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Tages-Deal: Kudamm 216 - Erbsünde (German Edition)

Tages-Deal: Kudamm 216 - Erbsünde (German Edition)

Titel: Tages-Deal: Kudamm 216 - Erbsünde (German Edition)
Autoren: Nika Lubitsch
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Sie dann gemacht, Herr Professor?“, fragte Alice.
    „Was soll ich gemacht haben? Ich hatte keinen offiziellen Auftrag, so ein Gutachten kostet Geld, Zeit, Personal. Ich wollte das Bild meinem Schwager zurückgegeben, damit er es restaurieren kann. Aber mein ehrgeiziger Herr Gazlig hatte die gesamte Kopie abgewaschen, nur um unten drunter eine weitere Kopie zu finden. Ich habe ihm gesagt, dass er das mal lieber selbst meinem Schwager beichten solle, ich hatte wirklich keine Lust auf seine Vorträge.“
    „Und, Herr Gazlig, haben Sie Herrn Romanowski Ihre sogenannte Schandtat gebeichtet?“
    Gazlig war rot geworden. Er räusperte sich, wobei sein spitzer Adamsapfel Fahrstuhl fuhr. „Als ich Herrn Romanowski anrief, fragte er mich, ob er recht gehabt hätte, es wäre doch wohl das Original. Das habe ich ihm bestätigt.“
    „Herr Romanowski: Wieso waren Sie sich so sicher, dass unter der schlechten Kopie ein Original steckte?“
    „Bauchgefühl“, brummte er.
    „Herr Professor Holtheimer, war ‚Die Hütte des Zollwärters in Varengeville' das Original des Bildes von Monet?“
    „Mein verehrter Herr Schwager behauptet das. Und mein Doktorand behauptet das. Es konnte aber gar nicht das Original sein, denn das Original sollte bei Sotheby’s versteigert werden“, sagte der Professor.
    „Wussten Sie, wo sich zu diesem Zeitpunkt das Original befand?“
    „Ich habe absolut keine Ahnung“, sagte der Professor.
    „Wozu muss ich mir das eigentlich alles anhören?“, fragte Mort Eisenman in New York.
    „Bitte haben Sie noch ein wenig Geduld, Mort, wir kommen gleich auf Sie zurück.“
    „Ich habe einen Termin!“
    „Bitte, bleiben Sie noch, wir haben noch das eine oder andere zu klären“, sagte Lady Kaa und bedachte die Kamera mit ihrem hypnotischen Blick.
    „Wir haben von Herrn Gazlig noch am selben Abend erfahren, dass es sich seiner Meinung nach um das Original handelte“, sagte Alice.
    „Quatsch, der Junge hat doch überhaupt keine Ahnung!“, sagte der Professor. „Der ist nur so ehrgeizig, dass er hinter jeder billigen Kopie den sensationellsten Kunstfund aller Zeiten vermutet.“
    „Das haben wir auch vermutet. Zunächst. Aber wir mussten sicher gehen. Nils, Sabine, Linda, habt ihr euch eigentlich nicht gewundert, dass plötzlich eine Lesser Ury-Kopie in der Klinik geklaut wurde? Ich hatte meine liebe Freundin Elke bei Sabine als Haushälterin untergebracht, damit sie euch unauffällig im Auge behalten und beschützen kann, falls notwendig. Nun aber musste Elke für uns eine Kleinigkeit erledigen. Sie musste unauffällig eine Lesser Ury-Kopie ausleihen, damit auch diese von Timo Gazlig untersucht werden konnte.
    Würde er beim zweiten Bild ebenfalls fündig werden, wäre seine Theorie damit erhärtet. Aber so ganz unauffällig kann man so ein großes Bild nicht ausleihen, deshalb hat Elke zusammen mit einem Spezialisten einen Einbruch vorgetäuscht. Einmal Schauspielerin, immer Schauspielerin und die Verletzte gab Elke schon immer hervorragend.
    Deshalb musste sie auch unbedingt in ein Krankenhaus gebracht werden, damit du, Nils, nicht merkst, dass die Wunde an ihrem Kopf Theaterschminke war. Unser Spezialist hat dann das Bild mit Hilfe von Judiths Vater und Egon Romanowski zu Timo Gazlig gebracht, der sofort herausfand, dass sich darunter ebenfalls ein anderer Lesser Ury befand. Die Drei haben dann das Bild in die Werkstatt von Romanowski gebracht und dort in Ruhe freigelegt. Es gibt absolut keinen Zweifel, auch bei diesem Bild handelt es sich um ein Original. Wir können davon ausgehen, dass alle Bilder, die in der Klinik hängen, übermalte Originale sind.“
    Judith sah, wie Eisenman immer unruhiger wurde in New York. Hüseyin hatte ihn ins Visier genommen. Jetzt war auch Alice aufgefallen, dass Eisenman dabei war, aufzustehen.
    „Mort, ich möchte Sie dringend bitten, bevor Sie gehen, uns noch die spannende Geschichte Ihrer Mutter zu erzählen.“
    „Ich weiß nicht, was an der Geschichte meiner Mutter so spannend ist“, sagte Eisenman.
    „Ich sagte bereits vor einiger Zeit, dass wir noch nicht des Pudels Kern gefunden hatten. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Fall weit in die Vergangenheit hineinreicht. Ihre Mutter, Eleonore, ging also mit Ihnen nach Los Angeles und heiratete Isaac Eisenman, der Sie adoptierte. Die Bilder, die Walter Sprengler für die Brauns in New York deponiert hatte, waren, wenn die Recherchen von Hüseyin zutreffen, sozusagen der Grundstein der internationalen
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