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Tanz der Gefuehle

Tanz der Gefuehle

Titel: Tanz der Gefuehle
Autoren: Miranda J. Fox
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du damit gemeint, ihr hättet eine schwierige Vergangenheit?« Er lächelte, als habe er mit der Frage gerechnet. »Ich rede ungern schlecht über meinen Bruder, vor allem, wenn er nicht anwesend ist und sich verteidigen kann. Daher solltest du ihn selbst fragen.«
    Emma stellte die Tasse ab und sah ihn an. »Was soll das bedeuten, schlecht? Was hat er denn so schlimmes gemacht?« Eric stellte seine Tasse ebenfalls ab und kam auf sie zu. Als er nur Zentimeter vor ihr stehen blieb, nahm er eine gelöste Locke zwischen die Finger und legte sie ihr auf die Schulter. Emma schauderte und sah zu ihm auf. »Weißt du, ich mag dich«, sagte er, woraufhin sie die Stirn runzelte. Sie kannten sich noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden! »Und ich kenne meinen Bruder, deshalb lass dir gesagt sein, dass er nicht die beste Wahl ist, wenn es um eine feste Beziehung geht.« Emma hob die Brauen. »Kannst du vielleicht etwas deutlicher werden?« Er hatte den Mund zu einer Antwort geöffnet, als James Stimme hinter ihm erklang. »Was machst du da, Eric?« Sein Ton war nicht freundlich. Emma erschrak, aber Eric wirkte keinesfalls überrascht. Er zwinkerte ihr zu, dann drehte er sich zu seinem Bruder um. »Gar nichts. Wir haben uns nur unterhalten.« Er schlenderte zu James rüber, nahm sich im Vorbeigehen einen Apfel und verließ die Wohnung. James sah ihm nach, bis die Tür zugefallen war, dann fragte er: »Alles in Ordnung?«
    Sie nickte.
    »Was wollte er?« »Nichts«, log sie und nahm einen Schluck Kaffee. James sah nicht überzeugt aus und sein bohrender Blick war ihr unangenehm, weshalb sie ins Wohnzimmer flüchtete und sich in die Couch sinken ließ. James folgte ihr, nahm gegenüber Platz und musterte sie, während er sich mit einer Hand das Kinn massierte. »Wollen wir da weiter machen, wo wir gestern aufgehört haben?« Sie hatte es die ganze Zeit vermieden, doch nun sah sie zu ihm auf. »Ähm, vielleicht sollte ich erst einmal nach Hause und mir frische Sachen anziehen.« James schnaufte. »Ich kenne meinen Bruder, also raus mit der Sprache. Was hat er gesagt?« »Gar nichts, wirklich«, sagte sie und schaute ihn unschuldig an. Sie wollte jetzt nicht darüber reden, er hätte ihr immerhin das Blaue vom Himmel lügen können. Außerdem hatte sie noch nicht entschieden, ob sie Eric überhaupt glaubte. »Also gut. Was ist mit heute Abend? Gehen wir ins Kino?« Emma stimmte zu und nachdem sie gefrühstückt und den Thriller vom Vorabend zu Ende geschaut hatten, fuhr er sie nach Hause. Er brachte sie gerade zur Haustür, als er einen Anruf erhielt und sich entschuldigte. Emma nahm derweilen die Post aus dem Briefkasten und sortierte die Werbung aus. »Hey, wie wäre es, wenn ich dich heute Abend abhole? Ich muss leider einen kurzfristigen Termin wahrnehmen, verspreche aber, dich um neun abzuholen«, schlug James vor, als er das Telefonat beendet hatte. »Ja klar, kein Problem«, sagte Emma, woraufhin er ihr einen Kuss auf die Wange drückte und verschwand. Emma blieb noch einen Moment im Gang stehen und betastete die Stelle, die er mit den Lippen berührt hatte.
    Sie stand in Flammen und Emma kam sich wie ein verknallter Teenie vor. Warum mussten James Berührungen nur so heftige Reaktionen in ihr wachrufen? Das war zum Verrücktwerden! Sie schüttelte das Bauchkribbeln ab und stieg die Treppen hinauf. In ihrer Wohnung angekommen nahm sie zuallererst eine Dusche und dachte über die vergangenen Stunden nach. Sie wusste nicht, was sie von Eric halten sollte und von seiner Andeutung. Hatte er die Wahrheit gesagt oder gelogen? Er kam ihr nicht gerade vertrauenswürdig vor, andererseits wäre es aber auch töricht, seine Warnung so einfach zu ignorieren. Als sie aus der Dusche kam und in saubere Unterwäsche schlüpfte, war sie verwirrter und unsicherer als zuvor. Sie wusste, die Unsicherheit würde erst vergehen, wenn sie James zur Rede stellte, doch gleichzeitig fürchtete sie sich auch davor. Als es um 20 Uhr an der Wohnungstür klopfte, sah Emma stirnrunzelnd zur Wanduhr. James war eine Stunde zu früh! Weil sie sich gerade hatte anziehen wollen und nur ihre Unterwäsche trug, zog sie schnell einen Negligé-Mantel drüber und eilte zur Tür. Sie hätte sich gern noch etwas Richtiges angezogen, denn der beinahe durchsichtige Stoff war nicht gerade bedeckend, aber so ungeduldig, wie es an der Tür klopfte, musste er es eilig haben.
    Sie öffnete die Tür und wollte sie im selben Moment wieder zustoßen, doch Eric stellte einen
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