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Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen
Autoren: Lisa J. Smith
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ielleicht wird dein Bruder dich seine humanere Methode des Trinkens lehren. Vielleicht wirst du auch willige Menschen finden, wenn du ihr Vertrauen ehrlich gewinnen kannst.«
    Das Band vibrierte jetzt in einer seltsamen Mischung aus Abscheu und Erleichterung, aber Damons Gesicht war so verschlossen, wie Elena es noch nie zuvor gesehen hatte. Sie rieb sich nachdenklich die Brust und schob die intensiven Gefühle von sich.
    »D as Band wird im Laufe der Zeit etwas von seiner Intensität verlieren«, erklärte Mylea beinah mitfühlend. »I hr spürt die Gefühle des anderen jetzt deshalb stark, weil es ganz neu ist.« Sie schaute zwischen ihnen hin und her. »A ber es wird euch für immer verbinden und es könnte für einen von euch am Ende tödlich sein. Oder für euch beide.«
    »I ch verstehe«, antwortete Elena, und dann ignorierte sie Mylea einfach und drehte sich zu Damon um. »I ch vertraue dir«, sagte sie zu ihm. »D u wirst tun, was du tun musst, um mich zu retten. So wie ich es für dich getan habe.«
    Damon sah sie mit seinen unergründlich dunklen Augen lange an, und Elena spürte, wie das Band zwischen ihnen von schmerzhafter Zuneigung überflutet wurde. »D as werde ich, Prinzessin«, versprach er.
    Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das Elena noch nie zuvor auf Damons Gesicht gesehen hatte. Es war weder sein schnelles, bitteres Feixen noch sein kurzes, strahlendes Lächeln. Es war etwas viel Wärmeres und Sanfteres. Und dann füllte sich das Band zwischen ihnen mit Liebe.

Kapitel Zweiundvierzig
    Meredith’ Füße stampften einen stetigen Rhythmus, ihr Atem ging in harten, gequälten Stößen, ihre Beine schmerzten. Sie lief und lief und lief, wieder und wieder über den Campus. Schweiß brannte in ihren Augen und Meredith blinzelte.
    Je länger sie rannte, desto länger konnte sie sich davon abhalten, an irgendetwas anderes zu denken als an das klatschende Geräusch ihrer Laufschuhe oder das Keuchen ihres eigenen Atems.
    Der Tag neigte sich bereits dem Ende zu, während sie erneut um die Kurve an der Geschichtsfakultät lief und den Hügel hinauf zur Mensa. Oben erblickte sie Alaric.
    »H i«, sagte Meredith und blieb stehen, als sie auf gleicher Höhe mit ihm war. »W artest du auf mich?« Sie zog einen Fuß hoch und dehnte ihren Oberschenkel; sie wollte einen Krampf vermeiden.
    »I ch war mir nicht sicher, ob alles okay mit dir ist«, antwortete Alaric.
    »A lles okay«, bestätigte Meredith dumpf. Sie ließ den Fuß sinken und verschränkte die Hände hinter dem Rücken und beugte sich nach vorn, bis ihr Kopf beinah ihre Knie berührte. Sie spürte, wie ihr Rückgrat sich dehnte und wie ihr allmählich alles wehtat vom langen Laufen.
    »M eredith?« Alaric kniete sich neben sie, sodass er in ihr Gesicht sehen konnte. Meredith konzentrierte sich auf die goldenen Sommersprossen auf seiner Nase und seinen Wangenknochen, um seinem besorgten Blick auszuweichen. Ihre Farbe war wie Honig auf seiner gebräunten Haut.
    »M eredith?«, wiederholte Alaric. »K önntest du die Dehnübungen unterbrechen und kurz mit mir reden? Bitte?«
    Meredith entknotete sich, sah Alaric aber immer noch nicht in die Augen. Stattdessen drehte sie die Hüfte von einer Seite zur anderen und schob abwechselnd die Schultern nach vorn. »I ch muss mich dehnen, sonst bekomme ich Muskelkater«, murmelte sie.
    Alaric stand auf, beobachtete sie und wartete gelassen ab.
    Nach einer Weile fühlte Meredith sich kindisch, weil sie Alarics Blick mied. Also verschränkte sie die Arme und sah ihm direkt in die Augen. Er stand immer noch geduldig da und blickte sie voller Mitgefühl an.
    »I ch weiß«, sagte sie schließlich. »I ch weiß schon, was du sagen wirst.«
    »S o, tust du das?«, fragte Alaric. Er streckte die Hand aus und strich ihr eine lange Haarsträhne hinters Ohr, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatte. Er ließ seine Hand auf ihrer Wange ruhen. »D enn ich habe nicht den blassesten Schimmer, was ich sagen soll. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, seinem Bruder zum ersten Mal zu begegnen und ihn dann töten zu müssen.«
    »J a«, seufzte Meredith und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. »I ch weiß auch nicht, was ich empfinden soll. Es ist fast so, als hätte Cristian nie für mich existiert. Er war nur eine Geschichte, etwas, das die Wächterinnen im Handumdrehen verändern konnten.«
    Sie zog mit der Spitze ihres Turnschuhs eine Linie in den Staub am Wegesrand. »L etztendlich«,
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