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Tal des Schreckens

Tal des Schreckens

Titel: Tal des Schreckens
Autoren: Ben Nevis
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gewusst«, berichtete er. »Vermutlich mit Hilfe einer Kamera, ich weiß es nicht. Ich glaube, wir waren so etwas wie die Versuchskaninchen. Und drinnen sitzen Leute, die mal eben ein paar hunderttausend Dollar übrig haben, um sie auf uns zu verwetten. Ich schätze, für die ist das ein ganz besonderer Spaß und so ein richtig gemeines Spiel.«
    »Du meinst, die Geschichte mit dem Bankräuber ist gar nicht echt?« Er konnte es kaum glauben. »Aber die Polizisten? Und der Wagen? Und Debby?«
    »Ich kann dir auch nicht sagen, was wahr ist und was ein böser Traum.«
    Peter zog eine Videokassette hervor, auf der der Name SULLIVAN stand. »Dann müsste hier ja die Geschichte von Mrs Sullivan dokumentiert sein. Ich habe sie in dem Zimmer oben gefunden.«
    »Erstklassige Arbeit, Zweiter!« Bob nahm sie und steckte sie in den Rucksack. »Komm, lass uns jetzt schauen, was da drinnen vor sich geht.«
    Sie krochen an die Tür heran und steckten die Köpfe vor.
    Der Raum war gar nicht mal so groß. Um einen rechteckigen Tisch herum saßen sieben Personen. Vor jedem Anwesenden hatte man ein kleines Fernsehgerät installiert. Einige Flaschen und Gläser standen herum. Aber es gab noch etwas auffälligeres: Jede Person hatte Geldscheine vor sich liegen. Mal waren es mehr, mal weniger. Ein Mann hatte das meiste Geld angehäuft. Ein wenig erinnerte er Bob an einen guten Bekannten. Ein etwas älterer Herr, eher fülliger Statur, ein großer Kopf mit Halbglatze, herunterhängenden Wangen und Augenliedern, einem Cockerspaniel nicht ganz unähnlich. Zweifelsohne war er dieser Henry.
    William Caddy hingegen saß am Kopfende des Tisches und schien den Vorsitz zu führen. Inzwischen hatte sich die Situation wieder etwas beruhigt. Alle schauten konzentriert auf die Bildschirme, auf denen jetzt – Bob zupfte Peter aufgeregt am Ärmel – Justus erschien. Deutlich konnte man erkennen, wie er aus dem Tipi herausgetragen wurde. »Seht, Freunde, wir haben die Situation im Griff«, erläuterte Mr Caddy zufrieden.
    »Und unsere Königswette? Die Hundertausend-Dollar-Wette?«, rief der Mann mit der Halbglatze dazwischen, der mit Vornamen Henry hieß. »Die müssen wir unbedingt noch machen. Dann sind wir durch! Ich schlage vor: Bob! Packt er die Flucht oder packt er sie nicht? Ich setze 100.000 Dollar darauf, dass ihm die Flucht gelingt!«
    »Henry, tu das, wenn du dein Geld unbedingt verlieren willst«, sagte Caddy ruhig. »Aber gut. Wenn ihr es so wollt. Von mir aus ist das unsere Königswette. Vorausgesetzt, ihr seid alle einverstanden. Ich sage euch gleich: Bob entkommt mir nicht!«
    Das nun einsetzende Gemurmel klang nach Zustimmung.
    Eine Frau rief: »Ich bin dabei, aber ich möchte noch mal die Szene sehen, wo die Jungen Debby begegnet sind.« Sie war etwa fünfzig und musste der Stimme nach Mrs Rose sein.
    »Unsere Schönheitschirurgin erhofft sich wohl wieder einen Hinweis«, lästerte einer der Gäste dazwischen. »Daisy, die andere Szene hat dir vorhin auch nicht geholfen!«
    »Kein Problem, Mrs Rose«, sagte Caddy und ignorierte den Zwischenrufer. »Wartet.« Er drückte auf einen Knopf und sprach in ein Mikrofon: »Mr Martin, bitte noch einmal die Ankunft von Debby.«
    »Mr Martin? Das ist doch der Aufnahmeleiter von Sundown TV «, entfuhr es Bob.
    Peter nickte. »Er scheint für die Technik verantwortlich zu sein.«
    Ein Bild erschien. Bob erkannte schemenhaft seinen VW. Das Bild wackelte entsetzlich. Das Auto wurde größer. Jetzt sah man ganz undeutlich auch eine schmalere und eine dickere Figur neben dem Auto stehen.
    »Der Rechte ist Just«, murmelte Bob. »Ihn erkennt man sofort. Debby muss die Kamera getragen haben. Aber wo?«
    »Eine Minikamera, schätze ich.« Peter rückte ein Stück näher an die Tür, um besser sehen zu können. »Mein Vater arbeitet beim Trickfilm in Hollywood ab und zu mit diesen Teilen. Das Fernsehen setzt sie zum Beispiel beim Sport ein. Sie kann in einem Knopf, oder – ja, in ihrer merkwürdigen Brille versteckt gewesen sein! Erinnerst du dich an dieses dicke Gestell?«
    »Deswegen war sie auch immer so empfindlich, wenn man ihr zu nahe kam!«
    »Genau. Sie hat Angst gehabt, dass der Schwindel auffliegt.«
    Sie linsten wieder ins Zimmer. Mr Caddy zeigte inzwischen eine andere Szene. Bob war im Bild. Er blickte in die Kamera und erklärte Debby gerade, dass man sein Gedächtnis verlieren kann, wenn einem etwas Schreckliches zustößt. »Man nennt das Anasie – oder wie hieß das Wort noch mal,
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