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Takeover

Takeover

Titel: Takeover
Autoren: Fritjof Karnani
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gewesen. Sie sah verwirrt den in Gedanken versunkenen Ferry an, sah die Besorgnis in seinem Gesicht und war etwas enttäuscht. Eigentlich hatte sie Begeisterung erwartet. Aber es gab auch noch etwas, das sie ihm unbedingt mitteilen musste.
    »Es gibt leider noch ein Problem«, begann sie.
    »Ja?«
    »Ich konnte noch einen anderen Account verfolgen. Mit diesem Zugang haben sie Daten von Bankkonten gestohlen, Mails abgefangen, all so’n Zeug. Das meiste konnte ich nicht zuordnen, aber dann ist mir etwas aufgefallen .«
    Ferry sah sie fragend an.
    »Gestern haben sie Daten über Diana abgerufen. Sie haben ihre Bankdaten abgerufen, sie sind sogar bei GermanNet eingedrungen und haben ihr Mail-Postfach kopiert. Gestern Abend wurde ihr gesamter Arbeitsplatzrechner gescannt. Offensichtlich suchen sie etwas .«
    »Scheiße«, rief Ferry
    »Ferry, was wollen sie von Diana ?« , fragte Doris besorgt.
    Er wollte ihr eigentlich nichts mehr erzählen, denn Mitwisserschaft würde sie nur unnötig gefährden. Aber Doris wusste schon so viel, dass sie sich schon deswegen in ernster Gefahr befand. Sie musste erfahren, mit wem sie sich anlegte. Sie war weiter vorgedrungen als alle vor ihr und zu einer wirklichen Gefahr geworden. Ferry konnte nur hoffen, dass das Syndikat bisher nichts davon mitbekommen hatte.
    »Bitte hör mir genau zu, Doris. Wie du dir ja inzwischen selbst denken kannst, geht es um viel Geld. Wir wissen mittlerweile, dass wir es mit einer Organisation zu tun haben, die im großen Stil Informationen stiehlt und diese dann weiterverkauft. Wir haben diese Organisation Syndikat getauft, es handelt sich offensichtlich um eine Form der organisierten Kriminalität. Und wir wissen, dass es gefährliche Leute sind. Michael Kunze hatte einen tödlichen Unfall, kurz nachdem er mich davon informiert hatte, dass er Beweise für das Treiben des Syndikats hat. Er ist für eine CD gestorben, die wesentlich weniger Informationen enthielt, als diese hier«, Ferry nahm das Beweisstück in die Hand und fuhr fort, »sie sind hinter mir her und jetzt offensichtlich auch hinter Diana .«
    Doris sah ihn erschreckt und fassungslos an.
    »Glaubst du, dass sie mitbekommen haben, dass du ihnen auf die Schliche gekommen bist ?«
    Doris schüttelte den Kopf.
    »Ich will dich da auf keinen Fall mit reinziehen, Doris. Verfolge keine Accounts mehr, versuche nicht mehr etwas herauszubekommen. Das hier ist ein sehr gefährliches Spiel .«
    »Ich denke nicht, dass sie etwas mitbekommen haben und werden das auch künftig nicht tun. Alle Informationen, die ich gefunden habe, sind nur auf dieser CD. Nachdem ich gesehen habe, wie einfach sie in alle Rechnersysteme eindringen können, habe ich nichts auf meinem Rechner gespeichert und immer alle Spuren sofort gelöscht. Ich wollte dadurch verhindern, dass sie herausbekommen, was wir über sie wissen. Und das bedeutet eben auch, dass ich nirgendwo Spuren hinterlassen habe .«
    Ferry war erleichtert, weil Doris sich so umsichtig verhalten hatte.
    »Dein Vorgehen war genau richtig und hat dir vielleicht das Leben gerettet .« Ferry steckte die CD in seine Jackentasche.
    »Was willst du jetzt tun? Ich denke immer noch, dass du zur Polizei gehen solltest. Wenn du sie informierst, kann man dir so leicht nichts mehr antun. Es würde unweigerlich eine Untersuchung nach sich ziehen .«
    »Wer weiß, wie sie reagieren, wenn ich zur Polizei gehe. Vielleicht wollen sie dann nur noch Rache oder Zeugen beseitigen. Außerdem würde es auch nur eine Untersuchung werden, bei der nicht viel rauskommt. Ich glaube nicht, dass sie das tatsächlich abschrecken würde .«
    »Was hast du stattdessen vor ?«
    »Ich werde versuchen, mich mit ihnen zu einigen. Ich weiß, das klingt nicht sehr mutig und heldenhaft. Es ist mir auch nicht egal, was sie im Internet anstellen, aber es ist kein Menschenleben wert. Diana ist gefährdet und ich habe auch Angst um mein eigenes Leben. Findest du, dass ich sehr feige und berechnend bin ?«
    »Nein, überhaupt nicht. Die Informationen auf dem Datenträger sind bei genauer Betrachtung auch nicht so spektakulär. Wirklich nachweisen können wir nur einen Fall von Industriespionage. Kann sehr gut sein, dass das Ganze an einen gelangweilten Staatsanwalt geht, der Jahre braucht, um tätig zu werden und dem es auch nicht komisch vorkommt, wenn du bei einem Unfall ums Leben kommst. Ich will dich und Diana nicht verlieren. Wie willst du es anstellen, dich mit ihnen zu einigen ?«
    »Verstehe es bitte
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