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Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht
Autoren: Lisa J. Smith
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gewesen war und Christopher
    beim Kistenschleppen geholfen hatte. Er war cremefarben, aus edlem
    Papier und sah aus wie der Umschlag einer Hochzeitseinladung. Darauf
    standen – in Schönschrift – nur zwei Worte: Matthew Honeycutt.
    »Was ist das denn?«, fragte Christophers Mum neugierig.
    Matt zuckte die Achseln, aber sein Herz begann wild zu pochen. Er
    hatte schon etwas über solche Einladungen gehört, die ausgewählte Leute
    in Dalcrest erhielten, Einladungen, die auf mysteriöse Weise auftauchten,
    aber er hatte das immer für ein Märchen gehalten.
    Auf der Rückseite des Umschlags entdeckte er ein blaues Wachssiegel,
    in das ein kunstvolles V eingeprägt war.
    Oh. Nachdem er den Umschlag kurz begutachtet hatte, faltete er ihn
    zusammen und schob ihn in seine Gesäßtasche. Wenn es das war, wofür
    er es hielt, sollte er es besser allein öffnen.
    »Ich schätze, das Schicksal sagt uns, dass das untere Bett dir gehört«,
    meinte Christopher freundlich.
    »Ja«, antwortete Matt geistesabwesend. Sein Herz hämmerte immer
    heftiger und er konnte nicht mehr länger warten. »Entschuldige mich für
    einen Moment, okay?«
    Er schlüpfte in den Flur hinaus, holte tief Luft und öffnete den Umsch-
    lag. Darin steckten ein Blatt desselben edlen Papiers, das mit derselben
    Schönschrift beschrieben war, und ein schmales Stück schwarzen Stoffs.
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    Fortis Aeturnus
    Seit Generationen sind die Besten und Klügsten von Dalcrest Col-
    lege auserwählt worden, sich der Vitale Society anzuschließen. In
    diesem Jahr ist die Wahl auf Dich gefallen.
    Solltest Du wünschen, diese Ehre anzunehmen und einer von uns zu
    werden, komm morgen Abend um acht Uhr zum Haupttor des
    Campus. Du musst eine Augenbinde tragen und dem ernsten Anlass
    gemäß gekleidet sein.
    Sag niemandem etwas.
    Jetzt war Matts Aufregung so groß, dass er sein Herz beinah hämmern
    hören konnte. Er glitt mit dem Rücken an der Wand zu Boden und holte
    tief Luft.
    Er hatte schon einige Geschichten über die Vitale Society gehört. Eine
    Handvoll bekannter Schauspieler, berühmter Schriftsteller und der große
    General aus dem Bürgerkrieg, die Dalcrest alle zu ihren Ehemaligen
    zählte, waren angeblich Mitglieder gewesen. Dieser legendären Gesell-
    schaft anzugehören, versprach Erfolg und den Kontakt zu einem gehei-
    men Netzwerk, das einem das ganze Leben lang helfen würde.
    Aber es war noch mehr als das. Die Storys, die er kannte, berichteten
    von mysteriösen Taten, von unglaublichen Geheimnissen, die nur den
    Mitgliedern der Gesellschaft offenbart wurden. Und diese Gesellschaft
    gab angeblich umwerfende Partys.
    Matt hatte das Ganze immer für einen Mythos gehalten, für bloßen
    Klatsch und Tratsch, zumal sich natürlich niemand offen zu seiner Mit-
    gliedschaft bekannte. Das College selbst leugnete jegliches Wissen über
    die Vitale Society so vehement, dass Matt argwöhnte, die Zulassungsstelle
    habe diesen Club erfunden, um dem College ein geheimnisvolles und ex-
    klusives Image zu verpassen.
    Aber mit dem cremefarbenen Papier hielt er vielleicht den Beweis in
    seinen Händen, dass all die Gerüchte doch der Wahrheit entsprachen. Es
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    könnte aber auch ein Scherz sein, ein Streich, den jemand ein paar Erst-
    semestern spielt, überlegte Matt. Allerdings fühlte es sich nicht so an wie
    ein Streich. Das Wachssiegel, das teure Papier – warum sollte sich je-
    mand solche Mühe geben für eine Einladung, die nicht echt war?
    Diesen exklusiven Geheimclub von Dalcrest gab es wirklich. Und seine
    Mitglieder wollten ihn.

Kapitel Vier
    »Typisch Bonnie, dass sie gleich an ihrem ersten Tag im College einen
    süßen Jungen kennenlernt«, meinte Elena und zog sorgfältig den Nagel-
    lackpinsel über Meredith’ Zehennagel, der in einem matten Pink er-
    strahlte. Sie hatten den Abend bei der Einführungsveranstaltung für Erst-
    semester verbracht, und jetzt wollten sie sich nur noch entspannen.
    »Bist du dir sicher, dass der Nagellack die richtige Farbe hat?«, fragte
    Elena. »Ich finde, er sieht nicht gerade nach Sommersonnenuntergang
    aus.«
    »Mir gefällt er«, erwiderte Meredith und wackelte mit den Zehen.
    »Vorsicht! Ich will keinen Nagellack auf meiner neuen Bettdecke«,
    warnte Elena sie.
    »Zander ist einfach umwerfend «, warf Bonnie ein und streckte sich auf
    der anderen Seite des Raums genüsslich auf ihrem Bett aus. »Wartet nur,
    bis ihr ihn kennenlernt.«
    Meredith lächelte Bonnie an. »Ist das nicht ein tolles Gefühl?
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