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Tages-Deal: Kudamm 216 - Erbsünde (German Edition)

Tages-Deal: Kudamm 216 - Erbsünde (German Edition)

Titel: Tages-Deal: Kudamm 216 - Erbsünde (German Edition)
Autoren: Nika Lubitsch
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Holtheimer.
    „Capri“, sagte Linda. „Wäre es möglich, dass mein Großvater die Bilder in Capri gelagert hatte?“
    „Capri? Ja, Capri war damals bereits eine Künstlerkolonie. Und 1937 hätte man es vielleicht auch noch geschafft, Gemälde von Capri nach Amerika zu verschiffen. Ja, das wäre realistisch“, sagte der Professor.
    „Und was wäre, wenn die Originale, die ja offensichtlich, um sie zu verstecken, mit Kopien übermalt waren, mit den einfachen Kopien aus Versehen beim Verschiffen vertauscht worden sind?“, fragte Linda.
    Der Professor fing an, schallend zu lachen. „Was für eine Idee! Sie meinen, Ihr Vater wollte gleichzeitig Kopien der Gemälde als Souvenir nach Berlin bringen lassen? Wahrscheinlich hat er für den Zoll sowohl die übermalten Originale als auch die Fälschungen als Kopien deklariert.“
    „Niemand von uns hat es gewusst, mein Vater bestimmt auch nicht, er hätte sonst dazu etwas in seinem Testament vermerkt“, sagte Linda. „Siggi hätte die Bilder nicht gekauft, ich hätte ihm nicht auch noch Geld für Fälschungen beschafft. Und wir hätten die Fälschungen nicht in unserem einbruchsicheren Tresor für viel Geld gelagert. Unser Vater hat uns zwar ganz oft die Geschichte von Richard und Nora erzählt, aber er hat uns nie erzählt, wie er die Bilder aus Deutschland herausgebracht hat. Wir haben treu und brav die zurückgekauften Bilder in unserem Tresorkeller gelagert, der im Krieg ja als Luftschutzkeller gedient hatte und das, was wir für Kopien gehalten haben, hing immer schon an den Wänden der Villa. Wir haben nicht eine Sekunde geahnt, dass sich unter den Kopien im Haus die Originale befinden.“
    „Genauso ist es. Die Frage, die wir hier und heute zu lösen haben, ist aber nicht, ob Walter Sprengler seinen Kompagnon wissentlich betrogen hat, sondern wer Sigurd Sprengler umgebracht hat“, sagte Alice.
    „Ganz schön viele Motive auf einen Haufen“, sagte Bernie. „Wenn ich mal fasse zusammen, dann haben alle Erben von Siggi ein Motiv und auch Mort, Sie haben eine Motiv.“
    „Wieso sollte ich Siggi töten? Ich hatte kein Motiv“, rief Mort Eisenman, der zunehmend nervöser wurde.
    „Bernie, was wäre passiert, wenn die Bilder WorldKidAid vermacht worden wären?“, fragte Alice.
    „Wir hätten sie gegeben selbstverständlich in eine Auktionshaus. Ich bin sicher, dass Museen die Bilder gekauft hätten. Die Möglichkeit bestand, diese Bilder als Fälschungen zu identifizieren, richtig?“
    „Heißt das, dass Sie mich beschuldigen, Sigurd Sprengler ermordet zu haben? Ich habe eine Alibi für die Tatzeit!“, rief Mort Eisenman.
    „Selbstverständlich, Mort, haben Sie ein Alibi“, sagte Alice. „In unseren Kreisen arbeitet man nicht selbst. Aber niemand will Sie des Mordes bezichtigen, obwohl Sie fast Schuld waren an dem Tod von Linda Sprengler. Das wäre dann lupenreiner Totschlag gewesen. Linda hat nur durch Glück und die schnelle und gute Reaktion von Nils überlebt. Natürlich konnten Sie nicht wissen, Mort, dass sich zu dem Zeitpunkt, den sich Ihre Handlanger ausgesucht hatten, Linda in dem Tresorraum befand. Fast wären sämtliche Kunstwerke vernichtet worden.“
    „Das ist doch …“
    „Das ist doch besser als für einen Mord gerade zu stehen. Nein, Mort, Sie sind nicht der Auftraggeber für einen Mord, Sie brauchten niemanden aus dem Weg zu räumen, Sie hätten nur für einen kleinen Brand sorgen müssen. Die Fahndung nach den Mittelsmännern läuft. Es gibt eine ziemlich gute Beschreibung des Täters von einer Zeugin. Mort, Sie sollten vorerst von Besuchen in Deutschland Abstand nehmen.
    Aber von irgendjemandem musste Mort auch erfahren haben, wie man in den Tresorraum kam. Den Zugangscode zu dem Kellerverlies, den hatten Sie von Ihrer Geliebten, nicht wahr, Sabine?“
    „Du elender Idiot“, kreischte Sabine.
    „Aber wer hat denn nun den Auftrag gegeben, an diesem Abend Siggi Sprengler zu töten? Mort scheidet also aus“, sagte Alice. „Linda? Sie hatte dazu keinen Grund, sie hat ihren Bruder abgöttisch geliebt. Nils? Nils wusste nicht, dass sein Vater vorhatte, die Bilder WorldKidAid zu vererben, wie wir gesichert von Bernie wissen. Wir hätten ihm das gern nachgewiesen und nachdem Carlotta so plötzlich verschieden ist, stand Nils auf Platz eins unserer Verdächtigenliste.
    Mort, Sie waren der Letzte, der mit Siggi telefoniert hat. Sie wussten genau, wo Siggi sich befand, er wollte Sie an diesem Abend noch sehen. Sie hatten an diesem
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