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Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen
Autoren: Lisa J. Smith
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getötet. Es ist noch nicht zu spät.«
    Stefano hörte ihr aufmerksam zu und nach einem Augenblick des Schweigens strich er sich müde übers Gesicht. Dann wurden seine Züge entschlossen. »W ir müssen es geheim halten«, stellte er fest. »M eredith und die anderen dürfen nicht wissen, was Damon getan hat.«
    Elena erinnerte sich an Meredith’ Gesichtsausdruck, während sie ihren Kampfstab schwang, und schluckte hörbar. Die Jägerin in Meredith würde nicht zögern, Damon zu töten, wenn sie davon überzeugt war, dass er eine echte Gefahr für die Menschheit darstellte. »D u hast recht«, sagte sie dünn. »W ir dürfen es niemandem erzählen.«
    Stefano beugte sich über das bewusstlose Mädchen und griff nach Elenas Hand. Sie umklammerte fest seine Finger und sah ihm mit einem stummen Flehen in die Augen. Sie würden zusammenhalten; sie würden Damon retten. Es würde alles gut werden.

Kapitel Vier
    Elena würde ganz sicher niemandem von dem Mädchen im Wald erzählen. Sie und Stefano hatten alles versucht, damit das Mädchen wieder zu Bewusstsein kam: Sie hatten sie geschüttelt und ihre Wangen getätschelt, doch sie verlor weiterhin so viel Blut, dass es sogar durch die Bandagen gesickert war, mit denen sie die Wunden verbunden hatten– Damon hatte zu tief ins Fleisch gebissen, erklärte Stefano. Schließlich hatte Stefano dem Mädchen Blut zu trinken gegeben, aus seinem eigenen Handgelenk, um die Genesung zu beschleunigen. Er fühlte sich nicht wohl dabei, das wusste Elena: Der Austausch von Blut war etwas Intimes, er bedeutete für Stefano Liebe, aber was hätten sie anderes tun können? Das Mädchen durfte nicht sterben.
    Als sie endlich das Bewusstsein wiedererlangte, beeinflusste Stefano sie, damit sie sich nicht länger daran erinnerte, was geschehen war, und dann halfen er und Elena ihr zurück in ihr Studentenwohnheim. Als sie sich kurz vor Sonnenaufgang verabschiedeten, hatte das Mädchen schon wieder sehr lebendig gewirkt und war kichernd davon überzeugt gewesen, eine fantastische Nacht mit ein wenig zu viel Alkohol verbracht zu haben.
    Zurück in ihrem eigenen Wohnheimzimmer versuchte Elena zu schlafen, aber sie war viel zu aufgeregt. Sie wälzte sich unter ihren Baumwolllaken hin und her und sah immer wieder die Enttäuschung in Stefanos Augen, als er ihr gesagt hatte: Das hier war Damon. Und sie konnte immer noch seine unterdrückte Panik spüren, als er festgestellt hatte: Wir müssen es geheim halten.
    Sie hatte gewusst, dass Damon immer noch von Menschen trank, aber unter normalen Umständen schaffte sie es, nicht darüber nachzudenken. Schließlich hatte er keinen echten Schaden angerichtet, schon seit langer Zeit nicht mehr. Er benutzte einfach nur seine Macht, um hübsche Mädchen dazu zu bringen, ihm freiwillig ihr Blut zu geben. Und dann ließ er sie mit kaum mehr als einer verschwommenen Erinnerung an einen Abend zurück, den sie mit einem charmanten, mysteriösen, gut aussehenden Mann verbracht hatten. Falls sie sich überhaupt an so viel erinnerten. Manchmal hatten sie einfach eine Gedächtnislücke.
    Das war zwar nicht in Ordnung, dessen war sich Elena– im Gegensatz zu Damon– bewusst. Schließlich hebelte Damon den Verstand der Mädchen aus, wenn er von ihnen trank, da konnte das Endergebnis– Damon befriedigt, seine Opfer anscheinend unversehrt– noch so harmlos wirken.
    Aber diesmal hatte er sich offensichtlich nicht einmal die Mühe gemacht, vorsichtig mit dem Mädchen umzugehen und es ihr zu erleichtern. Sie hatte blutend im Wald gelegen, und als sie endlich wieder zu sich gekommen war, hatte sie geschrien. Elena schauderte bei der Erinnerung daran und ihr war übel vor Schuldgefühlen.
    War das die Realität, die sie die ganze Zeit verdrängt hatte? Hatte Damon etwa die ganze Zeit über Menschen auf diese Weise angegriffen und es vor ihr mit der Lüge von benommenen, arglosen und glücklichen Opfern verborgen gehalten? Aber vielleicht hatte sich auch irgendetwas in Damon verändert und es war Elenas Schuld. Hatte Damon dies aus Zorn getan, weil Elena sich für Stefano entschieden hatte?
    Am nächsten Morgen versuchte Elena immer wieder, Damon zu erreichen, aber immer wieder aufs Neue antwortete nur die Stimme der Mailbox. Elena legte auf. Sie hatte Damon bereits einige Nachrichten hinterlassen, aber er reagierte nicht darauf.
    »W ar das Stefano?«, fragte Bonnie, die aus dem Badezimmer kam und sich das Haar frottierte. Rote Strähnen lockten sich wild in alle
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