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Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht
Autoren: Lisa J. Smith
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würde lügen, wenn ich behauptete, nichts für ihn
    zu empfinden –, aber dieser Kuss war nichts, was ich geplant hatte. Ich
    wollte in dieser Nacht nicht einmal mit ihm zusammen sein, es ist einfach
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    passiert. Und als du uns gesehen hast … in diesem Moment hatte er mir
    gerade das Leben gerettet … und dieser Kuss …« Sie stolperte über ihre ei-
    genen Worte und brach ab. »Es gibt keine Entschuldigung dafür, Ste-
    fano«, sagte sie tonlos. »Ich will nur, dass du mir verzeihst. Ich glaube
    nicht, dass ich ohne dich leben kann.«
    Die letzten Seile teilten sich, und sie zog sie vorsichtig von seinem
    Körper, bevor sie voller Angst und Hoffnung aufschaute.
    Stefano sah sie an und seine wie gemeißelten Lippen verzogen sich zu
    einem schwachen Lächeln. »Elena«, antwortete er und drückte sie zu
    einem kurzen, zärtlichen Kuss an sich. Dann schob er sie an die Wand.
    »Halt dich da raus, bitte«, fügte er hinzu und humpelte in den Kampf, im-
    mer noch geschwächt von dem Eisenkraut, aber stark genug, um einen
    Vampir von Meredith wegzuziehen und ihm seine Reißzähne in den Hals
    zu bohren.
    Allerdings hätte Meredith seine Hilfe gar nicht gebraucht. Elena beo-
    bachtete sie erstaunt. Seit wann war Meredith denn so gut? Natürlich war
    sie schon früher stark und schnell gewesen, als Elena sie hatte kämpfen
    sehen, aber jetzt war sie so anmutig wie eine Tänzerin und so tödlich wie
    ein Attentäter.
    Sie kämpfte jetzt gegen drei Vampire, die sie wütend umkreisten. Sie
    drehte sich, sie trat nach ihnen und war dabei fast genauso schnell wie die
    Ungeheuer. Obwohl deren Geschwindigkeit übernatürlich war, stieß sie
    den einen von den Füßen, sodass er durch die Luft flog, und verpasste
    dem anderen einen geschmeidigen Hieb ins Gesicht, sodass dieser
    benommen zurücktaumelte.
    Dank Meredith’ Kampfstärke und Damons entschlossenem Zorn war
    der Boden übersät von Leichen. Elena beobachtete, wie Stefano den leer
    getrunkenen Leichnam des Vampirs wegwarf, mit dem er eben gekämpft
    hatte, und sich umsah. Nur Ethan und die drei Vampire um Meredith
    waren noch auf den Beinen.
    Ethan wollte gerade das Weite suchen, als Damon auf ihn zuging und
    ihn mit der flachen Hand heftig schlug »Mein Bruder«, hörte sie Damon
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    murmeln. »Du elender Welpe. Du glaubst, du weißt irgendetwas? Du
    glaubst, du willst Macht?« Mit einer plötzlichen, gewaltsamen Bewegung
    packte er Ethans Arm. Elena konnte hören, wie er ihm die Knochen
    brach.
    Stefano ging auf Meredith zu und hielt für einen Augenblick bei Elena
    inne. »Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, weil Ethan Damon eine Falle
    gestellt hat«, erklärte er ihr trocken. »Aber jetzt sehe ich, dass das völlig
    unbegründet war. Offensichtlich hatte Ethan keine Ahnung, was er sich
    da einzufangen versuchte.«
    Elena nickte und unterdrückte ein Grinsen. Die Vorstellung, dass ir-
    gendein blutjunger Vampir Damon besiegen könnte – ausgerechnet den
    erfahrenen, mit allen Wassern gewaschenen Damon –, schien geradezu
    lächerlich.
    Doch dann drehte sich der Kampf.
    Einer der Vampire, gegen die Meredith kämpfte, wich ihrem Schlag
    aus, stürzte sich in halb gekrümmter Haltung auf sie und schleuderte die
    hochgewachsene Jägerin von sich. Es folgte ein schier endloser Augen-
    blick, in dem Meredith mit weit gespreizten Armen durch die Luft flog,
    dann krachte sie mit dem Kopf voran gegen den schweren altarähnlichen
    Tisch im vorderen Teil des Raumes.
    Der Tisch wackelte und kippte mit einem dumpfen Aufprall um.
    Meredith lag still da, die Augen geschlossen, bewusstlos.
    Elena rannte zu ihr, kniete sich hin und barg den Kopf ihrer Freundin
    auf ihrem Schoß.
    Die drei Vampire, mit denen es Meredith aufgenommen hatte, hatte es
    ziemlich erwischt. Einem floss das Blut in Strömen übers Gesicht, der an-
    dere humpelte und der letzte, eine Frau, krümmte sich, als habe sie innere
    Verletzungen. Doch alle drei konnten sich immer noch blitzschnell bewe-
    gen. Im Nu hatten sie Stefano umzingelt.
    Während Damon sich knurrend umdrehte, um seinem Bruder zu
    helfen, nutzte Ethan seine Chance. Er stürzte sich auf Damon und
    schneller, als Elena es mit bloßem Auge sehen konnte, bohrte er seine
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    Zähne in Damons Kehle. Helles Blut spritzte. Gleichzeitig versuchte er,
    Damon mit dem Messer, das plötzlich in seiner Hand aufblitzte, zu
    schneiden.
    Damon schrie erschrocken und voller Schmerz auf und wollte ihn von
    sich schleudern. Elena
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