst gar nicht aufkommen zu lassen, fragte sie: »Wie lange wohnst du schon hier?«
    Er überlegte. »Seit knapp drei Jahren.« Sie schaute sich die rechte Seite des Zimmers an und spürte unverwandt seine Augen auf sie gerichtet. Die Intensität seines Blickes war ihr unangenehm, doch es wäre albern gewesen, ihm ewig auszuweichen, also wandte sie sich ihm zu – wenn auch widerwillig. Er sah sie immer noch an und sie beobachtete, wie er an seinem Glas nippte. Ein einzelner Tropfen blieb an seiner Unterlippe hängen und hypnotisiert sah Emma zu, wie seine Zunge hervorschnellte und den Tropfen aufnahm. Als James bemerkte, wie gebannt sie an seinen Lippen hing, zuckten seine Mundwinkel, was Emma aus ihrer Trance erwachen ließ. Sie räusperte sich verlegen und griff nach ihrem Glas, um selbst einen Schluck zu nehmen. »So sieht es aber nicht aus«, nahm sie das Gespräch wieder auf. »Eher, als wärst du eben erst eingezogen.«
    »Das ist der Vorteil, wenn man über zehn Angestellte beschäftigt, die einzig und allein fürs Aufräumen zuständig sind.« Konnte es sein, dass seine Stimme einen leicht neckenden Unterton hatte? Wieder entstand peinliches Schweigen, das Emma zu überspielen versuchte, indem sie noch einen Schluck nahm. Wie
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